Katalog 72. Kunstausstellung Allgäuer Festwoche 2023

Grußwort des Oberbürgermeisters der Stadt Kempten (Allgäu) In einer Zeit, in der die Welt sich unaufhörlich weiterentwickelt und Verän- derungen unseren Alltag prägen, freue ich mich außerordentlich, Sie zur 72. Kunstausstellung im Rahmen der Allgäuer Festwoche begrüßen zu dürfen. Seit nunmehr 72 Jahren bereichert die Kunstausstellung das Programm der Festwoche und bietet Jahr für Jahr eine Plattform für zeitgenössische künstle- rische Ausdrucksformen. Ich glaube, dass Kunst eine unverzichtbare Rolle in unserer Zeit spielt. Sie ist nicht nur ein Spiegelbild unserer Werte, Träume und Herausforderungen, sondern auch ein kraftvoller Ausdruck der menschlichen Kreativität und des kritischen Denkens. Auch in diesem Jahr haben wir alle professionell arbeitenden bildenden Künst- lerinnen und Künstler dazu eingeladen, ihre Werke einzureichen, und ich bin erfreut über die große Resonanz! Die diesjährige Auswahl der ausgestellten Werke wurde von einer siebenköpfigen Jury, unter meiner Leitung, mit großer Sorgfalt getroffen. Angesichts der außergewöhnlich hohen Qualität der Einrei- chungen war dies keine leichte Aufgabe. Besonders erfreulich ist auch die Teilnahme junger Künstlerinnen und Künstler, die mit ihrer Kreativität und Innovationskraft die Kunstszene im Allgäu berei- chern. Im Vergleich zum Vorjahr haben in diesem Jahr deutlich mehr Teilneh- mende unter 40 Jahren ihre Werke eingereicht. Dies zeigt, dass wir uns um den künstlerischen Nachwuchs im Allgäu keine Sorgen machen müssen. Ich möchte allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern herzlich gratulieren, die es in die Ausstellung geschafft haben, und den Preisträgerinnen und Preisträgern zu ihren wohlverdienten Auszeichnungen. Ein besonderer Dank gebührt auch der Sparkasse Allgäu, der Dr.-Rudolf-Zorn-Stiftung und dem Unternehmen Dachser für ihre großzügige Unterstützung. Ich lade Sie herzlich ein, diese siebenwöchige Ausstellung zu besuchen und sich von der faszinierenden Vielfalt der Kunstwerke im Hofgartensaal der Resi- denz verzaubern zu lassen. Tauchen Sie ein in die Welt der Allgäuer Kunst und lassen Sie sich von den kreativen Schaffensprozessen und den individuellen Ausdrucksformen der Künstlerinnen und Künstler inspirieren. Mein besonderer Dank gilt auch dem Organisationsteam, den beiden Kura- torinnen sowie allen, die zum Gelingen dieser Kunstausstellung beigetragen haben. Ihr Einsatz und ihre Leidenschaft für die Kunst im Allgäu sind bemer- kenswert. Genießen Sie die Ausstellung und lassen Sie sich von den Werken der Allgäuer Kunstschaffenden begeistern! Herzlichst Ihr Thomas Kiechle Oberbürgermeister der Stadt Kempten (Allgäu) und Juryvorsitzender der 72. Kunstausstellung 7

Zahlen und Fakten der 72. Kunstausstellung im Rahmen der Allgäuer Festwoche 2023 Kempten (Allgäu) Dieses Jahr stellen 52 Kunstschaffende im Hofgartensaal der Residenz Kemp- ten aus. Die 30 Künstlerinnen und 22 Künstler zeigen 60 Werke. Die Jury wählte 25 Werke aus dem Bereich der Malerei, 4 Grafiken, 15 Skulpturen/Plas- tiken, 5 Fotografien, 8 Bildobjekte, 2 Videoarbeiten und eine Installation im Außenraum aus. Die Werke der Preisträgerinnen kommen aus den Bereichen Installation, Male- rei, Plastik und Video. Die Aufgabe der Jury war es, aus den eingereichten Wer- ken eine qualitativ hochwertige und vielseitige Ausstellung zusammenzustellen. Von den 271 eingereichten Werken sind 141 aus dem Bereich der Malerei, 15 Grafiken, 45 Skulpturen/Plastiken, 26 Fotografien, 39 Bildobjekte, 3 Instal- lationen und 2 Werke aus dem Bereich der Videokunst. 157 Kunstschaffende – 84 Künstlerinnen und 73 Künstler – haben ihre Werke bei der diesjährigen Kunstausstellung zur Jurierung eingereicht. 8

