Aktionsplan Inklusion

Miteinander inklusiv Kempten (MIK) Kommunaler Aktionsplan zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention 1. Entstehung des kommunalen Aktionsplans in Kempten 2. Leitsatz Das macht Kempten: Damit alle Menschen überall mitmachen können. Grußwort des Oberbürgermeisters Grußwort des Beauftragten für Menschen mit Behinderung Grußwort der wissenschaftlichen Begleiterin der Hochschule Kempten 3. Einleitung Die Stadt Kempten möchte: Alle Menschen sollen gut in der Stadt leben können. In den Arbeits-Gruppen haben alle überlegt: Was gibt es in Kempten schon und was muss noch besser werden. 4. Die Arbeitskreise 4.1. Arbeitskreis I: Frühförderung/Schule/Bildung 4.1.1. Ist-Zustand Frühförderung, Schule und Bildung/Beispiele 4.1.2. Kempten als Modellregion 4.1.3. Ergebnisse kurz-/mittel-/langfristig 4.1.4. Es ist gut, wenn alle Kinder gemeinsam lernen. Mitarbeiter aus den Kindergärten und Schulen wollen sich jetzt öfter treffen und miteinander reden. 4.2. Arbeitskreis II: Wohnen und öffentlicher Raum/ÖPNV 4.2.1. Wohnraumplan 4.2.2. Ist-Zustand Wohnen/Beispiele 4.2.3. Ist-Zustand Infrastruktur/Beispiele 4.2.4. Ist-Zustand ÖPNV/Beispiele 4.2.5. Ergebnisse kurz-/mittel-/langfristig 4.2.6. Es soll gute Wohnungen für Menschen mit Behinderung geben. Straßen und Plätze müssen barriere-frei gemacht werden. Menschen mit Behinderung sollen Bus und Bahn besser nutzen können. 06 06 08 12 14 16 17 18 20 22 32 33 38 40 41 42 48 49 52 56 3

4.3 Arbeitskreis III: Arbeit und Beschäftigung/ Soziale Sicherheit/Gesundheit 4.3.1. Ist-Zustand Arbeit und Beschäftigung/Beispiele 4.3.2. Ist-Zustand soziale Sicherheit/Beispiele 4.3.3. Ist-Zustand Gesundheit/Beispiele 4.3.4. Ergebnisse kurz-/mittel-/langfristig 4.3.5. Die Stadt Kempten will daran arbeiten: Dass alle Menschen mit Behinderung sicher und gesund leben können. 4.4. Arbeitskreis IV: Kultur und Freizeit 4.4.1. Ist-Zustand Kultur und Freizeit/Beispiele 4.4.2. Ergebnisse kurz-/mittel-/langfristig 4.4.3. Menschen mit Behinderung sollen selbst bestimmen: wo sie mit-machen möchten. 60 62 68 68 69 72 76 77 88 90 4.5. Arbeitskreis V: Bewusstseinsbildung/Öffentlichkeitsarbeit 94 4.5.1. Ist-Zustand Bewusstseinsbildung und Öffentlichkeitsarbeit/Beispiele 4.5.2. Ergebnisse kurz-/mittel-/langfristig 4.5.3. Kempten soll eine Heimat für Alle sein. 95 100 Alle Bürger sollen mit-machen, mit-entscheiden und mit-bestimmen. Die Menschen sollen sich kennen lernen. Denn wenn man mehr vom anderen weiß: Dann kann man besser miteinander umgehen. 103 4

1. Entstehung des kommunalen Aktionsplans in Kempten Nach dem Antrag der SPD-Stadtratsfraktion vom 14. Mai 2013 hat der Aus- schuss für soziale Fragen der Stadt Kempten (Allgäu) in seiner Sitzung vom 21. Oktober 2013 folgenden – einstimmigen - Beschluss gefasst: „Die Stadt Kempten (Allgäu) sieht die Notwendigkeit der Erstellung eines kommunalen Aktionsplanes. Der Ausschuss stimmt dem Vorschlag der Ver- waltung zur Besetzung des Begleitgremiums und der Arbeitskreise zu.“ 2. Leitsatz “Die UN-Behindertenrechtskonvention mit ihrer Forderung der Entwicklung eines inklusiven Gemeinwesens wird in der Stadt Kempten (Allgäu) ernst genommen. Mit dem kommunalen Aktionsplan „Miteinander inklusiv Kemp- ten (MIK)“ ist eine fortlaufende Leitlinie entworfen worden, die das Leben aller Menschen in unserer Stadt lebenswerter macht. Sie bringt Mehrwert für alle! Ziel ist es, Verschiedenheit wertzuschätzen, die Möglichkeiten der Teil- habe zu erweitern, Diskriminierung wahrzunehmen und abzubauen sowie Zugänglichkeit und Barrierefreiheit für alle zu schaffen. Dafür wurde nach dem Wissen und Kenntnisstand der einzelnen Arbeitskreis-Teilnehmerinnen und -Teilnehmer der aktuelle „Ist-Zustand“ ermittelt, der die subjektive Vielfalt spiegelt. Ein Anspruch auf Vollständigkeit besteht nicht. Gleichzeitig wurden wünschenswerte und notwendige kurz-, mittel- und langfristige Ziele aufge- nommen. Inklusion wird als Grundhaltung verstanden, um ein inklusives Gemeinwesen zu schaffen. So gesehen ist es keine zusätzliche Aufgabe. Das heißt im Folgenden, dass das inklusive Denken und Handeln in der Zukunft alle Bürgerinnen und Bürger umfassen soll. Das Prinzip ist ausgehend von gesellschaftlicher Teilhabe für und mit Menschen mit Behinderung entworfen, ist jedoch ausdrücklich nicht darauf begrenzt. Ein inklusives Gemeinwesen soll entstehen und dabei über die Gegenwart hinaus in die Zukunft wirken. politische Arbeit in der Stadt und auf entsprechende Entscheidungsprozesse hat. Das bedeutet, dass die Überprüfung und Fortentwicklung der Matrix des Aktionsplans in den allgemeinen Teil als Aufgabe der neuen Koordinierungs- stelle der Stadt Kempten (Allgäu) aufgenommen wird. 6

Miteinander inklusiv Kempten (MIK) Kommunaler Aktionsplan zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention Zweck des Übereinkommens der Vereinten Nationen über die Rechte von Menschen mit Behinderungen, auch UN-Behindertenrechtskonvention (BRK) genannt, ist es, den vollen und gleichberechtigten Genuss aller Menschen- rechte und Grundfreiheiten durch alle Menschen mit Behinderung zu fördern, zu schützen und zu gewährleisten und die Achtung der ihnen innewohnenden Würde zu fördern. Zu den Menschen mit Behinderung zählen Menschen, die langfristige körperliche, seelische, geistige oder Sinnesbeeinträchtigungen ha- ben, welche sie in Wechselwirkung mit verschiedenen Barrieren an der vollen, wirksamen und gleichberechtigten Teilhabe an der Gesellschaft hindern kön- nen (siehe Artikel 1 der UN-BRK). Dies erfolgt in der Erkenntnis, dass das Verständnis von Behinderung sich ständig weiterentwickelt. Dabei wird die Problematik gesehen, dass die UN-BRK die Beeinträchtigungen weiter fasst als die deutschen Sozialgesetzbücher und doch gleichzeitig nicht die Inklusion aller Personen sieht – so wie es beispielsweise bereits im Grund- Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Ver- dem Gesetz gleich…. (3.3) Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, sei- nes Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden. Niemand darf wegen seiner Behinderung benachtei- ligt werden.“ Das nachfolgende Konzept „Miteinander inklusiv Kempten (MIK)“ des Ak- tionsplans zur Umsetzung der UN-BRK über die Rechte von Menschen mit Behinderungen richtet sich auf Menschen mit Beeinträchtigungen von Körper- funktionen (physiologisch und psychologisch) oder Körperstrukturen (anato- misch, z.B. Organe, Gliedmaßen) in ihrer konkreten Lebenssituation. Ziel ist die Aktivität und Teilhabe entlang von Umweltfaktoren, die aus der materiel- len, sozialen und einstellungsbezogenen Umwelt bestehen, in der Menschen leben und ihr Dasein entfalten. Der Aktionsplan impliziert allgemeingültige Hinweise für ein inklusives Gemeinwesen. Wesentliche Voraussetzungen für die Umsetzung sind auf alle Fälle Freiwillig- keit und Bereitschaft, insbesondere aber die Ermächtigung aller Menschen, sich in die Gesellschaft einzubringen und teilzuhaben. 7

