Prunkräume der Residenz Kempten
Die Mitte des 17. Jahrhunderts erbaute Residenz der Fürstäbte im historischen Stadtzentrum Kemptens ist die erste barocke Klosteranlage in Deutschland. Ein Rundgang durch ihre Prunkräume und den prächtigen Thronsaal offenbart den vollen Glanz des frühen bayerischen Rokokos. Gemeinsam mit der St.-Lorenz-Basilika bildet die Residenz ein beeindruckendes Zeugnis des Wohlstands der katholischen Stiftsstadt in dieser Epoche.
Bereits um 750 wurde an der Stelle der heutigen Residenz ein Benediktinerstift gegründet. Nachdem dieses im Dreißigjährigen Krieg zerstört worden war, gab der Fürstabt Roman Giel von Gielsberg im Jahr 1651 den Neubau der Anlage mitsamt der heutigen St.-Lorenz-Kirche beim Vorarlberger Baumeister Michael Beer in Auftrag. Die Residenz diente zugleich als Kloster und Herrschaftssitz der Fürstäbte.
Die üppige Innenausstattung der Wohnräume aus den Jahren 1732 bis 1742 ist Anselm von Reichlin-Meldegg zu verdanken. Der Fürstabt war ein außerordentlicher Kunstliebhaber und ließ die Residenz im Stil des frühen Rokoko (Régence) einrichten. Die verschiedenen Räume, das Vor- und das Audienz-, das Tag- und das Schlafzimmer, die Gästezimmer sowie der Thronsaal gestatten zwischen sakraler und profaner Kunst spannende Einblicke in die glanzvolle Epoche der Fürstäbte. Kräftige Farbigkeit in der Raumgestaltung, kunstvoll verzierter Stuck sowie hochwertige Malerei und Skulpturen lassen keinen Zweifel daran, dass die Prunkräume der Residenz als Höhepunkt des frühen Rokokos in ganz Süddeutschland gelten.
Eine Reservierung bzw. Voranmeldung für die öffentlichen Führungen ist nicht möglich.
Gruppenführungen bitte bei nebenstehender Telefonnummer anfragen.