Grußwort der Vorsitzenden des Berufsverbandes Bildender Künstler Allgäu/Schwaben-Süd e. V. Mit großer Freude heiße ich Sie willkommen zur Kunstausstellung im Rahmen der Allgäuer Festwoche. Es ist mir eine Freude, dieses Vorwort zu schreiben und Sie in diesen kleinen Kosmos der Kunst einzuführen, der uns hier in dieser Ausstellung erwartet. Die Allgäuer Festwoche ist seit langem ein bedeutendes Ereignis in unserer Region und bietet eine Plattform, auf der sich auch Kunst und Kultur in großer Vielfalt entfalten können. Jahr für Jahr treffen sich Künstlerinnen und Künstler aus dem Allgäu, um ihre Werke hier zu präsentieren und ihre Inspiration mitei- nander zu teilen. Die Kunstausstellung bildet dabei das Herzstück dieser Fest- woche, denn hier erhalten die Besucherinnen und Besucher die Möglichkeit, in die Welt des Kunstschaffens einzutauchen, um sich vielleicht von manch einem der Werke verzaubern zu lassen. Diese Ausstellung ist ein Spiegelbild der zeitgenössischen künstlerischen Aus- drucksformen. Von Malerei über Skulpturen bis hin zu Fotografie und Installa- tionen präsentiert die Kunstausstellung eine breite Palette an Stilen und Tech- niken. Jedes Werk erzählt eine Geschichte, regt zum Nachdenken an oder lädt dazu ein, unsere eigene Wahrnehmung zu hinterfragen. Die Künstlerinnen und Künstler haben mit großer Hingabe und Leidenschaft ihre Ideen umgesetzt und ihre Emotionen auf die Leinwand, den Stein, das Papier oder in andere Materialien eingebracht. Diese Ausstellung ist auch ein Ort des Austauschs und der Begegnung. Hier haben Sie die Möglichkeit, mit den Künstlerinnen und Künstlern ins Gespräch zu kommen und mehr über ihre kreative Vision und ihre individuelle Heran- gehensweise zu erfahren. Nehmen Sie sich Zeit, die Ausstellungsräume zu erkunden und in eine etwas andere Welt einzutauchen. Lassen Sie sich von den Farben, Formen und Texturen berühren und entdecken Sie neue Perspektiven auf das Leben. Ein herzliches Dankeschön gilt dem Organisationsteam und den beiden Kura- torinnen, die mit viel Engagement und Sorgfalt diese Kunstausstellung zusam- mengestellt haben. Ohne ihr unermüdliches Wirken wäre eine solche Veranstal- tung nicht möglich. Ebenso gebührt den Kunstschaffenden Dank, die mit ihren Werken unsere Sinne ansprechen und uns dazu ermutigen, die Welt für einen Moment mit anderen Augen zu sehen. Ich wünsche Ihnen allen einen inspirierenden und bereichernden „Augenblick“! Mögen Sie von den Werken berührt werden, neue Perspektiven gewinnen und einen Moment der Magie inmitten einer unruhig gewordenen Zeit erleben. Barbara Wolfart Berufsverband Bildender Künstler 9

Kunstpreis der Stadt Kempten (Allgäu) Elke Dreier lebt und arbeitet in Babenhausen 1984 geboren in Memmingen Ausbildung / Studium 2021 2015 Diplom, Freie Kunst/Bildhauerei, Akademie der Bildenden Künste München Studium Freie Kunst/Bildhauerei, Akademie der Bildenden Künste München seit 2014 Meisterschülerin Prof. Olaf Nicolai 2011 – 2015 Studium der Bildhauerei und Grundlagen des dreidimensionalen Gestaltens, Prof. Olaf Nicolai 2008 – 2011 Studium der Bildhauerei, Prof. Nikolaus Gerhart 2008 Gesellenbrief Holzbildhauerei, Berufsfachschule für Holzschnitze- rei und Schreinerei des Landkreises Berchtesgadener Land Lehre 2022 seit 2019 Kuration und Organisation Symposium „Bodies Move Differently in Presence – Körper im analogen Raum im Zeitalter digitaler Kommunikation“ am Lehrstuhl für Bildende Kunst, TUM künstlerisch-wissenschaftliche Mitarbeiterin, Lehrstuhl für Bildende Kunst, Prof. Tina Haase, TUM School of Engineering and Design Preise / Förderungen / Residencies 2021 2018 2017 Stipendium der Dr. Marschall Stiftung Stipendium für Bildende Kunst der Landeshauptstadt München Projektförderung der Karin Abt-Straubinger Stiftung Collection Born Residency am Château de Dampierre-sur-Boutonne Residency an der Fondazione Pastificio Cerere, Rom (3 Monate) Stipendium des Schafhof, Europäisches Künstlerhaus Oberbayern Debütantenförderung/Katalogförderung des Bayerischen Staats- ministeriums für Wissenschaft und Kunst 2015 Ausstellungen 2023 2022 2021 2020 „New Narratives“, invited by Physical Cinema, Stockfish-Filmfesti- val Reykjavík „Landschaft. Münchener Secession“, Neuer Geschichtsboden, Vatersdorf „to the land“, Ausstellung im Perlacher Forst, München „Stories of Empathies“, Künstler*innenhäuser Worpswede „Betrachtungen des Waldes“, GiG München (E) „Götzendämmerung“, Künstlerverbund, Haus der Kunst, München „Man sagt, dass der Kontakt zwischen den beiden Linien an zwei Punkten stattfindet, die unendlich nah sind …“, Kunstpavillon im Alten Botanischen Garten, München 13

2019 2018 2017 2016 2015 „Training for the Future/Future Routines“, Ausstellung, Lecture und Talk, mold, Karlsruhe (in Kooperation mit dem Kunstbüro der Kunststiftung Baden-Württemberg) „Jahresgaben“, Kunstverein München „Training for the Future“, Z Common Ground, München „Memotion“, Europäisches Künstlerhaus, Schafhof, Freising „Chinese Whispers“, nationalmuseum, Project Space Festival, Berlin „MATTATOIO“, Talent Prize Exhibition, InsideArt, Rom „SO LONG“, Fondazione Pastificio Cerere, Rom Karin Wimmer – Young Art Space, München (E) „Timing Faced With Beat“, Galerie GEDOK, München (E) 14