Einleitung Die Stadt Kempten möchte: Alle Menschen sollen gut in der Stadt leben können. Sie sollen überall mitmachen können. Menschen mit Behinderung genauso wie Menschen ohne Behinderung. Sie sollen selbst sagen, was sie brauchen. Sie sollen mitsprechen und mithelfen. Die Stadt Kempten hat dafür einen Aktions-Plan gemacht. Er heißt: Miteinander inklusiv in Kempten. Inklusiv heißt: Alle Menschen sind dabei und können überall mitmachen. Zum Beispiel: • Menschen mit Behinderung und Menschen ohne Behinderung • Mütter oder Väter, die ihr Kind alleine erziehen • Arme Menschen • Menschen aus einem anderen Land oder mit Eltern aus einem anderen Land Im Aktions-Plan steht: was die Stadt Kempten machen möchte. Damit alle Menschen überall gut mitmachen können. Denn das macht das Leben für Alle lebenswerter! Es ist gut, dass die Menschen verschieden sind! Alle können voneinander lernen. 10

Miteinander inklusiv Kempten (MIK) Kommunaler Aktionsplan zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention Kempten soll barriere-frei sein. Das heißt: ohne Hindernisse. Zum Beispiel: • Mit Rampen für Rollstuhl-Fahrer. • Mit Informationen in Leichter Sprache. Für Menschen mit Lern-Schwierigkeiten. Es gibt die UN-Behinderten-Rechts-Konvention. Das ist ein Vertrag. Darin steht: Menschen mit Behinderung haben die gleichen Rechte wie Menschen ohne Behinderung. Deutschland und viele andere Länder wollen sich an den Vertrag halten. Auch im Grund-Gesetz von Deutschland steht: Menschen mit Behinderung dürfen nicht schlechter behandelt werden. 11

Grußwort des Oberbürgermeisters Thomas Kiechle Ich freue mich sehr darüber, dass der Aktionsplan Miteinander inklusiv Kempten (MIK) vorliegt. Auf der Grundlage der Umsetzung der UN- Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen ist er ein wichtiger Beitrag dazu, gemeinsam Schranken zu überwinden. Menschen mit Behinderung haben ein Recht auf selbstbestimmte und umfassende Teilhabe und auf Gleichstellung in allen Bereichen der Gemeinschaft. In Kempten ist es erklärtes Ziel, alles daran zu setzen, dass diese Teilhabe realisiert wird und auch Wirklichkeit bleibt. Vieles wurde schon auf den Weg gebracht. Neben der hervorragenden Arbeit des Behindertenbeirates sind die zahlreichen Maßnahmen der Barrierefreiheit zu nennen. Es gilt aber auch, all die anderen Bereiche zu sehen, die offene Behindertenarbeit, das Wirken der Lebenshilfe und des Vereins für Körperbehinderte, ebenso die Arbeitsfelder, die zum Beispiel Gehörlose, Blinde oder psychisch Erkrankte betreffen. Auch die Zusammenarbeit der Kemptener Schulen in der Modellregion Inklusion gehört dazu. Der Alltag behinderter Menschen in Kempten hat sich seit Jahren positiv verändert. Trotzdem bleibt noch vieles zu erledigen. Vor allen Dingen müssen wir eine Veränderung in den Köpfen der Menschen erreichen. Die Ideen lassen sich nur dann wirkungsvoll umsetzen, wenn Menschen ihre Denkweisen verändern. 12

Miteinander inklusiv Kempten (MIK) Kommunaler Aktionsplan zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention Der nun vorliegende Kommunale Aktionsplan soll eine sich weiter entwickelnde Leitlinie für die politische Arbeit und die Stadtverwaltung darstellen. Schon während seiner Erstellung wurde an vielen Stellen deutlich, dass es auch in unserer Stadt Themen gibt, die neu bedacht werden müssen. Es wurden deshalb Maßnahmen und Ziele benannt, die den Inklusionsprozess voranbringen sollen. gesetzt. Die unmittelbaren Erfahrungen oder Auswirkungen entstehen jedoch in den Städten und Gemeinden. Und jeder Einzelne von uns ist gefordert, sich mit diesem Thema auseinander zu setzen. Mit dem nun vorliegenden ersten Ergebnis, dem Kommunalen Aktionsplan Miteinander inklusiv Kempten (MIK), ist ein wichtiger Schritt in der Inklusionsarbeit gelungen. Ich danke insbesondere dem Beauftragten des Stadtrats für Menschen mit Behinderung, Herrn Lothar Köster, der Hochschule Kempten, stellvertretend für alle Beteiligten Frau Professorin Dr. Ursula Müller, sowie den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Stadtverwaltung für die geleistete Arbeit zur Erstellung des Aktionsplanes. Kempten (Allgäu), im März 2016 Thomas Kiechle Oberbürgermeister der Stadt Kempten (Allgäu) 13

Grußwort des Beauftragten für Menschen mit Behinderung Lothar Köster Wir sind erst am Anfang einer Aufgabe. Sie wird viel Zeit beanspruchen. Es ist eine Aufgabe, seit es das Grundgesetz mit dem Art. 3 Abs. 3 gibt. Verdeutlicht wurde sie 1994. Die UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK) ist ein weiterer Schritt der Klarstellung. Mit ihr entstand der Begriff „Inklusion“. Er beinhaltet eine besondere Wertigkeit. Der Inhalt bedeutet generell: Normal ist ein gemeinsames und uneingeschränktes Leben aller Menschen. Das erfordert ein gesellschaftliches Umdenken. Der einzelne Mensch in seiner Verschiedenheit und Vielfalt ist anzunehmen. Im Mittelpunkt steht die Aufgabe, allen Menschen die Teilhabe an der Gesellschaft in allen Bereichen zu ermöglichen. Diese Sichtweise gilt es zu begreifen. Die notwendigen Aufgaben und Maßnahmen sind umzusetzen. Allgemein und unabhängig von den Aufgaben der UN-BRK. Diese Sichtweise war Grundlage der Beratungen. Das bei aller Verschiedenheit der Mitglieder in der Lenkungsgruppe, den Arbeitskreisen und der Studierenden. Wesentlich konnten und mussten wir uns den Forderungen der UN-BRK auf kommunaler Ebene widmen. Die generellen und notwendigen Debatten um eine inklusive Gesellschaft sind übergeordnetes Thema. Sie müssen gesondert in Zukunft geführt werden. Wir haben uns auf das Stadtgebiet Kempten beschränkt. Übergeordnete Aufgaben müssen gesondert angegangen und bewältigt werden. Im rechtlichen Bereich der Teilhabeermöglichung ist der Bezirk Schwaben zuständig. Deshalb war es 14

Miteinander inklusiv Kempten (MIK) Miteinander inklusiv Kempten (MIK) Kommunaler Aktionsplan zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention Kommunaler Aktionsplan zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention wichtig, ihn in die Beratungen einzubinden. Viele Aufgaben zur Verwirklichung der Inklusion sind nicht allein von Stadtverwaltung und Stadtpolitik zu leisten. Mitwirken müssen andere Institutionen, Unternehmen und alle Bürgerinnen und Bürger. Einige haben dazu bereits gearbeitet. Deren Stand zu ihrer Umsetzung der UN-BRK ist mit erfasst. Erfreulich war die offene Diskussion. Die jeweiligen Kenntnisse und Bedürfnisse wurden eingebracht. Bei unterschiedlichen Einschätzungen wurden Klärungen erarbeitet. Allein durch die Diskussionen ergaben sich bereits Anregungen für Umsetzungen. So sind einige Forderungen bereits jetzt mit der Fertigstellung des vorgelegten Aktionsplanes verwirklicht. Dafür danke ich allen Beteiligten. Mein besonderer Dank gilt Frau Barbara Martin. Sie hat seitens der Verwaltung den Prozess vorbildlich ermöglicht und begleitet. Frau Monika Rohlmann sorgte für einen einheitlichen Text. Danke selbstverständlich allen Mitwirkenden in der Lenkungsgruppe und den Arbeitskreisen und an der Hochschule Kempten. Dieser dynamische offene Prozess der Entstehung muss weitergehen. Mit der Umsetzung und jeweiligen Fortschreibung wird Kempten immer mehr zu einem inklusiven Gemeinwesen für alle Bewohnerinnen und Bewohner werden. Das ist mein Wunsch und meine Hoffnung. Lothar Köster Beauftragter des Stadtrats für Senioren, Menschen mit Behinderung und Heime, Kommunaler Behindertenbeauftragter 15

