Kemptener Integrationsbeirat feiert 50. Geburtstag

Dieses Jubiläum wurde nun in einer Feier gewürdigt. Dazu haben Oberbürgermeister Thomas Kiechle und die Integrationsbeauftragte des Kemptener Stadtrats und Vorsitzende des Integrationsbeirates Ilknur Altan aktive Mitglieder und ehemalige Vorsitzenden des Integrationsbeirats ins Rathaus eingeladen. Ebenso kamen Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Verwaltung und integrativ tätigen Einrichtungen. 

Siegfried Oberdörfer, langjähriger Vorsitzender des Integrationsbeirats, und der ehemalige Geschäftsführer des Hauses International Rudi Goschler erzählten in einem Rückblick, wie wichtig es war, sich um die die neu zugezogenen „Gastarbeiter“ zu kümmern, um ein respektvolles Miteinander in Kempten zu gestalten und den Menschen im Rahmen der Beiratsarbeit „eine Stimme zu geben“. 

Die beiden gegenwärtigen Mitglieder des Beirats, Abdulrahman Alshalaby und Sabine Fixmer (SJR Kempten) blickten in ihrem Tischgespräch auf die Gegenwart und die aktuelle Arbeit des Beirates. Es wurde deutlich, dass sich in Bezug auf die Entwicklung der Integrationsarbeit in den letzten 50 Jahren bereits viel getan hat. Es wurde aber auch betont, dass es gerade in der gegenwärtig herausfordernden Stimmung wichtig sei, dass der Integrationsbeirat weiterhin aktiv ist. Als positives Beispiel der Beiratsarbeit wurde die aktuell entwickelte Strategie gegen Diskriminierung erwähnt. 

Murat Parlak, der in Kempten aufwuchs und nun weltweit als Musiker unterwegs ist, bereicherte das Programm musikalisch.

Warum war die Gründung eines Ausländerbeirats wichtig?

Durch die sogenannten „Gastarbeiter“ war die Zahl ausländischer Bürgerinnen und Bürger von 1961 bis 1973 um das Fünffache gestiegen. Der damalige Stadtrat hatte erkannt, dass eine vermittelnde Stelle zwischen „in- und ausländischer Bevölkerung Kemptens“ wichtig wäre, um die guten Beziehungen im Blick zu haben.

Aus dem Ausländerbeirat ist mittlerweile der Integrationsbeirat geworden. Dieser vertritt nicht nur ausländische Bürger und Bürgerinnen. Er setzt sich auch für die deutschen Kemptenerinnen und Kemptener ein, die ihre familiären Wurzeln in anderen Ländern haben. Kempten ist vielfältig- 41,7% aller in Kempten lebenden Menschen haben Migrationsgeschichte.