Begründung der Jury Elke Dreier ist eine seriös und ernsthaft arbeitende Künstlerin, die keine kom- merziell verwertbare Kunst schafft. Ihre künstlerische Karriere hat zwar schon einen bestimmten Punkt erreicht, aber der Kunstpreis der Stadt Kempten soll eine Bestätigung und ein Ansporn für ihre Weiterentwicklung sein. Die beiden ausgezeichneten Werke „Massages“ haben eine hohe zeichne- rische Qualität. Sie funktionieren beide als autonome Werke, sind aber auch Ideenträger für Körperlichkeit, Bewegung, Dynamik und Luft. Es sind einerseits klassische Zeichnungen, aber auch Belege für eine dahinterliegende konzep- tuelle Idee. Vom Aufbau her haben sie eine große Geschlossenheit. Was man gegenständlich erkennen kann, ist die Idee eines Faltenwurfs und einer darun- terliegenden Figürlichkeit. Der blaue Hintergrund und die weißen Linien wirken beruhigend und klar. Der blaue Hintergrund ist eine wuchtige Fläche, aber die Linien bringen Schwung und Leichtigkeit hinein. Sie spielen auf den Himmel, die Unendlichkeit und Transzendenz an. Die Fahnen, auf die beide Zeich- nungen gedruckt sind, kann man sich gleichermaßen im Innen- oder Außen- raum oder in der Mitte eines Raumes abgehängt vorstellen. Die Leichtigkeit des Stoffes korrespondiert mit der dynamischen Linienführung. Auch die Umsetzung ist technisch interessant, da weiße Stoffe blau bedruckt wurden und das weiße Liniengefüge so als Aussparung hervortritt. In dieser Drehung von Bild und Grund liegt ein spannender Umgang mit dem Material und dem Druckvorgang. Elke Dreier arbeitet viel mit Körpern und Körperbewegungen, auch im Raum. Die Arbeiten, die Massagegriffe darstellen, sind eine Auseinandersetzung damit, wie es gelingen kann, körperliche Bewegungen und Körperlichkeit auf ei- nen Bildträger zu bringen. Die Künstlerin schafft es, die körperliche Dimension in diesen zwei abstrakten, feinen Zeichnungen überzeugend umzusetzen. Es ist spannend, dass Elke Dreier zwar aus der Bildhauerei kommt, sich aber zur Zweidimensionalität hin entwickelt hat. Beide Bilder vermitteln die Abbildhaftig- keit des Körpers, einer Figur; in einem Motiv kann man Oberkörper und Beine erkennen. Es sind in sich geschlossene Zeichnungen, die sich an der Ausdeh- nung des menschlichen Körpers orientieren. Die Berührungen werden sachlich dargestellt, aber trotzdem kommt das Fließende der Hand zum Ausdruck. Die Linien erinnern die Jury an Nervenbahnen oder auch an Renaissance-Zeich- nungen eines Körpers. Die beiden Werke wirken auf sie unprätentiös, poetisch und vielschichtig. 15

Elke Dreier über ihre Arbeit „Massages (Pattern I & II)“ Zwei hochformatige Drucke zeigen weiße Linien und Konturen gedruckt auf tiefblauem Textil. Die beiden Banner „Massages (Pattern I & II)“ deuten menschliche Körper in Rückansicht an. Die Textildrucke sind Anleitungen für Massagen. Sie entstehen unmittelbar aus der Auseinandersetzung mit der Kör- perlichkeit von Sprache und Schrift. Die neusten Entwicklungen von künstlich generierten Texten scheinen die Verbindung von Information und Material endgültig aufzulösen. Die „Rückbin- dung“ der Schrift an Körperbewegungen, die durch endlose manuelle Wieder- holung geübt werden und sich so auch als Form in den Körper einschreiben, hat mich sehr interessiert. Mich hat die Idee beschäftigt, dass es auch körperbasierten, nonverbalen Aus- tausch von Informationen gibt. Damit verbunden ist die Frage, welche senso- rischen Informationen hinter dem Rücken wahrgenommen werden können. Die kontinuierliche Wiederholung und Variation der Bewegung erinnert an den Prozess des Modellierens von Faltenwürfen in Ton. Die Formensprache klas- sischer Draperien, mit dem Spiel zwischen Zeigen und Andeuten des Körpers, bei dem Bewegung nur indirekt abgelesen werden kann, ist tief beeindruckend. Aus diesem Kontext heraus entstanden die „Massages“, die sowohl als stoff- liche Information als auch als Anleitung für neue Bewegungsmuster gelesen werden können. 17

Thomas-Dachser-Gedenkpreis Agathe Haslach lebt und arbeitet in Maria-Rain/Oberallgäu 1966 geboren in Nesselwang Ausbildung 1990 – 1993 Fachschule für Holzbildhauerei in Oberammergau 1992 1993 1998 – 2002 Studium der Malerei an der Europa-Akademie der musischen Förderpreis der Danner-Stiftung Staatspreis der Regierung von Oberbayern 1998 2002 und bildenden Künste gem. AG in Isny in der Klasse von Friedrich Hechelmann, Stipendiatin während der vierjährigen Ausbildung Gestaltung einer Aktie der Europa-Akademie gem. AG Diplom im Fachbereich Malerei Förderpreis des Rotary Club Wangen-Isny-Leutkirch Ausstellungen 2005 2006 2007 2008 2010 2011 2012 2013 2015 2016 2022 Galerie im Espantor, Isny Westallgäuer Kunstausstellung, Lindenberg Publikumspreis Atelier BerGer, Delmenhorst/Bremen Preis der Themenausstellung „Stillleben – Stilles Leben“ „Natürlich 3“, Färberhaus, Oberstaufen Westallgäuer Kunstausstellung, Lindenberg Westallgäuer Kunstausstellung, Lindenberg Kalligrafie für Bildmappe zum Johannes-Evangelium von Wilfried Ogilvie, Urachhaus Verlag „Zum Verweilen“, Färberhaus, Oberstaufen „Ansichten“, Volksbank-Galerie, Lindenberg „Abbruch – Umbruch – Aufbruch“, Löwen-Kunstnacht, Gasthof Löwen, Oy „600 Hoinza“, Golfhotel Hanusel Hof, Weitnau-Hellengerst Restaurierungswerkstätte Brettschneider, Landsberger Kunst- nacht, Landsberg Westallgäuer Kunstausstellung, Lindenberg Publikumspreis „Im grünen Bereich“, Landgericht Ravensburg Westallgäuer Kunstausstellung, Lindenberg Westallgäuer Kunstausstellung, Lindenberg 19