Grußwort der wissenschaftlichen Begleiterin der Hochschule Kempten Prof. Dr. Ursula Müller Sehr geehrte Damen und Herren, mehr als 100 Studentinnen und Studenten des Studiengangs Sozialwirtschaft setzen sich seit November 2014 für „Miteinander inklusiv Kempten“ ein. Teilweise sind sie von Anfang an Mitglied in einem der Arbeitskreise zu den Handlungsfeldern. Dabei erleben sie den gesellschaftlichen Veränderungsprozess unmittelbar. Ein anderer Teil von ihnen belegt den Studienschwerpunkt Behinderung und Inklusion. Hier wird das Wissen um die Voraussetzungen und Möglichkeiten von gesellschaftlicher Teilhabe und Inklusion vertieft. Ein weiterer Teil entscheidet sich gegen Ende des Bacherlorstudiums für die Möglichkeit, ein Projekt zum Aktionsplan der Stadt Kempten als Team durchzuführen. Dabei erziel(t)en sie inspirierende Ergebnisse. Machen Sie sich selbst ein Bild davon, indem Sie die entsprechenden Seiten lesen. Darüber hinaus eröffnet die Zusammenarbeit von Stadt und Hochschule die Chance, künftige Kemptener Sozialwirtinnen und Sozialwirte zu sensibilisieren. So können sie künftig ihre vielfältigen Lebens- und Arbeitswelten als inklusive Multiplikatorinnen und Multiplikatoren mitgestalten. Beeindruckt von der engagierten inhaltlichen Auseinandersetzung, wünsche ich allen Personen, insbesondere der Stadt Kempten (Allgäu), Entschlossenheit und Freude, den Weg in eine inklusive Gesellschaft zu verwirklichen. Prof. Dr. Ursula Müller Hochschule für angewandte Wissenschaften Kempten Fakultät Soziales und Gesundheit 16

Miteinander inklusiv Kempten (MIK) Kommunaler Aktionsplan zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention 3. Einleitung Unter der Federführung von Lothar Köster, SPD-Stadtrat und ehrenamtlicher kommunaler Behindertenbeauftragter, ist dieser kommunale Aktionsplan seit 2014 in einer Lenkungsgruppe und fünf verschiedenen Arbeitskreisen entwi- ckelt worden. Für die Erarbeitung des Konzeptes von „Miteinander inklusiv Kempten - MIK“ wurde ein Zeitraum von circa zwei Jahren eingeplant. Die insgesamt rund 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer stehen repräsentativ für die Kemptener Bürger sowie die verschiedenen politischen, sozialen, ge- sellschaftlichen und kirchlichen Einrichtungen in der Stadt Kempten (Allgäu) (siehe Pkt. 8). Die Inhalte wurden nach folgenden Handlungsfeldern unterteilt: Frühförderung/Schule/Bildung Wohnen und öffentlicher Raum/ÖPNV Arbeit und Beschäftigung/soziale Sicherheit/Gesundheit Kultur und Freizeit Bewusstseinsbildung/Öffentlichkeitsarbeit Gewonnen wurde für die Mitarbeit am kommunalen Aktionsplan die Hoch- schule Kempten. Die Professorinnen Dr. Ursula Müller und Dr. Patricia Pfeil haben den Prozess mit Studierenden der Fachrichtung Sozialwirtschaft beglei- tet. Sie brachten ihre Erfahrungen und Umfragen vom Protesttag am 5. Mai 2015 mit ein. Darüber hinaus haben die Studentinnen und Studenten eine Bedarfsanalyse zum Inklusionsgedanken an der Hochschule durchgeführt und mit der kleinen, provokativen Ausstellung „Bist Du behindert?“ das Thema Inklusion in die Hörsäle getragen. Auch untersuchten die künftigen Sozialwirtschaftler den Mehrwert der Inklusion für unsere Gesellschaft. Die Ernsthaftigkeit und das Engagement, mit dem alle Beteiligten an dem Konzept für eine gelungene inklusive Gemeinschaft gearbeitet haben, sind eine fundierte Basis für eine erfolgreiche, lebendige Umsetzung des kommu- nalen Aktionsplanes in unserer Stadt. Dafür ein herzliches „Vergelt´s Gott“ an alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer. 17

4. Die Arbeitskreise Fünf Gruppen haben sich als Arbeitskreise zu den Handlungsfeldern über ein Jahr verteilt mehrere Male getroffen. Dabei wurde im Rahmen eines Informa- tionsaustausches unter- und miteinander nach bestem Wissen der Teilneh- merinnen und Teilnehmer zunächst der Ist-Zustand in Kempten ermittelt. Ein Anspruch auf Vollständigkeit besteht nicht. Es ist an dieser Stelle durchaus erwähnenswert, dass in der Allgäu-Metropole bereits viele Dinge erreicht sind. Dies ist nicht zuletzt dem Behindertenbeirat der Stadt Kempten (Allgäu) zu verdanken, aber ebenso den Einrichtungen und Diensten für Menschen mit Behinderung (siehe Pkt. 8). Aufgabe des Kommunalen Aktionsplanes „MIK“ wird es sein, Denken zu ver- ändern, Teilhabe zu ermöglichen und bei künftigen Neuplanungen und Kon- zepten die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderung mit einzubeziehen. Diese Umsetzung wird nicht von heute auf morgen möglich sein, sondern soll sich an einer Zeittabelle orientieren, die die Bedarfe nach Machbarkeit und - teilt, die ab sofort fortlaufend - kurz-, mittel- und langfristig – verfolgt werden sollen. Vom Kleinstkind bis hin zum älterwerdenden Menschen existiert bereits ein (teilweise) gut funktionierendes Netzwerk professioneller Behindertenhilfe. Dennoch kann dies nur ein Zwischenstand sein, der sich in den nächsten 10 – 20 Jahren weiterentwickeln muss. Und zwar gerade in Hinblick auf die Bürgerinnen und Bürger, die bisher noch nicht mit dem Thema befasst sind. Denn Inklusion bringt Mehrwert für alle (siehe Pkt. 7). Gerade dieser Gedan- ke ist auch Lothar Köster als Behindertenbeauftragtem der Stadt Kempten (Allgäu) und Koordinator des kommunalen Aktionsplanes besonders wichtig. Inklusion ist also nicht nur eine Aufgabe der Stadt Kempten(Allgäu), sondern der gesamten Stadtgesellschaft. Das damit einher gehende inklusive Denken und Handeln jeder einzelnen Person wird auf Dauer die Gesellschaft grund- sätzlich verändern. Ziel des kommunalen Aktionsplanes „MIK“ wird es dabei sein, bezüglich der Inklusion ein Gesamtbild für das Gemeinwesen Kempten zu erhalten. 20

Miteinander inklusiv Kempten (MIK) Kommunaler Aktionsplan zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention Eine erstaunliche Feststellung in den Arbeitskreisen war, dass sich während der vergangenen Monate bereits einige Überlegungen „überholt“ haben. So plant die Stadt bereits den allgemein gültigen, barrierefreien Stadtführer, der auch im hier vorliegenden Aktionsplan angesprochen wird. Gleichzeitig wer- den schon jetzt Geschäfte und Lokale in der Stadt angefragt, damit sie ihre Häuser mit Piktogrammen für die eine oder andere Zielgruppe deutlich er- kennbar machen. Ein weiteres Ergebnis der verschiedenen Fachbereiche war, dass die Stadt Kempten (Allgäu) kurzfristig um eine/-n hauptamtliche/-n kommunale/-n Inklusionsbeauftragte/-n nicht umhin kommt. Es braucht einfach eine Stelle, bei der sämtliche Informationen gebündelt sind. Diese Person kann einzelne, Veranstaltungen organisieren – und die Weiterführung des Aktionsplanes „MIK“ überwachen und aktiv voranführen. Zudem nimmt der/die Beauftragte die in Gesetzen und Verordnungen beschriebenen Aufgaben wahr - z.B. nach dem Behindertengleichstellungsgesetz (BayBGG), nach den Stellungnahmen für öffentliche Bauvorhaben gem. Bayerischer Bauordnung (BayBO), oder den Stellungnahmen bezüglich Beschaffung von öffentlich geförderten Fahrzeugen für den ÖPNV usw. 21

