Unsere Stiftungen
Die Stadt Kempten verwaltet 18 kommunale Stiftungen. Einige davon existieren seit dem Mittelalter, die älteste seit 1390, wiederum andere wurden erst vor einigen Jahren gegründet. Durch Stiftungen leisten Bürgerinnen und Bürger heute wie damals einen Beitrag zu einer lebenswerten Gesellschaft.
Gründe für eine kommunal verwaltete Stiftung gibt es viele: Die Stiftungen profitieren von der breit gefächerten Kompetenz der kommunalen Finanzfachleute sowie der Fachressorts in der Kommune. Das Vermögen wird getrennt vom kommunalen Haushalt verwaltet und das Rechnungsprüfungsamt sowie die Stiftungsaufsicht bei der Regierung von Schwaben überwachen die Einhaltung der Regeln.
Gründung 14. Jh.,
Trägerin der Seniorenbetreuung Altstadt.
Stiftungszweck: Unterbringung, Unterhalt und Pflege alter, bedürftiger Personen insb. ev.-luth. Konfession sowie Krankenpflege.
Zur Geschichte der Stiftung:
Die Stiftung stammt aus der Zeit der Reichsstadt Kempten. Diese errichtete anfangs des 15. Jahrhunderts das Spital zum Heiligen Geist, als städtische Stiftung unter der Verwaltung des Rates, um die Armen, Bedürftigen und kranken Leute und die Pilger zu versorgen. Die Stiftung erhielt in der Reformation ihren protestantischen Charakter und behielt ihn auch beim Westfälischen Frieden 1648 und bei der Bayerischen Einverleibung der Reichsstadt nach dem Reichsdeputationshauptschluss von 1802.
1846 wurde diese Stiftung vereinigt mit der Sankt Stephansstiftung und der Arbeitshaus–Stiftung.
Die St. Stephansstiftung der Reichsstadt stammte aus der Zeit um 1300 und diente der Versorgung der armen Feldsiechen, also der Aussätzigen und Leprakranken.
Die Arbeitshaus-Stiftung der Reichsstadt stammte aus der Zeit um 1731 und diente der "Unterbringung der liederlichen Leute, der Vaganten und der herabgesunkenen verarmten Bürger", später hauptsächlich der verarmten Bürger.
Alle drei Stiftungen standen in der Verwaltung der Reichsstadt und ihres Rates, später der Stadt und ihres Magistrates oder Rates.
Die Stiftung hatte schon in den Zeiten der Reichsstadt ihr eigenes Vermögen und ihre eigene Rechtsfähigkeit. Auch nach der Bayerischen Einverleibung der Reichsstadt galt die Stiftung immer als eigene Rechtspersönlichkeit.
Seit 1961 betreibt die Stiftung in Erfüllung ihres Stiftungszwecks ein Alten- und Pflegeheim im Herzen der Kemptener Altstadt.
Seit 1830
Die Stiftung ist Trägerin des Gerhardinger Hauses (ehemals Waisenhaus) und der Kindertagesstätte St. Nikolaus. Weitere Stiftungszwecke sind die Förderung anderer katholischer Kitas und Einrichtungen der Jugendpflege der Stadt Kempten sowie Hilfen für Jugendliche nach Verlassen der Einrichtung.
Zur Geschichte der Stiftung:
Das Katholische Waisenhaus wurde gegen Ende der 1830er Jahre unter Zuhilfenahme einer Kollekte und mehrerer Schenkungen und Legate gegründet. Diese Anstalt erfuhr sofort „allseitiges Wohlwollen“ durch zahlreiche, teilweise sehr bedeutende Schenkungen und Vermächtnisse, so dass sich ein ansehnliches Stiftungsvermögen bildete, das den Betrieb sicherstellen konnte. Stiftungszweck war seit jeher die Aufnahme und Erziehung von Waisenkindern katholischer Konfession oder Kindern katholischer Konfession, welche von ihren Eltern verlassen wurden. Eine eingehende Regelung der Verhältnisse des katholischen Waisenhauses findet sich bereits in dem am 06.12.1889 erlassenen Ortsstatut der Stadt Kempten (Allgäu).
Im Jahre 1940 wurden 4 Nebenstiftungen, welche alle der Förderung des Katholischen Waisenhauses dienten, mit der Katholischen Waisenhaus-Stiftung zusammengelegt. Es waren die Franz Xaver Hartmann’sche Stiftung, die Leichtle’schen Nebenstiftungen I und III sowie die Leichtle’sche Aussteuerstiftung. Ferner wurden zur gleichen Zeit die Zustiftungen des Willibald Wäßle und eines Ungenannten der Katholischen Waisenhaus-Stiftung angegliedert.
Im Jahre 1956 wurde die Katholische Almosenstiftung (auch als Kath. Wohltätigkeitsstiftung bezeichnet) aufgehoben und ihr Restvermögen ebenfalls der Katholischen Waisenhaus-Stiftung zugeteilt.
Die Stiftung wurde durch die ehemalige Mühlenbesitzerin Margaretha Rauch und ihre Schwester, die Ochsenwirtswitwe Josepha Albrecht geb. Rauch gegründet. Sie wurde durch den König von Bayern landesherrlich bestätigt und am 20. Mai 1853 vom Bayerischen Staatsministerium des Innern als "selbständiges Rechtssubjekt" anerkannt.