Begründung der Jury Agathe Haslach arbeitet seit Jahren auf hohem Niveau und reicht auch viel bei Kunstausstellungen ein. Nach ihrer Ausbildung als Holzbildhauerin schloss sie ihre Malerei-Ausbildung an der privaten Malschule von Friedrich Hechelmann mit Diplom ab. Etwas von seinem phantastischen Realismus und seiner Ge- dankenwelt stecken auch in dem preisgekrönten Werk. Die Künstlerin ist keine Senkrechtstarterin, sondern jemand, der sich lange auf hohem Niveau weiter- entwickelt hat. Dabei geht sie immer neue und überraschende Wege. Das zweiteilige Gemälde „Morgenstille“ ist klassische Malerei, aber formal wunderbar umgesetzt. Das Gemälde hat etwas Altmeisterliches, da man nicht mehr erkennt, wie es gemacht wurde. Die Künstlerin „zaubert“ mit dem Pinsel und den Farben. Die Technik verschwindet vollkommen hinter dem Sujet. Die Idee, den Schatten und die Lichtführung vom oberen ins untere Bild weiterzu- führen, zieht die Betrachtenden in das Bild hinein. Es ist einerseits eine stimmungsvolle, atmosphärische Interieurdarstellung, aber auch eine Auseinandersetzung mit dem Malerischen selbst. Die sehr gute Malerei hat durch die starke Lichtführung eine unglaubliche Fernwirkung, die sich im unteren Gemälde fortsetzt. Das zweiteilige Werk ist aber auch aus der Nähe betrachtet spannend, weil Strukturen sichtbar werden, die man auf den ersten Blick nicht sieht. Die zwei Gemälde hängen übereinander und werden als ein Bild gelesen. Die Fortsetzung nach unten ist auch kompositorisch schlüssig und raffiniert gelöst. Durch die Teilung der zwei Bilder wird erst klar, dass das Licht das zentrale Element ist. Aufgrund des eher kleinen Formats wirken die Bilder sehr konzentriert. Das obere Bild erinnert an eine Bauernstube oder verrauchte Gaststube aus der „guten alten Zeit“. Im unteren Bild löst sich die Szenerie in Licht und Schatten auf. Für die Jury ist es wunderschön, wie die Künstlerin die Schatten aus dem Licht heraus entwickelt. Agathe Haslach über ihre Arbeit Es ist für mich immer ein besonderer Augenblick, wenn die Morgensonne durchs Fenster kommt und ihre langen Bahnen zieht. Der Moment, in dem alles noch so friedlich, ruhig und still ist. Zeit zum Inne- halten, um die Gedanken zu sortieren, sich erneut zu fragen, was der heutige Tag so bringt. Im Außen hat der Tag ja schon Einzug gehalten. Die Vögel mit ihrem Gesang, ein Garant für den Tagesbeginn, sind schon längst unterwegs. Mit meinem Bild wollte ich einen dieser Momente festhalten. Das Licht, das das Außen sowie nach und nach das Innen erhellt. Zeige ich einen Wohnraum aus scheinbar längst vergangener Zeit? Nein, diese Räume gibt es noch. Sie haben für mich eine besondere Ausstrahlung und die Beschränkung auf das Wesentliche fasziniert mich. 20

Förderpreis der Dr.-Rudolf-Zorn-Stiftung Jonas Maria Ried lebt und arbeitet in Weitnau 1989 geboren in München Ausbildung 2009 – 2012 Ausbildung zum Holzbildhauer in Garmisch-Partenkirchen 2012 – 2020 Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart, Meisterschüler (Weißenhof-Programm) Einzelausstellungen 2023 2022 2020 2019 „Circling Trees“, Kunstraum 34, Filmwinter Stuttgart „Talking to Cows“, Schwäbische Galerie, Museum Oberschönenfeld „Snowgrassmountainwood“, Galerieverein Leonberg „Von der Fichte“, Cuxhavener Kunstverein „Die Feuchte der Flussränder“, Bahnwärterhaus, Villa Merkel, Esslingen (in Kooperation mit dem Künstlerkollektiv Mava) Gruppenausstellungen (Auswahl) 2022 2021 2020 2019 2018 2017 2016 2014 „Schmunzeln – von heiter bis absurd“, Städtische Galerie Fruchthalle, Rastatt „Wachsende Formen“, Kunstmuseum Heidenheim „Wurzelspitzen“, Gärtnereiquartier, Seeshaupt „Kaltes Kino“, Intervention im öffentlichen Raum, Weitnau „we grew some eyes“, Präsentation der Meisterschüler*innen, Villa Merkel, Esslingen „Donaueschinger Regionale“, Donauhallen, Donaueschingen „Von Tisch und Tafel“, Residenzschloss Ludwigsburg „Square Dance“, Kunst im öffentlichen Raum, Tuttlingen „Leibhaftig“, Haus 10, Fürstenfeldbruck „In Between“, Projektraum Akku, Stuttgart „In Between“, Marburger Kunstverein „Experiment Landschaft“, Skulpturenpfad, Nationalpark Nord- schwarzwald Preise und Stipendien 2023 2021 2020 2016 Atelierförderung Bayern Schwaben Kunstpreis Stipendium Stiftung Kunstfonds Johann-Georg-Fischer-Kunstpreis, Marktoberdorf Stipendium Stiftung Kunstfonds Akademiepreis der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart 23

