Erweiterte Doppelstadt
Problem und Aufgabenstellung in der Erweiterten Doppelstadt
Die Altstadt Kemptens besteht aus der Reichs- und Stiftsstadt mit ihren bedeutenden Gebäuden wie der Sankt-Mang-Kirche, dem Kornhaus oder der Residenz. Diese und weitere unter Denkmalschutz stehende und baukulturell besonders wertvolle Gebäude prägen das Untersuchungsgebiet der erweiterten Doppelstadt. Ergänzend zu der historischen Kernstadt werden das Quartier um den Stadtpark, das südlich an die Burghalde angrenzende Wohnquartier um den Holzplatz, wertvolle Zeugnisse der Industriekultur wie die unmittelbar an der Iller liegenden ehemaligen Produktionshallen (Spinnerei und Weberei) und die König-Ludwig-Brücke mit einbezogen.
Die besonderen Aufgabenstellungen im Bereich der Erweiterten Doppelstadt
sind:
• Erhaltung und Aufwertung der baukulturell wertvollen Substanz
• Barrierefreie Gestaltung des öffentlichen Raumes
• Integrierte quartiersbezogene und denkmalgerechte energetische Sanierung
• Überwindung von Problemen des fließenden und ruhenden Verkehrs
Geprüft wurde, ob innerhalb des Untersuchungsgebietes eine Sanierungsnotwendigkeit im öffentlichen Raum und im Bereich privater Immobilen festzustellen ist. Hierzu wurden eine umfassende Analyse des öffentlichen Raumes sowie eine äußere Einschätzung zum Sanierungsstand der Immobilien vorgenommen, die durch eine Eigentümerbefragung qualifiziert werden konnte. Neben Informationen zu den einzelnen Gebäuden konnten so auch wertvolle Einschätzungen und Vorschläge der Bürgerinnen und Bürger in Bezug auf den Umgang mit dem öffentlichen Raum erzielt und zusammengetragen werden.
Untersuchungsgebiet
Das ca. 87 ha große Untersuchungsgebiet Erweiterte Doppelstadt stellt die historische Mitte der Stadt Kempten dar. Es beinhaltet sowohl die mittelalterliche Reichsstadt als auch die barocke Stiftsstadt
Gegenwärtig befinden sich im Untersuchungsgebiet 2 förmlich festgelegte Sanierungsgebiete:
• Ehemalige Stiftsstadt-West (Satzungsbeschluss 1993)
• Unter der Burghalde (Satzungsbeschluss 1979)
Die Stadt Kempten verfolgt das Ziel, eine umfassende Neuordnung der Sanierungsgebiete im Bereich der Innenstadt durchzuführen. Die beiden bestehenden Sanierungsgebiete „Ehemalige Stiftsstadt-West“ und „Unter der Burghalde“ sollen aufgehoben werden und in ein neues Sanierungsgebiet „Erweiterte Doppelstadt“ überführt werden. Das bestehende Sanierungsgebiet „Nördliche Innenstadt“ soll künftig von dem Sanierungsgebiet „Erweiterte Doppelstadt“ umschlossen werden. Strategisches Ziel dieser Neukonzeption der Sanierungsgebiete ist die größere Flexibilität im Rahmen der Maßnahmenumsetzung.
Städtebauliche Leitlinien und Sanierungsziele
Im Integrierten Stadtentwicklungskonzept der Stadt Kempten aus dem Jahr 2014 wurden städtebauliche Leitlinien als allgemeine städtebauliche Entwicklungsziele der Stadt Kempten formuliert.
Leitlinien
- Innenentwicklung fördern
- Wohnungsangebot erweitern
- Stadt energetisch sanieren
- Stadtbild pflegen
- Stadtbild pflegen
- Iller erleben
- Grünräume vernetzen
- Konversion gestalten
- Mobilität optimieren
- Daseinsvorsorge sichern
Sanierungsziele
- Erhaltung der baukulturell wertvollen Bausubstanz
- Erhaltung und Aufwertung der historischen Stadträume
- Barrierefreiheit im öffentlichen Raum und in den Gebäuden
- Integrierte quartiersbezogene und denkmalgerechte energetische Sanierung
- Grün- und Freiflächen attraktivieren und vernetzen
- Wohnungsangebot an Bedarfe anpassen
- Grundlegende Neuordnung des fließenden und ruhenden Verkehrs
- Kulturviertel entwickeln
Maßnahmen
Den städtebaulichen Leitlinien und Sanierungszielen folgend wurden mithilfe der SWOT-Analyse und den Defizit-/Potenzialkarten innerhalb des Untersuchungsgebietes 24 Maßnahmen entwickelt und beschrieben. Die Maßnahmen sind gleichmäßig über das Untersuchungsgebiet verteilt und betreffen überwiegend den öffentlichen Raum.