Der Arbeitskreis nutzte bei den Treffen die Chance, zugleich unterschiedliche Einrichtungen kennenzulernen. So trafen sich die Teilnehmenden nach einer ersten Sitzung im Verwaltungsgebäude, in der Integrativen Kindertagesstätte Miteinander und dann nochmal in der Agnes-Wyssach-Schule. 4.1.1. Ist-Zustand/Beispiele In der ersten Sitzung wurde bei der Bestandsaufnahme festgehalten, dass die Bedingungen in Kempten im Bereich vorschulische/schulische Bildung be- züglich der Inklusion bereits gut sind. In den Kindergärten und Kindertages- stätten haben von 33 Einrichtungen 20 Erfahrungen mit inklusiver Arbeit, d.h. Mädchen und Jungen mit Behinderung besuchen den wohnortnahen Kinder- garten. Vermehrt ist das Thema Inklusion wohl auch in den Konzeptionen der Kindergärten eingearbeitet. Grundsätzlich kann jede Kindertagesstätte inklu- siv arbeiten, allein aufgrund der Einzelintegration. So gibt es über die Lebenshilfe Kempten die Frühförderung, den Kindergarten, die Tom-Mutters-Schule und die Heilpädagogische Tagesstätte. Die Einrich- tungen der Körperbehinderte Allgäu beginnen mit dem Schwalbennest und dem Astrid-Lindgren-Haus (+ Schule) und einem Internat. Darüber hinaus hat es in Kempten integrative Kindertagesstätten (wie die Kita Miteinander) und zahlreiche Inklusions-Projekte an den Förder- und Regelschulen. Aufgeworfen wurde die generelle Frage, inwieweit die Bürgerinnen und Bürger außerhalb der betroffenen Personenkreise überhaupt wissen, wo sie sich grundsätzlich über individuelle Möglichkeiten im Förderschulbereich informieren können. Hier gibt es offenbar noch reichlich Bedarf an Öffentlichkeitsarbeit und Zu- gänglichkeit zu Informationsquellen. 22

Miteinander inklusiv Kempten (MIK) Kommunaler Aktionsplan zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention Betreuungsangebot Straße PLZ/Ort Anzahl der Kinder mit Förderbedarf Kindergarten Arche Noah Kindergarten Leutkircher Straße 45 Montessori-Kindergarten Kempten Kindergarten Reichlinstraße 23 Kindertagesstätte Bavaria Kindergarten, Krippe Adenauerring 99 Kindergarten Christi Himmelfahrt Kindergarten Freudental 12 Freie Spielstube Kempten Kindergarten Weiherstraße 20 Haus für Kinder - St. Lorenz Krippe, Kindergarten und Hort Herrenstraße 15 Johanneskindergarten Kindergarten Braut- u. Bahrweg 9 Haus für Kinder Kunterbunt Kindergarten, Krippe und Schulkindbetreuung In der Eich 18 Kindergarten Lehrkindergarten Kindergarten Auf der Halde 29 Kindergarten Leubas Kindergarten Feldweg 3 Haus für Kinder und Eltern Krippe, Kindergarten und Hort Lindauer Straße 20 Kindertagesstätte Abenteuerland Krippe und Kindergarten Bussardweg 1 Kindertagesstätte Matthäus Krippe und Kindergarten Hochbrunnenweg 2 Integrative Kindertagesstätte Mikado Integrative Kindertagesstätte Miteinander Integrative Kindertagesstätte Oberlinhaus Kindertagesstätte Regenbogenhaus Kindertagesstätte Schwalbennest Kindergarten, Krippe Anton-Fehr-Straße 6 Kindergarten, Krippe Schraudolphstraße 22 Krippe, Kindergarten Freudental 3 Kindergarten, Krippe Ludwigstraße 12 Krippe und Kindergarten Schwalbenweg 65 Kindertagesstätte St. Anna Krippe und Kindergarten Wettmannsberger Weg 2 a Kindertagesstätte St. Anton Krippe und Kindergarten Lessingstraße 37 Kindergarten St. Franziskus Krippe und Kindergarten Feichtmayrstraße 5 Haus für Kinder St. Hedwig Kindergarten, Krippe Drosselweg 1 a 87439/ Kempten 87439/ Kempten 87439/ Kempten 87435/ Kempten 87439/ Kempten 87439/ Kempten 87435/ Kempten 87435/ Kempten 87439/ Kempten 87437/ Kempten 87439/ Kempten 87439/ Kempten 87437/ Kempten 87437/ Kempten 87435/ Kempten 87435/ Kempten 87437/ Kempten 87439/ Kempten 87437/ Kempten 87435/ Kempten 87435/ Kempten 87439/ Kempten 1 2 3 1 3 0 1 0 2 0 7 0 0 7 10 6 0 14 2 0 1 1 23

4.1. Arbeitskreis I: Frühförderung/Schule/Bildung Kindergarten St. Hildegard Kindergarten Heiligkreuzer Straße 100 a Kindertagesstätte St. Michael Krippe und Kindergarten Memminger Straße 121 Kindertagesstätte St. Nikolaus Kindertagesstätte St. Ulrich Kinderhaus Sternschnuppe Kindertagesstätte Städt. Kindergarten Krippe, Kindergarten und Hort Kindergarten und Hort, Krippe geplant Krippe, Kindergarten und Hort Krippe, Kindergarten und Schulkindbetreuung Memminger Straße 57 Ullrichstraße 16 Haldenweg 13 Ludwigstraße 50 Kindertagestätte Im Wiesengrund Krippe und Kindergarten Hanebergstraße 38 Kindertagesstätte Bambini-Park (Privat) Kinderhort Einstein Die Barke Mutter-Kind-Haus mit Kinderkrippe Kinder- und Jugendhort Gerhardingerhaus Krippe und Kindergarten Magnusstraße 15 Hort Krippe Hort Hanebergstraße 36 Leupolzer Str. 2 Memminger Straße 59 87439/ Kempten 87439/ Kempten 87439/ Kempten 87437/ Kempten 87439/ Kempten 87437/ Kempten 87437/ Kempten 87437/ Kempten 87437/ Kempten 87437 Kempten 87437/ Kempten 0 0 0 5 0 1 1 2 0 0 8 (Stand 10/15) a) Förderzentren/-schulen Inklusive Maßnahmen und Angebote „Inklusion“ an Grund- und Mittelschulen in Kempten (Allgäu): Agnes-Wyssach-Schule Als eines von vier sonderpädagogischen Förderzentren in Kempten deckt sie die Bedürfnisse von lernbehinderten, entwicklungsverzögerten oder auch ver- haltensauffälligen Kindern ab. Astrid-Lindgren-Schule Privates Förderzentrum mit Förderschwerpunkt körperliche/motorische Ent- wicklung Tom-Mutters-Schule Privates Förderzentrum mit Förderschwerpunkt geistige Entwicklung Philipp-Neri-Schule (Förderzentrum St. Georg) Privates Förderzentrum mit Förderschwerpunkt emotionale und soziale Ent- wicklung 24

Miteinander inklusiv Kempten (MIK) Kommunaler Aktionsplan zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention b) Einzelinklusion Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf, egal welcher Art, können an - pädagogischen Dienste (MSD) der Förderschule unterstützt werden. Gege- benenfalls unterstützt ein/-e Integrationshelfer/-in bzw. Schulbegleiter/-in in Verantwortung der Eingliederungshilfe. Die Eltern haben weitgehend Entscheidungsfreiheit über den schulischen Lernort ihres Kindes. In Einzelfällen haben Jugendliche mit Behinderung auch Realschulen oder Gymnasien besucht und hier ihren Abschluss gemacht. Das funktioniert größtenteils durch ein sehr großes Engagement von Seiten der Eltern der Schüler/-innen mit Behinderung. c) Kooperationsklassen Kooperationsklassen sind Klassen der allgemeinen Schule, die Kinder mit und ohne sonderpädagogischen Förderbedarf besuchen. Eine Lehrkraft der Förder- schule betreut die Kooperationsklasse mit mehreren Stunden pro Woche. Laut Schulrat Johann Fasser ist die Region Kempten besonders fortschrittlich. Die Nachfrage nach Kooperationsklassen ist groß. Der Mehrwert (siehe Pkt. 7) ist hier spürbar. Hier die Entwicklung: Entwicklung der Schülerzahlen/Klassen an der Agnes-Wyssach-Schule sowie der „Inklusive Modellregion Kempten“ von Johann Fasser und Bernhard Dossenbach) 25