Begründung der Jury Jonas Maria Ried ist ein ernstzunehmender junger Künstler, dessen Ansatz von großer Aufwendigkeit zeugt und der auch schon an vielen Ausstellungen mitge- wirkt hat. Der Förderpreis soll ihm dazu dienen, neue Werke zu entwickeln und seine Pläne und Ideen umzusetzen. Der Künstler lernte Holzbildhauer und realisierte bereits in seinem Studium an der Kunstakademie in Stuttgart erste Videoprojekte. Nach seinem Studium zog er dann ins Allgäu in die Nähe von Weitnau. Er fing an, sich mit den Vorstel- lungen von ländlicher Idylle und der Vereinnahmung der Natur durch „den Städter“ zu beschäftigen. Bei den „Circling Trees“ wird das Verhältnis von Mensch und Natur auf eine hintersinnige, humorvolle und absurde Weise ausgelotet. Dabei geht es Jonas Maria Ried auch um die Vereinnahmung der Natur durch den Menschen, der sie zur Plattform einer Erlebniskultur macht. Die Aktion, sich von einem Baum herunterzuschwingen und dabei die verschiedenen Baumrinden unterschied- lich zum Klingen zu bringen, dokumentiert nicht einfach, sondern entwickelt eine Sogwirkung mittels der gefilmten Bilder. Die Bildmotive und Einstellungen haben eine sehr hohe formale Qualität. „Kaltes Kino“ entstand im Winter 2021 im Lockdown und ist für die Jury ein sehr schönes Zeugnis dieser Zeit. Das Werk zeigt im tief verschneiten Allgäu ein Iglu, aus dem heraus der Künstler eigene Videos auf eine große Schnee- wand projizierte. Er inszeniert eine Kinosituation, die eigentlich der Zusam- menkunft von Menschen dient, wobei sich aber ein einzelner Mensch in eine selbstgewählte Isolation draußen in der Natur begibt. Die Videoarbeit stellt eine Metapher dar für Einsamkeit und endlosen Stillstand im Lockdown. Der Film ist nicht nur atmosphärisch dicht und die Bilder bleiben haften, sondern er ist auch handwerklich großartig umgesetzt. Die Jury findet, dass die Videokunst von Jonas Maria Ried sowohl formal als auch in der technischen Umsetzung perfekt ist. Es stecken viele interessante Gedanken darin, die mit der Kulturlandschaft und den Menschen zu tun haben, aber nicht belehrend wirken. 25

Jonas Maria Ried über seine Arbeit Natur, oder konkreter Landschaft nutze ich als Rahmen und Bühne für meine Aktionen. In ungewohnter Weise war das auch bei meiner spontanen Installati- on „Kaltes Kino“ der Fall. Ein Kino als Bühne für meine Arbeiten – ohne Publikum. Es war der zweite und gefühlt längste Lockdown. Mein Wohnort Weitnau war tief im Schnee versun- ken und ich entschied, unangekündigt ein Schneekino auf freiem Feld neben einer Langlaufloipe zu installieren. „Kaltes Kino“ war eine Veranstaltung, die keine sein durfte, und sie verweist auf den Stillstand und die einhergehende Häuslichkeit während der Coronavirus-Pandemie. Das Gefühl des Nicht-enden- Wollens dieser Zeit spiegelt sich in den Videos durch endlose Wiederholungen. Abend für Abend wurden meine Videos auf die Schneewand projiziert. Die ungemütliche, eindrücklich kalte Natur vor Ort vermischte sich mit meinen digitalen Naturbildern. In diesem Spannungsverhältnis wurde ich und die weni- gen Besucher immer wieder aus der Passivität des Videokonsums herausgeris- sen. Für mich war die Aktion auch eine Reflexion über den damals noch stärker ausgeprägten digitalen und häuslichen Zugang zur Welt. Die Videoperformance „Circling Trees“ knüpft an die frühere Arbeit „Waldrand- fichte“ an. Ich drehte mich in verschiedenen Wäldern wie ein Zirkel um Bäume. Über mehrere Wochen und Monate suchte ich nach freistehenden Bäumen und brachte mir das Klettern bei. Das Seil erzeugte in den Wäldern je nach Baumart unterschiedliche Geräuschkulissen. Auch hier ist es wieder eine bühnenhafte Aktion, in der ich mich in das Landschaftsbild hineinzeichnen oder bohren wollte. Traumwandlerisch und naturverbunden kreise ich um Bäume und schaf- fe ein persönliches Ritual. 26

