Neujahrsempfang: Mit Zuversicht ins neue Jahr
18.01.2024
Beim Neujahrsempfang der Stadt Kempten kamen zahlreiche Personen des öffentlichen Lebens und aus dem Ehrenamt in der Schrannenhalle des Rathauses zusammen. In seiner Rede betonte Oberbürgermeister Thomas Kiechle die Bedeutung von Hoffnung und Zuversicht.
Angesichts der Lage im Nahen Osten und in der Ukraine falle es schwer Hoffnung zu haben, dass der Hass am Ende nicht gewinnen wird. „Ist es nicht so, dass wir eher geneigt sind, zuerst das Schlechte zu sehen, ins Grübeln zu verfallen, mögliche Gefahren als Anlass zu nehmen lieber gar nichts zu tun, als dass wir voller Hoffnung in die Zukunft blicken?“, fragte Kiechle in seiner Rede. Er wünschte allen Anwesenden, der Hoffnung und all dem Positiven, was damit verbunden ist, Raum zu geben.
Gleichzeitig bedankte er sich für das große Engagement vieler: „Ich sehe Menschen, die sich dafür einsetzen, dass wir aufeinander zugehen, dass wir in unserer Gesellschaft zusammenhalten und uns nicht voneinander entfernen. Das ist das wahre Bild unserer Gesellschaft und nicht der überall wahrnehmbare verbreitete Pessimismus. So danke ich allen, die sich ehrenamtlich engagieren, wo auch immer. Sie machen den großen Unterschied zwischen nebeneinander leben und miteinander leben.“
Zum Stand bei der Nachnutzung von Galeria Kaufhof berichtete der Oberbürgermeister: „Die Eigentümer sind nach unseren Informationen derzeit bemüht, einen Käufer für die Immobilie zu finden und haben dafür ein weltweit tätiges Maklerunternehmen beauftragt. In den vergangenen Monaten haben sich auch schon mehrere Interessenten bei uns vorgestellt. Die Entwicklung dieser Immobilie ist allerdings für jeden Kaufinteresssenten eine gewaltige Herausforderung. Von Seiten der Stadt werden wir aber jedes Konzept nach besten Kräften unterstützen, das uns im Sinne einer attraktiven Innenstadt weiterbringt. Ein gemischtes Nutzungskonzept kann durchaus eine Bereicherung für die nördliche Innenstadt darstellen.“
Das Stadtoberhaupt informierte die Gäste zudem über die anstehenden Änderungen im öffentlichen Personennahverkehr, die er als „größten Transformationsprozess im ÖPNV in den vergangenen Jahrzehnten“ bezeichnete. Als Eckpunkte nannte er die Einführung des Ringbusses im Februar 2024, die Umstellung auf Elektrobusse und die geplante Verlegung der ZUM und die damit verbundene Neuorganisation der Buslinien in Kempten.
Als Gastrednerinnen hatte Oberbürgermeister Kiechle in diesem Jahr Ekaterina Avdosyev, designierte Geschäftsführerin der Stadtmarketing Kempten GmbH und Ayla Inan, Projektstandortleiterin beim Sozialdienst Muslimischer Frauen in Kempten eingeladen.
Avdosyev nannte eine erlebnisorientierte Innenstadt als richtigen Weg, um den Einzelhandel gegenüber dem zunehmenden Onlinehandel zu stärken. Es brauche Mut für Veränderungen und Mut, neue Ideen auszuprobieren. Als Geschäftsführerin der Stadtmarketing Kempten GmbH will sie zunächst den aktuellen Zustand analysieren und Chancen und Risiken aufzeigen. Kempten soll als starke Marke etabliert und nach innen und außen präsentiert werden.
Inan berichtete über die Arbeit des Sozialdienstes Muslimischer Frauen, der als Wohlfahrtsverband die Integration vor Ort und die Teilhabe an der Gesellschaft fördert und der 2023 mit dem Bayerischen Integrationspreis ausgezeichnet wurde. Inan nannte verschiedenste Angebote für Muslime und Nicht-Muslime, von Sport und Bewegung über Sprachcafés bis hin zu Patenschaftsprojekten. Die größte Herausforderung liege darin, die Zielgruppen zu erreichen. Dazu brauche es Menschen, die selbst Migrationshintergrund haben.
Für die musikalische Gestaltung sorgte eine Abordnung der Musikkapelle Heiligkreuz, die dieses Jahr das Bezirksmusikfest ausrichtet.
Die Rede von Oberbürgermeister Kiechle finden Sie hier als PDF.
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