Miteinander inklusiv Kempten (MIK) Kommunaler Aktionsplan zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention Die Praxisklassen sind ein Modell zur Förderung von Schülerinnen und Schülern der Mittelschule mit großen Lern- und Leistungsrückständen, die geführt und durch die Kooperation mit Wirtschaft und Betrieben (Praktika) begleitet werden können. An der Robert-Schuman-Mittelschule gibt es je eine Praxisklasse in der 8. und 9. Jahrgangsstufe. Die Astrid-Lindgren-Schule verwirklicht bereits seit 2010 zusammen mit der Grundschule Kempten-Nord das Inklusionskonzept von „Partnerklassen“ in allen Jahrgangsstufen der Grundschule: Schülerinnen und Schüler der Nord- schule und der Astrid-Lindgren-Schule werden im Rahmen eines gebundenen Ganztagskonzeptes gemeinsam von einer Lehrkraft des Förderzentrums und einer Lehrkraft der Grundschule unterrichtet. Zwei Partnerklassen sind an der Astrid-Lindgren-Schule verortet, die beiden anderen an der Nordschule. Auch so kann Unterricht aussehen: Gemeinsam erlebten die Kinder der integrativen 4. Klasse der Nordschule/Astrid-Lindgren-Schule eine ganz andere Art von Unterricht zum Thema „Werte, Wünsche, Wirklichkeit“. (2015) 27

4.1. Arbeitskreis I: Frühförderung/Schule/Bildung Die Klasse G 6 der Tom-Mutters-Schule der Lebenshilfe Kempten kooperiert - Bereits seit 12 Jahren gibt es diese Partnerklasse mit Förderschwerpunkt geis- tige Entwicklung. (http://www.grundschule-rettenberg.de/index.php/ unsere-schule/tom-mutter-schule) vielen Jahren eine Partnerklasse des Förderzentrums „Hören“ in Augsburg. Kinder mit Förderschwerpunkt „Hören“ werden hier in enger Kooperation mit Regelklassen wohnortnah unterrichtet. Vielen dieser Kinder bleibt so der weite Weg ins nächste Förderzentrum nach Augsburg oder eine Internatsunterbrin- gung erspart. Seit dem Schuljahr 2011/12 verwirklicht die Gustav-Stresemann-Grundschule Sankt Mang in enger Kooperationen mit der Tom-Mutters-Schule das Inklu- sionskonzept der „Tandemklassen“. Hier werden Kinder mit dem Förder- schwerpunkt „Geistige Entwicklung“ und Kinder der Regelschule von einem „Lehrer-Tandem“ der Regelschule und der Förderschule gemeinsam, in einer Klasse, unterrichtet, und dies überaus erfolgreich. Die Robert-Schuman-Mittelschule im Ortsteil Sankt Mang, seit 2015 eine in ihrem Haus weiter und realisiert nun dieses Konzept auch an einer Mittel- schule. 28

Miteinander inklusiv Kempten (MIK) Kommunaler Aktionsplan zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention Die Flex-Projekte bieten für Kinder und Jugendliche, die einen temporär erhöhten emotional-sozialen Förderbedarf aufweisen, eine vorübergehende, interdisziplinäre Förderung und Begleitung für sie, wie auch deren Eltern und Klassenlehrer an. In den zwei Flex-Klassen (Flex 1: 1. – 4. Jahrgangsstufe; Flex 2: 5.-7. Jahrgangsstufe) arbeiten verschiedene Institutionen und Fach- dienste interdisziplinär miteinander. Die Kinder werden durch eigene Lehr- kräfte, eine pädagogische Fachkraft und unter Fachbegleitung eines Son- derpädagogen intensiv, gezielt und bedarfsgerecht gefördert. FLEX ist eine Kooperation der Stadt Kempten (Allgäu) mit dem Staatlichen Schulamt, dem Förderzentrum „Agnes-Wyssach-Schule“ und der Flexiblen Jugendhilfe der Diakonie Kempten Allgäu. (http://www.zukunftbringts.de) i) Stütz- und Förderklassen (SFK) In einer gemeinsamen Kooperation der Regierung von Schwaben, der Diako- nie Kempten Allgäu, dem Landkreis Oberallgäu und der Stadt Kempten (Allgäu) im Auftrag von „zukunft bringt´s“ können in Kleinstklassen alters- und jahrgangsübergreifend Schülerinnen und Schüler der 5.- 7. Jahrgangs- stufe in ihren schulischen wie auch in ihren emotional-sozialen Bedürfnissen gefördert und unterstützt werden. Das Ziel der sonderpädagogischen Stütz- und Förderklasse ist die Integration der Schülerinnen und Schüler in den - che Perspektiven. 29

4.1. Arbeitskreis I: Frühförderung/Schule/Bildung j) Mittelschul-Teams Zur Unterstützung und Förderung der Schülerinnen und Schüler mit einem höheren Förderbedarf bieten die Mittelschulteams, die an allen Kemptener Mittelschulen etabliert sind, Hilfestellung an. Das Angebot richtet sich vor- nehmlich an die Jahrgangstufen fünf und sechs, wenn sich die Klassenge- meinschaften nach der Grundschule neu formieren. Mittelschulteams bestehen aus erfahrenen Sozial- und Sonderpädagogen. Einschulung. Wann ist mein Kind schulfähig? Hier schwirren wohl die unter- schiedlichsten Fehlinformationen selbst durch die Fachbereiche. Fakt ist, dass die Schulfähigkeit ärztlich diagnostiziert und mittels eines Attestes der Schule die Schulreife des betreffenden Kindes mitgeteilt wird. Auch bei dem Wechsel von der Grundschule in die weiterführenden Schultypen herrscht eine große Verunsicherung. Benannt wurden hier die Ängste und Bedenken von Eltern, dass ihre Kinder durch schwächere Schulkameradinnen und -kameraden mit Behinderung in der gleichen Klasse sozusagen „ausgebremst“ werden und daher ihr Lernziel nicht erreichen. Dieses Vorurteil ist erwiesenermaßen falsch! (siehe Pkt. 7, Mehrwert) Abhilfe schaffen soll hier die Beratungsstelle für Inklusion beim Staatlichen Schulamt, ein Gemeinschaftsprojekt des Staatlichen Schulamtes mit der Agnes-Wyssach-Schule und der Stadt Kempten (Allgäu) im Rahmen von „zukunft bringts“. Sie versteht sich als eine Anlaufstelle für Probleme, die rund um Schule auftreten, insbesondere auch in allen Fragen zum gesamten Bereich der Inklusion. Der Zuständigkeitsbereich der Beratungsstelle erstreckt sich vom Stadtgebiet Kempten über das nördliche Oberallgäu. Das Team besteht aus Schulpsycholog/-innen, Beratungslehrer/-innen und Sonderschullehrer/-innen der Mobilen Sonderpädagogischen Dienste (MSD). Durch diese Vernetzung der verschiedenen schulischen Beratungsangebote sollen Eltern, Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler leichter und schneller die für sie passende Ansprechperson bei schulischen Fragen und Problemen 30