Ausstellungsstipendium der Sparkasse Allgäu Begoña Crespo Vidal lebt und arbeitet in Betzigau und Malaga 1957 geboren in Madrid Ausbildung 1978 – 1982 1983 – 1985 2009 – 2012 seit 2010 Lehre seit 1982 seit 1993 seit 2019 Bildhauerei und plastisches Gestalten bei Prof. Dr. Wolf Spe- mann, Druckgraphik bei Prof. Dr. Otfried Schütz am Kunst- institut der Johann Wolfgang Goethe-Universität, Frankfurt am Main Biologie und Physik an der Johann Wolfgang Goethe-Univer- sität in Frankfurt am Main, Abschluss 1. Staatsexamen 2. Staatsexamen in Frankfurt am Main Seminar für Waldorfpädagogik, Ravensburg, mit Abschluss Erlernen verschiedener Heißglastechniken bei Günther Block und Stefan Michaelis Lehrtätigkeit für Keramik, VHS Frankfurt am Main Workshops für Malerei und Druckgraphik in Hessen Lehrtätigkeit an Schulen in Hessen und Bayern Lehrtätigkeit als Fachberaterin für Keramik, Kempodium Kempten Gruppenausstellungen (Auswahl) 2010 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 Jahresausstellung bei Endress und Hauser, Nesselwang KunstNacht Kempten „Werkschau“, Kunsthalle Kempten KunstNacht Kempten „Kunst am Bach“, Betzigau „Werkschau“, Foyer Hofgartensaal, Kempten KunstNacht Kempten „Werkschau“, Kunsthalle Kempten „Jubiläumsausstellung 20 Jahre Kunstverein“, Hofgarten- saal, Kempten „Kunst am Bach“, Betzigau „Kunst aus dem Allgäu“, Marstall im Alpin-Museum, Kempten Eröffnung Stadthausgalerie Sonthofen „Weitergehen“, Galerie Kunstreich, Kempten „Blick:Punkt Allgäu“, Stadthausgalerie Sonthofen „Jahresausstellung des BBK“, Hofgartensaal, Kempten „Zeit trifft Licht“, Kunstverein Bad Wörishofen KunstNacht Kempten „Kunst am Bach“, Betzigau 2020 2021 2022 29

Begründung der Jury Aus keramischer Sicht ist das Werk sehr gut gemacht und technisch perfekt ge- arbeitet. Die keramische Schale wurde gedreht und die Oberfläche gekerbt. Die Einzelteile wurden ausgeformt, im lederharten Zustand zusammengesetzt und ein erstes Mal gebrannt. Dann wurde die Plastik mit Glasuren zurückhaltend farbig und harmonisch gestaltet und ein zweites Mal gebrannt. Die Jury erkennt die technische Könnerschaft der Künstlerin, weil es kaum Brandrisse gibt. Die unterschiedlichen Oberflächen, vom feinen Teeporzellan bis hin zu rauen Ober- flächen, sind stimmig integriert. Bei aller organischen Gestaltung ist das Werk eine perfekte Plastik. Das Keramik-Stillleben ist sehr erzählerisch und spricht ein breites Publikum an, weil man sehr viel sehen und entdecken kann. Die gezeigten Formen wur- den aus der Natur entliehen: Blütenformen, ein Lotussamenstand, abgeformte Kieferknochen von einem Tier und Versatzstücke einer zerbrochenen Schale. Als plastisches Stillleben verweist die Keramik mit ihren Vanitassymbolen auf die Vergänglichkeit und deutet zugleich mit den Lotusblüten die Wiedergeburt an. Im Zentrum des Arrangements sitzt sehr prominent ein Hase, der als Beuys- Hommage gesehen werden kann. Er schält sich dynamisch aus der Ansamm- lung der Objekte heraus. Im Kontext von Vergänglichkeit und Wiedergeburt erinnert er auch an den Friedenshasen von Beuys, der aus einer Kopie der Zarenkrone Iwans des Schrecklichen gegossen wurde. Das Werk will nicht dekorativ sein, sondern stellt eine phantasievolle komposi- torische Erfindung dar. In der Kombination der verschiedenen, dicht gefügten Objekte besitzt es im positiven Sinne eine spannende, vieldeutige Skurrilität. Von einem Ausstellungsstipendium erwartet sich die Jury, dass die Künstlerin weiter experimentiert und an neuen Objekten arbeitet. Auch die Materialunter- suchungen, die sie an anderer Stelle gezeigt hat, findet die Jury spannend und hofft, dass die Künstlerin mit dem Raum der Kunsthalle arbeiten und etwas für ihn entwickeln wird. 30

Begoña Crespo Vidal über ihre Arbeit Eine nette, adrette Kleinplastik, in ästhetisch ansprechenden Farben, mit einem niedlichen Hasen – „flauschig“ würde Guido sagen. Und dieser romantische Titel – oh, là, là. Was hat sich die Jury bloß dabei ge- dacht? Oder hat sie nicht genau hingeschaut? Der Hase steht inmitten von verwelktem Lotus, zwischen Trümmerteilen liegen Knochen, auf einer Halbkugel. An dieser sind Kratzspuren sichtbar. Aus Ver- zweiflung? Die Farben sind barock – die barocke Lust am Untergang … Ich stehe als Fremde in einer Welt, in der seit Jahren ständig Krisen ausgerufen werden. Das hatten wir uns sicherlich anders gedacht. Und mein überpersön- licher Anteil weigert sich mitzuspielen. Dieser Spielverderber! Aber ich schweife ab – also zurück zum Hasen! Der Hase hat eine lange Tradition in unserem Kulturkreis. Bei den Römern und Griechen galt er als Symbol der Fruchtbarkeit, im christlichen Glauben steht er für Lebenskraft und Auferstehung. Wie großartig! Auch Dürer hatte seinen Hasen. Ja, selbst Beuys hatte seinen Hasen. Auch wenn es blasphemisch anmutet, auch noch Beuys ins Spiel zu bringen – den- noch: „Wie man dem toten Hasen die Bilder erklärt“ bleibt unübertroffen! Ich hätte natürlich auch ein niedliches Kätzchen nehmen können, aber das wäre nicht das Gleiche. Es funktioniert nur mit dem Hasen. Ich mag Beuys, ich mag Fluxus – welch großartige Zeiten waren das. Und dennoch wird meine Haltung zur Welt ständig neu verhandelt. Daher stand irgendwann die Frage im Raum, wie halte ich es mit der Welt? – Die Antwort gibt der Titel. 31

