Förderpreis der Dr.-Rudolf-Zorn-Stiftung
Nikolaus Faßlrinner aus Haldenwang wird von der Jury für seine Arbeiten “Traumdickicht”, (3-teilig Tusche auf Papier, gerahmt) und “Berglandschaft mit Palme“ (Mischtechnik auf Leinwand, gerahmt) mit dem Förderpreis der Dr.-Rudolf-Zorn-Stiftung 2021 ausgezeichnet.
Die Begründung der Jury
Die Jury begründet den Förderpreis für Nikolaus Faßlrinner folgendermaßen:
Die Ehrlichkeit der Zeichnung „Traumdickicht“ ist phantastisch. Der Künstler setzt die Linie bewusst und zeichnet sehr sensibel. Die Tuschezeichnung trägt kalligraphische Züge, die auf die Ausbildung des Künstlers hinweisen; sie kann nicht korrigiert werden. Das Tryptichon zeigt nicht ein klassisches Bildmotiv, sondern ist unorthodox. Die Renaturierung des Wolfs trifft auf den domestizierten Hund; der Wolf tritt in den Kreis der Domestizierung ein. Es sind phantastische und rätselhafte Bildwelten, die Faßlrinner auffächert. Sie eröffnen Anklänge an das Paradies und sind narrativ und assoziationsoffen.
Das Gemälde „Landschaft mit Palme“ hat etwas Fließendes, Lebendiges. Die offenen, changierenden Farbflächen werden kontrastiert durch die Setzung der Zweige. Es geht dabei um das Eingewobensein des Menschen in die ihn umgebende Natur.
Für die Jury war es sehr überzeugend, dass Nikolaus Faßlrinner genauso gut mit Zeichnung umgeht wie mit Malerei.
Nikolaus Faßlrinner über seine Arbeit
Ich male mit Ölfarben auf Leinwände oder gefundene Bretter.
Es entstehen Räume und Gefühlslandschaften ähnlich einem Tagebucheintrag. Aus einer schmutzigen Erdigkeit schimmern eigenartige Farben empor.
Tiere, Menschen und Mischwesen huschen wie Träume durch meine Bilder. Sie sind mit sich beschäftigt oder schauen den Betrachter herausfordernd an.
Außerdem sammle ich Gegenstände und setze diese neu zusammen. Form, Farbe und Material trifft in ungewohnter Weise aufeinander. Es entstehen Objekte, welche mit dem Raum und den Bildern korrespondieren.
Seit meinem Auslandssemester in China erweitert das Zeichnen mit Tusche und Pinsel auf Papier meine künstlerische Arbeit.
Vita Nikolaus Faßlrinner
(Haldenwang)
1986 geboren in Karlsruhe
2005–2006 Zivildienst in „la Noce“ Palermo, Italien
2008–2013 Studium an der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle im Fachbereich Malerei/Grafik bei Prof. Rug
2012 Auslandssemester an der Tianjin Academy of Fine Arts, China, im Fachbereich traditionelle Tuschezeichnung
2013 Diplom, Grafik, Klasse Prof. Thomas Rug, Kunsthochschule Halle
2013–2017 Meisterschüler bei Prof. Peter Bömmels an der Hochschule für Bildende Künste Dresden
2017 Erfolgreicher Abschluss des Meisterschülerstudiums
2019 Umzug mit Familie und Atelier nach Haldenwang (Allgäu)
2019–2021 Referendariat für das Lehramt an Gymnasien
2021 Zweites Staatsexamen für das Lehramt an Gymnasien, Fachbereich Kunst
Stipendien & Künstleraufenthalte
2020 Tunis Encounters, AGYA Tandemprojekt, Berlin
2018 Handpressendrucke Dresden, Grafikwerkstatt Dresden
2017 Sächsisches Druckgrafik Symposion, Künstlerhaus Hohenossig
2012 DAAD-Stipendium für ein Austauschsemester an der
Academy of Fine Arts Tianjin, China
Auszeichnungen
2014 XVII. Grafik Triennale Frechen (ehrenvolle Erwähnung)
Ausstellungen (Auswahl)
2020 „Kunst aus dem Allgäu“, Alpin Museum, Kempten
2019 DIE ZUKUNFT IST DAS NEUE DING“, Kunststiftung des Landes Sachsen-Anhalt, Halle; „URSULASALON“, Galerie Ursula Walter, Dresden; „32. Deutsch-Niederländische Grafikbörse, Borken
2018 „Handpressendrucke“, Galerie Ursula Walter, Dresden;
„GRAFIK #1“, Salon Rausch, Halle; „help me“ Mahns Chateau, Halle
2017 Kulturelle Landpartie Wendland, Werkstattladen Kunstundso, Lüchow
2016 „27. Sächsisches Druckgrafik-Symposion“ Oper Leipzig
Galerie Töplitz, Werder; „UNIVERSE SURREAL“, Wozen Studio, Lissabon; „Almanach #2“, Galerie Nord, Halle; Galerie Jan Svatos, Kostelec, Tschechien; „Eb-Dietzsch-Kunstpreis für Malerei“, Gera
„Contranatura“, Atelier Klug Faßlrinner, Halle
2015 „Bilder vom Traumsee“, Atelier Klug Faßlrinner, Halle;
„Ateliereröffnung Klug Faßlrinner, Halle
2014 „Und im Rücken die Mücken“, Projektgalerie LABOR, Köln
2013 „Neues von Erika E.“, Kunstwerke, Offener Kunstverein Potsdam
2012 „RAUMinbetrieb“, Halle; „II. European Lithography Days“, Lenbachhaus, München; „Ink Painting“, Galerie Tianjin, Chi
Foto: Foto Sienz