Miteinander inklusiv Kempten (MIK) Kommunaler Aktionsplan zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention suchen. Die Beraterinnen und Berater kooperieren dabei auch mit außerschu- lischen Beratungseinrichtungen/Praxen (www.bfs-kempten.de). l) Förder-Berufsschule Im weiterführenden Bereich hat Kempten seit 1953 das Förderzentrum St. Georg. Neben der Berufsvorbereitung und Ausbildung sowie einer Schule mit integrierter heilpädagogischer Tagesstätte gibt es hier auch eine Förder-Be- rufsschule. Diese hat passgenaue Angebote für Schülerinnen und Schüler, die beim Lernen mehr Unterstützung benötigen. Wesentlich zu klärende Punkte sind noch die Vernetzung zwischen dem vor- schulischen und schulischen Bereich sowie der Übergang zu den berufsbil- denden Schulen. Das jedenfalls ist ein Ergebnis des Erfahrungsaustausches im Arbeitskreis I. Alles in allem lässt sich sagen, dass die unterschiedlichen Einrichtungen stets den Blick auf die Fähigkeiten der Kinder und Jugendlichen haben – und nicht - ten ist das oberste Ziel! Kinder und Jugendliche mit geistiger und körperlicher Behinderung leiden im Vergleich zu Nichtbehinderten in einem höheren Maße an psychischen Problemen/psychischen Erkrankungen. Dies bedarf einer entsprechenden Erweiterung des Blickfeldes und der strukturellen Einbindung der Kinder- und Jugendpsychiatrie, der Beratungsstellen, z.B. durch einen Runden Tisch. Die Arbeit im Arbeitskreis I hat die einzelnen Kolleg/-innen und Mitarbeiter/-innen der Kitas, Frühförderung und der verschiedenen Schulformen einander näher gebracht. Sie wollen sich auch künftig besser und regelmäßiger miteinander austauschen. 31

4.1. Arbeitskreis I: Frühförderung/Schule/Bildung 4.1.2. Kempten als Modellregion Herr Johann Fasser vom Staatlichen Schulamt informierte die Teilnehmerin- nen und Teilnehmer des Arbeitskreises I schon in der Sitzung vom 6. Mai 2015 über das Treffen vom 13.03.2015 an der Agnes-Wyssach-Schule, bei dem Sondierungsgespräche zum Thema „Modellregion Inklusion“ stattgefunden haben. Es bestand Konsens darüber, dass dieses Projekt auf den Weg ge- bracht werden soll. Mitte Oktober 2015 war es dann soweit: Das Bayerische Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst hat die vielfältigen Aktivitäten für Kinder und Jugendliche mit Förderbedarf anerkannt und das Staatliche Schulamt gemeinsam mit der Stadt Kempten (Allgäu) eingeladen, eine „Modellregion Inklusion“ einzurichten. Ziel ist es, die inklusiven Settings in Kempten weiter zu entwickeln und län- gerfristig zu erproben, wie die gewonnenen Erkenntnisse auf andere Regionen übertragen werden können. In diese Arbeit werden die Ämter der Jugendarbeit und der Kindertagesstätten und natürlich das Staatliche Schulamt eingebun- den sein. Im Blick sind ebenso alle anderen Schularten und vorschulischen Einrichtungen. Die Modellregion soll langfristig mit der gesamten Bildungsregion vernetzt werden, d.h. auch Berufsschulen und weiterführende Schulen (Realschulen, Gymnasien, Fachoberschulen) sollen einbezogen werden. Dabei soll wissen- schaftlich begleitet, unterstützt und evaluiert werden, welche Systeme Erfolg haben. 32

Miteinander inklusiv Kempten (MIK) Kommunaler Aktionsplan zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention 4.1.3. Ergebnisse kurz-/mittel-/langfristig Maßnahme/Vorhaben Schlüsselakteure Bis wann Fachakademie, Fachschulen, Stadt Kempten, Regierung von Schwaben (SVE), Träger der Einrich- tungen, Triangel, Kinderhilfe, Heilpädagogische Ambulanz (HPA), Mobile Sonderpäda- gogische Hilfe (MSH) Alle Kurzfristig (evtl. 2016 in der Jugendhilfeplanung Kita) Ab sofort 1. Fachpersonal für Kinder mit erhöhtem Förderbedarf in den Kindertagesstätten bei Verbleib in der gewohnten Einrichtung. - Transparenz, d.h. das bereits vorhandene inklusive System sichtbar und durchschaubar machen - den Wert der Vielfalt verdeutlichen und die Annahme der inklusiven Angebote versuchen zu erhöhen und auszubauen - Barrierefreiheit ist mehr als die Barrierefreiheit von Gebäuden, öffentlichen Wegen und Plätzen 2. Verbesserung der Begleitung der Schnittstellen und der Eltern bei den Übergängen von Kindertages- stätten/Frühförderung und Schulen. Mehr Kinderärzte und Beratungsstelle einbeziehen. Nach Möglichkeiten suchen, in diesem Bereich die „Leichte Sprache“ einzusetzen. Jugendhilfe, Jugendamt der Stadt Kempten, Schulen, Mobiler Sonderpädagogischer Dienst (MSD) Ab sofort (Gesteuerte Vernetzung zwischen Kita-Frühförderung -Schule-MSD-MSH-Kinderärzten-Schulsozialarbeit.) Beratungsstelle für Schulen 33

4.1. Arbeitskreis I: Frühförderung/Schule/Bildung 3. Optimierung der Netzwerke in der Frühförderung, um bestmögliche vorhandene fachliche Unterstüt- zung zu gewährleisten (evtl. auch den Eltern zu raten, das Kind in eine andere Einrichtung zu geben, die die notwendige fachliche Hilfe gewährleistet) - Erweiterte, ausführliche und rechtzeitige Informa- tion in den Kindertagesstätten durch die Schulen über die inklusiven Förderungen und Möglichkeiten an den Schulen vor dem Wechsel von Kindertages- stätte in die Schulen an die Kindergärten und die Eltern Kurzfristig Jährlich vor der Einschulung Stadt Kempten, Träger der Einrichtungen (Lebenshilfe, Diakonie, Körperbehinderte, Hörbehinderte etc.) Kinderärzte/ -psychiater, Bezirk Schwaben, Beratungsstellen für Schulen Beratungsstelle für Schulen, Leitungen der Kitas und Schulen sowie Beratungslehrkräfte - Das gilt auch gegenüber den Eltern bei nicht sichtbaren Einschränkungen, für die die Eltern sensibilisiert werden müssen Elternbeiräte zusammenbringen 4. Vorteile (Mehrwert) der inklusiven Maßnahmen in Frühförderung und Schule herausarbeiten und darstellen um die Akzeptanz bei den Eltern zu sichern und zu erhöhen. Träger, Beratungsstellen und Ärzte Kurzfristig 5. Vernetzung Projekt „Modellregion Inklusion“ und Aktionsplan, rechtliche Grundlagen und Rahmen- bedingungen benennen Stadt Kempten, Schulamt, die großen Träger, Förderzentren Pilotprojekt Ab Frühjahr 2016 (Läuft bereits) 6. Abstimmung der Leitbilder der Inklusion an den Institutionen. Ein gemeinsames Leitbild wäre not- wendig, an dem sich dann die einzelnen Institu- tionen gemäß der eigenen Möglichkeiten orientieren können alle Einrichtungen entwickeln/haben ein eigenes Leitbild (Impuls vom OB) Kurzfristig 34

Miteinander inklusiv Kempten (MIK) Kommunaler Aktionsplan zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention 7. Regelmäßige Vernetzungstreffen zwischen den Einrichtungen - Begegnungsräume ermöglichen, Zugang schaffen 8. Informationen in Muttersprache/„leichter Spra- che“ für Eltern mit Migrationshintergrund (Einbe- ziehung ehrenamtlicher Übersetzerdienste), „Leichte Sprache“ nicht nur in Deutsch, sie ist vermutlich auch in den Muttersprachen bei Migranten nötig - Angebote für Familien mit Migrationshintergrund schaffen, um Sprachbarrieren und kulturelle Unter- schiede zu minimieren 9. Schulung eines gemeinsamen einheitlichen Be- wusstseins zu den inklusiven Möglichkeiten an den Schulen anhand der Fragen: 1. Ist das Kindeswohl gesichert? 2. Dient es dem Allgemeinwohl? 3. Ist der Aufwand verhältnismäßig? Alle Beteiligten sowie Kinder- und Jugend- psychiatrie Verantwortliche der Modellregion Integrationsbeirat, Amt für Integration, Behindertendienste (z.B. OBA), Selbsthilfegruppen, Religionsgemein- schaften Ab sofort Fortlaufend Kurzfristig Mittelfristig Regelmäßig über einen runden Tisch Kitas, Eltern, Schüler, Schulen, Beratungslehrkräfte, Beratungsstellen für Schulen, Mobiler Sonderpädagogischer Dienst (MSD), Förderzentren, Schulaufwandsträger, Kinder- und Jugend- psychiatrie, Beratungsstellen Heilpädagogik, Kiwi (Kinder sind uns wich- tig) - Überlegungen zur Verbesserung der unabding- baren Mitarbeit/Mitwirkung der Eltern. (Damit kann der notwendige Übergang von Kindertagesstätte/ Frühförderung zur Schule zum Wohle des Kindes gesichert werden.) Fortlaufend 35