Elisabeth Bader (*1978) Kempten „Überwucherung (rötlich)“ gebrauchter Stoff, Wolle, Faden, Hocker 57 × 50 × 53 | 2022 1.900 € Begoña Crespo Vidal (*1957) Betzigau „Of course I still love you“ Steinzeug und Glasuren, 2-fach gebrannt 39 × 32 × 32 | 2022 2.000 € Brigitte Dorn (*1947) Kempten „Bin wieder da“ reine Pigmentfarben auf Acrylbasis auf Leinwand 140 × 100 | 2023 3.000 € WERK IM AUSSENRAUM: HOFGARTEN – ALLEE – HERREN- STRASSE Eva-Caroline Dornach (*1992) Kempten „Wunschbäume“ wasserfestes imprägniertes Papier, gefaltet, Drahtklemmen Installation | 2023 1.000 € Elke Dreier (*1984) Babenhausen „Massages (Pattern I)“ (Auflage: 5) Print (auf Textil) 240 × 130 | 2023 1.200 € Elke Dreier (*1984) Babenhausen „Massages (Pattern II)“ (Auflage: 5) Print (auf Textil) 240 × 130 | 2023 1.200 € Ekaterina Dronova (*1979) Lindau „Ho-Chi-Minh-Pfad XIX“ Öl auf Leinwand 60 × 50 | 2021 1.100 € Heidrun Bauer (*1971) Durach „im Blick“ Acryl auf Leinwand 100 × 70 | 2023 1.500 € Winfried Becker (*1966) Kempten „Pferdchen“ (Auflage: 9) Bronzeguss nach Holzmodell 115 × 80 × 95 | 2023 14.000 € Joram von Below (*1982) Kempten „white scape“ Acryl auf Leinwand 145 × 95 | 2023 3.000 € Joram von Below (*1982) Kempten „black scape“ Acryl auf Leinwand 145 × 95 | 2023 3.000 € Peter Böller (*1950) Scheidegg „Heisszeit“ Holz verleimt und mit Acrylfarbe bemalt 96 × 56 × 62 | 2022 2.400 € 90

Isolde Egger (*1943) Bad Wörishofen „Blue Bone“ Paperclay, 2-fach gebrannt und glasiert 42 × 33 × 43 | 2023 2.500 € Nikolaus Faßlrinner (*1986) Haldenwang „STUPD HUMN“ (5-teilig) Tusche und Aquarell auf Papier 80 x 60 und 70 × 50 | 2023 2.900 € Helen Fellner (*1963) Wasserburg am Bodensee „inside“ (Auflage: 1 + e. A.) Radierung 42 × 30 | 2022 420 € Alto Gmelch (*1936) Nesselwang „Schwarz – befreit vom Quadrat (1)“ Schwemmgut vom Lech (Eisenblech), Farbe 115 × 105 × 35 | 2023 1.500 € Alto Gmelch (*1936) Nesselwang „Schwarz – befreit vom Quadrat (2)“ Schwemmgut vom Lech (Eisenblech), Farbe 35 × 60 × 50 | 2023 800 € Denis Grau (*1987) Kempten „The dilemma with fighting girls“ Acryl auf Leinwand 200 × 140 | 2023 1.850 € Brigitte Guggenmos (*1951) Kempten „Stummer Zeuge II“ Acryl, Collage, Kreiden 105 × 80 | 2023 1.900 € Till Hamm (*1972) Kempten „DATE OF THE ART/ 2“ Acryl auf Papier 100 × 80 | 2023 4.165 € Agathe Haslach (*1966) Maria-Rain „Morgenstille“ (2-teilig) Mischtechnik 82 × 52 | 2022 1.900 € Monika Häußinger (*1965) Kempten „upside down 3“ (Auflage: 2) Fotografie auf Verbundplatte, gerahmt 64 × 113 | 2023 800 € Lucia Hiemer (*1974) Waltenhofen „was bleibt.“ Lindenholz, Stahl 126 × 105 × 100 | 2021 8.500 € Kristina Johlige Tolstoy (*1967) Oy-Mittelberg „golden age“ Lindenholz bemalt, teilweise vergol- det, Weidenkätzchen 13 × 20 × 14 | 2022 1.200 € 91

Peter Krusche (*1953) Osterzell „Mein Haus“ Öl-Mischtechnik auf Papier, Holz 120 × 60 | 2023 6.500 € Peter Krusche (*1953) Osterzell „Im anderen Stadt-Teil“ Öl-Mischtechnik auf Papier, Holz 120 × 60 | 2023 6.500 € Franz Kussauer (*1956) Kißlegg „Schnitzaltar 2“ Säge-/Messerschnitt, Hartschaum 60 × 130 × 10 | 2020 4.000 € Anton Lill (*1949) Kempten „Allgäu 2“ Aquarell 51 × 61 | 2021 280 € Gundula Manson (*1944) Kempten „Farben des Wassers“ Acryl auf Leinwand 125 × 100 | 2023 1.200 € Karl Maurer (*1956) Ronsberg „Keiltreppe“ Stahl 38 × 74 × 32 | 2023 5.700 € Johan May (*1982) Oberstdorf „Urtica. Drei Eselstärken“ Malerei, Mixed Media auf Holz 42 × 52 | 2023 830 € Ralf van Kamphausen (*1956) Oy-Mittelberg „DISGUISE“ Acryl, Tusche 60 × 90 | 2021 2.000 € Kornelia Kesel (*1954) Kempten „come on baby“ Acryl, Collage, Kreide 85 × 80 | 2023 1.800 € Pit Kinzer (*1951) Markt Rettenbach „Gerngroß Models Zseitensprünge: Ich versteh nur Bahnhof 10“ (Auflage: 3) Fotoarbeit/Digitalcomposing 100 × 130 | 2022 2.800 € Petra Klos (*1956) Blaichach „Himbeereis mit Sahne“ Acryl, Collage, Papier mit Rahmen 19 × 19 | 2023 480 € Anna Dorothea Klug-Faßlrinner (*1984) Haldenwang „Iyoba, Oba und die anderen“ (2-teilig) Keramische Plastik 125 × 125 und 60 × 85 | 2023 7.300 € Verena Konrad (*1971) Reicholzried „Wesenskerne der Zukunft?“ (2-teilig) Plastik, Metall, Kabelteile 17 × 70 × 17 und 23 × 70 × 23 | 2023 2.200 € 92

