Auslobung und Verleihung des Förderpreises der Dr.-Rudolf-Zorn-Stiftung während der „Kunstausstellung im Rahmen der Allgäuer Festwoche“
Seit 1969 wird der „Förderpreis der Dr.-Rudolf-Zorn-Stiftung“ jährlich zur Förderung junger Kunstschaffender während der „Kunstausstellung im Rahmen der Allgäuer Festwoche“ ausgelobt. Ziel ist es den Preis an förderungswürdige Kunstschaffende zu vergeben, die das 40. Lebensjahr noch nicht vollendet haben. Das Preisgeld entwickelte sich von 400 DM über 1.000 DM auf heute 3.000 EUR.
Die Entscheidung über die Vergabe des ausgelobten Preises erfolgt durch eine Jury. Sie besteht heute aus sieben Mitgliedern: Vier Vertretern*innen der Stadt Kempten (Allgäu) sowie drei Vertretern*innen des Berufsverbandes Bildender Künstler Allgäu/ Schwaben-Süd e.V. Vertreter*innen der Stadt sind der jeweils amtierende Oberbürgermeister oder ein von ihm zu benennender Vertreter als Vorsitzender der Jury sowie drei weitere von der Stadt Kempten zu benennende Mitglieder, von denen mindestens eine bildende Künstlerin oder ein bildender Künstler oder eine anerkannte Kunstsachverständige darunter sein soll. Die Stadt achtet auf eine geschlechterparitätische Zusammensetzung der Jury. Seit 1969 wurde der Förderpreises der Dr.-Rudolf-Zorn-Stiftung zur „Kunstausstellung im Rahmen der Allgäuer Festwoche“ 54 Mal vergeben (Stand August 2024).
Die bei Oberstaufen lebende Künstlerin Carolin Breme wurde im Jahr 2024 von der Jury der „Kunstausstellung im Rahmen der Allgäuer Festwoche“ für ihre skulpturalen Arbeiten „Querfeldein“ und „Berge“ mit dem Förderpreis der Dr.-Rudolf-Zorn-Stiftung ausgezeichnet.
Aus der Jurybegründung: Die installative Skulptur von Carolin Breme eröffnet viele Blicke. Sie vermittelt sowohl historische als auch politische Implikationen. Das hochaktuelle gesellschaftliche Thema der Energiegewinnung wird in einer sehr minimalistischen Form transportiert und inkludiert eine wichtige Message, die zum Weiterdenken einlädt. Der vom Fahrrad gezogene Hänger unterstützt uns beim Kampf gegen den Treibhauseffekt und den Klimawandel.
Die Künstlerin und Kunstpädagogin Carolin Breme über ihre prämierte Arbeit: „In meinen Arbeiten vereinen sich persönliche Erlebnisse mit Phänomenen in der Natur. Die Eisberginstallation entstand in den Jahren der Begleitung meiner an ALS erkrankten Mutter bis zu ihrem Tod. Wegen des Verlustes ihrer Schluckfähigkeit häuften sich auf ihrem Nachttisch Taschentücher, in denen ich in meiner Übermüdung Bergformationen zu sehen begann: die Landschaft, aus der sie kam und nach der sie sich oft sehnte. Während die Taschentücher den Speichel der Mutter auffingen, stand mir das Schmelzen der Gletscher vor Augen. Auch die mit diesen Bildern verbundenen Emotionen schienen einander zu durchdringen: die schmerzhafte Sorge um die Mutter und die viel allgemeinere und doch ebenso konkrete Sorge um die Natur angesichts des Klimawandels.“