4.1. Arbeitskreis I: Frühförderung/Schule/Bildung 10. Institutionalisierte Rahmenbedingungen für Übergänge - Auf- und Ausbau von Schnittstellen zu höheren Klassen, weiterführenden Schulen, Berufsschulen, Hochschulen - Horizontaler Auf- und Ausbau von Strukturen mit z.B. Kinder- und Jugendpsychiatrie, Beratungs- und Vernetzungsprojekt Kiwi, Heilpädagogische Ambu- lanz (HPA), Sozialpsychiatrischer Dienst (SpDi), Seelsorge Kitas, Schulen, Agentur für Arbeit, weiterführende Schulen, Kinderärzte bei der Einschulung Jährlich Ab sofort Alle Beteiligten Fortlaufend 11. Wahrnehmung und Wertschätzung der inklusiv arbeitenden Personen (Erzieher, Lehrer, Ausbilder, Unternehmer u.a.) Gewerkschaften, Arbeitgeber, Beschäftigte, Medien Ab sofort 12. Möglichkeiten und Chancen der Inklusion durch Informationsveranstaltungen und Begegnungen in allen Einrichtungen verdeutlichen, sichtbar machen und erweitern, einheitliches Verständnis entwickeln und fördern, Ängste abbauen, Umfrage zum Thema „Inklusion“ durchführen Zentrale Anlauf- und Koordinationsstelle Kurz – bis mittel- fristig 13. Schulbegleiter und Integrationshelfer – Möglichkeiten sichern Die jeweiligen Träger Mittelfristig 36

Miteinander inklusiv Kempten (MIK) Miteinander inklusiv Kempten (MIK) Kommunaler Aktionsplan zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention Kommunaler Aktionsplan zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention Viele Schüler mit Behinderung und ohne Behinderung lernen gemeinsam. Zum Beispiel: Schüler von der Astrid-Lindgren-Schule und Schüler von der Nord-Schule lernen gemeinsam. In Partner-Klassen. Manche Eltern wissen das noch nicht: Es ist gut, wenn alle Kinder gemeinsam lernen. Deshalb müssen die Fach-Leute immer wieder mit den Eltern sprechen. In der Arbeits-Gruppe haben sich alle Mitarbeiter aus den Kindergärten und Schulen besser kennengelernt. Sie wollen sich jetzt öfter treffen und miteinander reden. 39

Arbeitskreis II: Wohnen und öffentlicher Raum/ÖPNV Arbeitskreis II: Wohnen und öffentlicher Raum/ÖPNV Der Artikel 19 der UN-Behindertenrechtskonvention besagt: „Die Vertrags- staaten gewährleisten, dass Menschen mit Behinderungen gleichberechtigt die Möglichkeit haben, ihren Aufenthaltsort zu wählen und zu entscheiden, - formen zu leben...“ Die Norm „DIN 18040“ regelt das barrierefreie Bauen. - ten bereits in der Planung Beachtung. Im Bereich Wohnen gibt es in der Stadt Kempten seit langem das Bemühen, hinsichtlich des barrierefreien Bauens auf die öffentlichen Bauträger in der Stadt einzuwirken. Vielfach aus Kostengrün- den ist eine Umsetzung hier nicht immer so leicht zu erreichen. Bei öffentli- chen Gebäuden, ob Sanierung oder Neuplanung, wird seit vielen Jahren der Behindertenbeirat der Stadt Kempten (Allgäu) in die Planungen einbezogen. Das gilt für Konzeptionen im Hochbau ebenso wie im Tiefbau. Diese Zusam- menarbeit wird von beiden Seiten als sehr effektiv erachtet. Im privaten Wohnungsbau kann man nur immer wieder darauf aufmerksam machen, dass es sinnvoll ist, beim Bauen auch die Zukunft mit im Blick zu ha- ben. Barrierefrei zugängliche Duschen beispielsweise sind nicht nur etwas für „Rolli-Fahrer“, sondern ebenso für ältere Menschen. Im Studium der Architek- ten wird die barrierefreie Gestaltung allerdings bisher nur am Rande erörtert. Seit 2015 bietet die Beratungsstelle Barrierefreiheit der Bayerischen Architek- tenkammer in der Stadt Kempten (Allgäu) allen am Bau Beteiligten - Nutzern, Bauherren, Verwaltungen, Sonderfachleuten und Architekten – monatlich eine gebührenfreie Beratung in der Stadtverwaltung an. 40

Miteinander inklusiv Kempten (MIK) Kommunaler Aktionsplan zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention Im öffentlichen Raum tut sich viel, denn durch die Mitwirkung des Behinder- tenbeirates der Stadt Kempten (Allgäu) wird auf die Zugänglichkeit von öffentlichen Gebäuden bereits großen Wert gelegt. Hier ist Kempten schon sehr weit, wenngleich es Gebäude gibt, bei denen aus Kostengründen bisher keine Lösung gefunden werden konnte. Als Beispiel sei hier die Schwaigwies- schule genannt. Hier ist die VHS untergebracht. Die Schwaigwiesschule ist seit vielen Jah- ren Heimat der Volkshochschule Kempten. Das Gebäude ist nicht barrierefrei. Selbst der Zugang zu den Büroräumen im Erd- geschoss ist nicht barrierefrei möglich. ©Monika Rohlmann Kurse, bei denen Menschen mit Geh-Behinderungen teilnehmen möchten, Altstadthaus vereinzelt Kurse für jüngere Zielgruppen statt. Die überwiegende Zahl der angebotenen Veranstaltungen betrifft aber Senioren. In der staatli- chen Realschule und der baulich verbundenen Wittelsbacherschule sind der- zeit 18 Klassenzimmer für Abendkurse angemietet. Allerdings gibt es auch hier keine Barrierefreiheit! Barrierefrei ist hingegen die Sing- und Musikschule Hier werden einige Räume, insbesondere für Gymnastik genutzt. Barrierefrei ist auch das Gesundheitszentrum, ein angemieteter Raum am Freudenberg, der ebenso für Gymnastikkurse verwendet wird. 4.2.1. Wohnraumplan In Kempten gibt es rund 32000 Wohnungen. Laut der „Wohnmarktanalyse und –prognose für die Stadt Kempten (Allgäu)“ (vor dem Flüchtlingsboom) sind in den nächsten Jahren viel mehr als die vor zwei Jahren prognostizierten 70 neuen Wohnungen pro Jahr notwendig. Laut der Untersuchung dauert es durchschnittlich 3-4 Monate, bis die Wohnungssuche beim Einzelnen zum Erfolg führt. In dem Gutachten werden auch die Durchschnittsmieten aufge- 41