Die Stiftung verfolgt im Rahmen ihrer Leistungsfähigkeit ausschließlich und unmittelbar gemeinnützige und mildtätige Zwecke. Der Stiftungsertrag ist zu verwenden für:
- Unterstützung hilfsbedürftiger, durch Krankheit, Unglücksfall, Alter, Gebrechlichkeit oder Erwerbsunfähigkeit unverschuldet in Not geratener katholischer Einwohner der Stadt Kempten
- Unterstützung und Ausbildungsbeihilfen an bedürftige und würdige katholische Kinder der Stadt Kempten
- Zuschüsse an Kinderheime (Waisenhaus) und ähnlichen Zwecken dienenden Einrichtungen
- Förderung von Bildungseinrichtungen für Wissenschaft und Berufsausbildung
- Unterhaltung der Gräber der Stifterinnen
Die Stiftung wird von einem Kuratorium verwaltet. Dieses setzt sich zusammen aus vier Stadträtinnen oder Stadträten katholischen Bekenntnisses und vier Bürgerinnen oder Bürgern, die von den katholischen Kirchengemeinden gewählt werden.
Die laufenden Geschäfte der Stiftung werden von der Stadtverwaltung Kempten wahrgenommen.
Dr.- Rudolf-Zorn, geb. 1893, stammt aus einer der ältesten Kemptener Familien, die sich bis ins 14. Jh. zurückverfolgen lässt. Er machte Abitur am Humanistischen Gymnasium in Kempten und studierte Volks- und Rechtswissenschaft in München, bevor er erst Wirtschaftsminister, später Finanzminister (SPD) in Bayern wurde. Die nach ihm benannte Stiftung wurde in seinem Testament großzügig bedacht. Das Stiftungsvermögen wurde 2008 aus dem Nachlass seiner Ehefrau Renate Zorn aufgestockt. Stiftungszweck ist die Förderung von Kunst und Kultur, auch durch Auszeichnung Allgäuer Künstler, sowie die Förderung der Erziehung, Bildung und Wissenschaft in Kempten.
Die Dr. Rudolf-Zorn-Stiftung vergibt jährlich den einen Förderpreis an Kunstschaffende im Rahmen der Kunstausstellung zur Allgäuer Festwoche.
Vor 1900 gegründet
Stiftungszweck ist die Förderung der Erziehung und Versorgung von Waisen und sonstigen Kindern und Jugendlichen des evangelischen-lutherischen oder reformierten Bekenntnisses in Kempten sowie die Unterstützung ev.-luth. Einrichtungen der Jugendhilfe in der Stadt Kempten.
20. Jh. durch Zusammenlegung versch. Stiftungen
Unterstützung von bedürftigen Einwohnerinnen und Einwohnern der Stadt, Fürsorge für Kleinkinder und Säuglinge.
20 Jh. durch Zusammenlegung versch. Stiftungen
Stiftungszweck ist die finanzielle Unterstützung bedürftiger ev.-luth. Einwohnerinnen und Einwohner der Stadt, insbesondere von Kindern, Kranken und Wöchnerinnen.
Gegründet im 20. Jh. durch Zusammenlegung versch. Stiftungen, die Stiftung wurde durch einen größeren Nachlass im Jahr 2008 aufgestockt.
Stiftungszweck ist die Förderung von Schülern, Studenten und Auszubildenden, Förderung von Projekten zur Gewährleistung von persönlicher Beratung, Unterstützung und Qualifizierung.
20. Jh. durch Zusammenlegung versch. Stiftungen
Unterstützung bedürftiger Schüler in Kempten durch Lehr- und Lernmittel aller Art.
Seit 1874
Unterstützung bedürftiger Kinder im Kindergarten oder Heim, Aussteuerhilfen, finanzielle Unterstützung der Tätigkeit katholischer Krankenschwestern und evangelischer Diakonissinnen.
Gegründet 1915
Stiftungszweck ist die Unterstützung würdiger und bedürftiger Kriegsteilnehmer deutscher Staatsangehörigkeit mit Wohnsitz in Kempten sowie bedürftiger Personen, die an Einsätzen der Bundeswehr teilgenommen haben. Außerdem die Unterstützung von Opfern von Gewaltanwendung sowie von Personen mit körperlicher, geistiger oder seelischer Behinderung.
Seit 1938,
Die Stiftung unterstützt vornehmlich Kriegsbeschädigte und sonstige Kriegsteilnehmer sowie ihre Hinterbliebenen. Außerdem Unterstützung ambulanter und stationärer Einrichtungen der Kranken- und Altenhilfe in Kempten.
Seit 1989
Finanzielle Hilfe, Weihnachtshilfe an bedürftige Menschen, insbesondere an die Arbeiterwohlfahrt Kempten, das Gerhardinger Haus und hilfsbedürftige, durch Krankheit, Unglücksfall, Alter, Gebrechlichkeit oder Erwerbsunfähigkeit unverschuldet in Not geratene Einwohnerinnen und Einwohner Kemptens.
Seit 2009
Unterstützung bedürftiger Kinder im Stadtgebiet Kempten, Afrika, Asien und Lateinamerika.
seit 2009/2010, großes Vermächtnis von Karl und Irma Rimmel
Förderung junger, begabter Musiker in Kempten und Umgebung z.B. durch Auszeichnungen besonderer Leistungen, Übernahme von Schulgebühren, Instrumentenkauf, Teilnahme an Veranstaltungen.
Seit 2000
Unterstützung von Personen, die infolge ihres körperlichen, geistigen oder seelischen Zustandes auf Hilfe anderer angewiesen sind. Stiftungszweck ist ferner die Förderung der Denkmalpflege und des Tierschutzes.
Seit 1956
Stiftungszweck ist die Förderung der heimatkundlichen und geschichtswissenschaftlichen Erforschung der Entwicklung der Allgäuer Milchwirtschaft, die Unterstützung von Fachexkursionen von Schülerinnen und Schülern zu land- und milchwirtschaftlichen Betrieben sowie die Förderung von Maßnahmen, die das Bewusstsein der Schülerinnen und Schüler über die frühere Bedeutung der Milchwirtschaft für die Region anregen und stärken.