Bernadette Mayr (*1952) Kempten „Schnee und Fels“ Filzstift auf Papier 60 × 42 | 2023 450 € Uwe Mayr (*1967) Bad Grönenbach „Relative Landschaft VII“ Öl auf Leinwand 70 × 130 | 2023 1.300 € Anne Meßmer-Steinmann (*1954) Lindau „Zeitraum des Wachsens“ Mischtechnik: Zeichnung, Kreide, Kohle, Pflanzendruck und Holzschnitt 100 × 70 | 2022 1.300 € Katja Meusburger (*1973) Nesselwang „Codon“ (2-teilig) Digitaldruck auf Acrylglas 50 × 37,4 | 2023 370 € Karl-Erich Michels (*1941) Bad Grönenbach „Aufgeklappt“ Collage 40 × 40 | 2023 500 € Julia Obermaier (*1989) Kempten „KOH-I-NOOR and Friends“ (5-teilig) Edelsteinbearbeitung; Kleinskulp- turen, Objekte aus verschiedenen Edelsteinen: Rutilquarz, Lapislazuli, Achat, Jaspis und Marmor 130 × 30 × 30 | 2023 3.585 € Markus Pieper (*1975) Röthenbach „Moonshiner“ Kugelschreiberzeichnung auf Papier 63 × 44 | 2022 1.250 € Markus Pieper (*1975) Röthenbach „Meeting“ Zeichnung: Graffitti, Kugelschreiber auf Papier 70 × 50 | 2021 1.500 € Florian Pötzl (*1984) Durach „Der Klavierspieler“ Streetfotografie, gerahmt 50 × 70 | 2022 390 € Susanne Praetorius (*1961) Kempten „Surprise“ Acryl, Collage auf Holz 120 × 60 | 2023 1.800 € Peter Paul Rast (*1952) Neubiberg „Vergessen – Erinnern 5“ Acryl auf Holz 63,5 × 63,5 × 3,5 | 2023 1.280 € Jonas Maria Ried (*1989) Weitnau „Circling Trees“ (Auflage: 6 (5 + 1 e. A.)) FullHD, 16:9, 1 Min. 59 Sek. (Videoperformance / Land Art / Klangkunst) | 2022 2.900 € 93

Jonas Maria Ried (*1989) Weitnau „Kaltes Kino“ (Auflage: 6 (5 + 1 e. A.)) FullHD, 16:9, 2 Min. 56 Sek. | 2021 2.500 € Inge Wagner (*1922) Kempten „Language no problem!“ Collage 50 × 60 | 2021 370 € Bernd Walcher (*1973) Memmingen „Sparkling Orange“ Acryl auf Leinwand 60 × 70 | 2023 2.800 € Bernd Walcher (*1973) Memmingen „Smokey Orange“ Acryl auf Leinwand 60 × 70 | 2023 2.800 € Barbara Wolfart (*1943) Kempten „Illusion“ (5-teilig) Objekt, Holz, Glas 90 × 75 × 75 | 2023 3.200 € Rosa Zahn (*1954) Ottobeuren „Gemeinsam ans Ende der Welt II“ (Auflage: 2, 2-teilig) modelliert, Ton, Engobe, Sulfate 24 × 23 × 9 | 2022 1.450 € Marc Rogat (*1968) Donauwörth „Eiche 2“ Pastell auf Karton 150 × 100 | 2023 2.200 € Carin E. Stoller (*1950) München ohne Titel Öl auf Nessel 50 × 70 | 2023 1.656 € Willi Tschöll (*1977) Sonthofen „Der Illusionsmaler – voll abgefahren“ Öl auf Holz 44 × 98 | 2023 760 € Margarete Uhlich (*1947) Kempten „Die Kemptener Stiftstadt“ Fotocollage auf Alu Dibond 100 × 100 | 2023 3.600 € Inge Wagner (*1922) Kempten „Kuh Elsa Nr. 7758“ Collage 50 × 60 | 2023 370 € * alle Maße in cm 94

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Impressum Herausgeber: Stadt Kempten (Allgäu) Ausstellungsleitung: Dr. Christine Müller Horn Leiterin der Museen der Stadt Kempten (Allgäu) Koordination: Susan Funk M. A. Katalog: Lektorat: Mitarbeit: Fotografie: buntes | grafik design | Dipl.-Ing. Gabriele Abler Christine Wölfle Jana Möller-Schindler Foto Sienz, Kempten (Allgäu) Gesamtherstellung: AZ Druck und Datentechnik GmbH, Kempten (Allgäu) Umschlagabbildung: Elke Dreier, „Massages (Pattern I)“ (Auflage: 5), Print (auf Textil), 240 × 130 | 2023 Auflage: 350 Exemplare Kempten (Allgäu), 2023 Printed in Germany AZ Druck und Datentechnik GmbH ISBN 978-3-88006-359-4 © 2023 Stadt Kempten (Allgäu) und die Künstler*innen 99