Arbeitskreis II: Wohnen und öffentlicher Raum/ÖPNV führt. Danach liegen diese zwischen 3,50 und 4,80 Euro pro Quadratmeter. Bei der Baugenossenschaft Kempten, der BSG und der Sozialbau betragen die Durchschnittsmieten derzeit zwischen 4,80 – 5,50 Euro. Festzustellen ist, dass es für Menschen mit Behinderung nach wie vor zu wenig - und zu wenig bezahlbaren Wohnraum - in Kempten gibt. Das gilt sowohl im stationären wie im ambulanten Bereich. Hier existieren Wartelisten. 4.2.2. Ist-Zustand Wohnen/Beispiele Aktuell gibt es in Kempten für Menschen mit Behinderung unterschiedliche Wohnmöglichkeiten – je nach Art der Beeinträchtigung. Den Wohnraumbedarf decken dabei verschiedene Anbieter teilweise ab. Derzeit wohnen in sieben Wohngemeinschaften in Kempten über die Körper- behinderte Allgäu 50 Frauen und Männer mit Einschränkungen stationär und 6 ambulant. Darüber hinaus betreut die mobile Behindertenhilfe 13 Personen ambulant. „Selbstbestimmt leben - trotz Handicap. Die eigenen vier Wän- de bedeuten für uns ein Stück Freiheit wie unser Hobby. Wir genießen unser autarkes Wohnen, soweit es machbar ist. Das möchten wir, wenn möglich, in Zukunft noch weiter ausbau- en.“ Timo Rädler (33) verpasst so gut wie kein Heimspiel vom FC Bayern München. Melih Acatürk (26) streift leidenschaftlich gern über Flohmärkte. Mit im Bild Betreuerin Rosemarie Miller. (Aussage anlässlich der Ausstellung „Gesichter des Wohnens“ im Sommer 2012) ©Monika Rohlmann Bei der Lebenshilfe Kempten ist stationäres Wohnen an acht Standorten in Kempten möglich. Darunter sind 120 Plätze allein für erwachsene Menschen mit geistiger und/oder mehrfacher Behinderung. 22 stationäre Wohnplätze gibt es zusätzlich für Menschen mit einer seelischen Beeinträchtigung. Zu- dem betreut die Lebenshilfe 42 Menschen mit Behinderung in ihren eigenen Wohnungen ambulant. Es gibt eine Warteliste von 80 Personen. (Stand 2015) Bestandteil der stationären Angebote innerhalb der Lebenshilfe sind auch die Tagesstätten für berentete Personen aus den Wohnstätten, die nicht mehr bei den Allgäuer Werkstätten arbeiten. Die Tagesstätte im sozialpsychiatrischen Zentrum der Diakonie Kempten Allgäu steht als Kontaktangebot mit nieder- schwelligem Zugang für Menschen mit seelischer Behinderung. 42

Miteinander inklusiv Kempten (MIK) Kommunaler Aktionsplan zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention Das ambulant betreute Wohnen unterstützt Menschen mit Behinderung, die weitestgehend selbstbestimmt und möglichst eigenständig leben möchten. Es richtet sich an Personen, die zwar nicht völlig allein und unabhängig leben können, aber auch nicht rundum betreut werden müssen. Menschen, die eine chronische psychische Erkrankung haben, leben so in Wohn- und Hausgemeinschaften oder in angemieteten Wohnungen, wobei der Wohnraum von dem jeweiligen Anbieter angemietet ist. Zu den Anbietern zählen hier der Hoi!-Verein, das Rehabilitationszentrum für psychisch Kranke und Behinderte gGmbH (RPK), die Diakonie Kempten Allgäu, der Caritas- verband Kempten-Oberallgäu, die Lebenshilfe Kempten, Haus Haas, Haus Schimmelreiter, Haus am Blender, OhA Psychosozialer Hilfsverein e.V. süd- liches Oberallgäu sowie 23 private Anbieter mit Leistungsvereinbarungen in Kempten und dem Oberallgäu. Die Hilfen sind lebensraum- und sozialraumorientiert sowie personenzent- riert – und damit inklusiv! Innovativ war bereits Anfang der 90er Jahre das „Integrierte Wohnen in der Brennergasse“ der Sozialbau Kempten nach dem Motto „Füreinander – mit- einander“ (1992 Baubeginn, 1994 Fertigstellung, www.werkstatt-stadt.de/de/ projekte/62). Dort leben 150 Mieter und Eigentümer zusammen – Studenten, Singles, Alleinerziehende, behinderte Menschen, Familien. In dem Komplex - gestation sowie ein in die Anlage integriertes Café und ein Gemeinschafts- raum. Integriertes Wohnen an der Brennergasse. ©Monika Rohlmann 43

Arbeitskreis II: Wohnen und öffentlicher Raum/ÖPNV Die Wohnsituation Die stark gestiegenen Mietpreise seit 2014 und das geringe Angebot an be- zahlbarem Wohnraum erschweren es Menschen mit geringem Einkommen In einer im Frühjahr 2015 durchgeführten Umfrage in verschiedenen Kemp- tener Beratungsstellen, sowie Institutionen der Sozialpsychiatrie und Berufs- betreuern ergab sich, dass – bezogen auf das Statistikjahr 2014 – mindestens 350 Personen im Stadtgebiet aufgrund einer Wohnproblematik eine Beratung aufsuchten. Davon waren ca. 60 Personen akut vom Verlust ihrer Wohnung bedroht. Ca. 200 Personen hatten das Problem, über längere Zeit keine Man muss feststellen, dass es Personengruppen gibt, die sich aufgrund be- - Dies sind: Menschen mit psychischer Erkrankung Suchtproblematik Körperliche Behinderung/Einschränkung der Mobilität Alleinerziehende Mütter Familien mit vielen Kindern Migranten Auch wenn man Mehrfachnennungen herausrechnet, kommt man – nach sehr vorsichtiger Schätzung – auf einen Personenkreis von mindestens 50 Menschen, die jährlich aufgrund ihrer drohenden oder bereits manifesten Be- hinderung von Wohnungsverlust bedroht sind oder keine geeignete Wohnung Da die Schaffung von neuem (und bezahlbarem) Wohnraum auch bei Forcie- rung der Bautätigkeit im Mietwohnungsbereich keine schnelle Entspannung auf dem Wohnungsmarkt erwarten lässt, muss die Priorität auf die Sicherung des vorhandenen Wohnraums gesetzt werden. Eine kommunale Präventions- stelle zur Vermeidung von Wohnungslosigkeit, die es in vielen Städten ähnli- cher Größe bereits gibt, könnte hier effektiv wirken. 44

Miteinander inklusiv Kempten (MIK) Kommunaler Aktionsplan zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention Hierzu müssten die Kompetenzen so gebündelt werden, dass sowohl die ordnungsrechtlichen wie die sozialrechtlichen Aspekte in einem Zug erfasst und bearbeitet werden können. Dies erfordert eine enge Abstimmung der beteiligten Abteilungen und Sachgebiete der städtischen Verwaltung (und des Jobcenters). Ideal wäre aus Sicht des Arbeitskreises die Verbindung einer solchen kommunalen Fachstelle mit einer Wohnraumberatung für behinderte Menschen, an der sich der Bezirk Schwaben beteiligen sollte. Neben dem Zugang zu geeignetem Wohnraum und dessen Erhaltung spielen weitere Aspekte im sozialen Nahraum eine wichtige Rolle im Hinblick auf die Inklusion. Dies sind vor allem: Erreichbarkeit einer Nahversorgung, Ärzte, Apotheken und Treffpunkte für Menschen, zum Austausch und gemeinsamen Tun. Hier haben sich die Projekte „Soziale Stadt“ in Thingers und St. Mang seit Jahren sehr bewährt. Weitere gute Beispiele sind das integrierte Wohnen in der Brennergasse mit dem „Café Etwas“, das Altstadthaus in der Schüt- zenstraße, und das Demenzzentrum mit dem Café Konfetti im Freudental. Deutlicher Bedarf zur Entwicklung eines stadtteilbezogenen Angebots besteht im Stadtteil „Auf dem Bühl“. Hier könnte man auf die Erfahrungen der bereits durchgeführten Projekte im Rahmen der „Sozialen Stadt“ zurückgreifen. Besondere Beachtung sollten die Obdachlosenunterkünfte in der Reinhartser - Stigmatisierung aufgrund der Adresse (die bei vielen potentiellen Vermietern Aufbau einer neuen Perspektive. Eine Verbesserung der Situation könnte durch einen „Kümmerer“ vor Ort ini- tiiert werden, bedarf aber der Zusammenarbeit zwischen kommunalen Stellen (Wohnungsamt, Ordnungsamt, Sozialamt, Jobcenter), der Wohnungswirt- schaft und Wohlfahrtsverbänden mit deren Beratungsstellen. 45

Arbeitskreis II: Wohnen und öffentlicher Raum/ÖPNV Institution Klienten Drohender Wohnraum- verlust Wie viele keine Wohnung Persönliche Probleme weitere Bemerkungen 5 2 0 3 (wohnungslos) 8 5 BKH Kempten Lebenshilfe/ABW Psychosoziale Krebsberatungsstelle Gerontopsychiatrische Beratungsstelle Beratung Diakonie 23 6 4 SpDi, Diakonie 25 Hoi!-Verein Berufsbetreuerin Jutta Bellmann 8 2 Berufsbetreuer Bernhard Müller 11 (von 17) 46 18 6 psych. Erkrankung, Lernbehinderung, fehlendes Wohnangebot psych. Erkrankung, lange Wartezeiten Haustiere, Schulden Klienten werden nicht ernstgenommen Viele Treppen, keine bezahlbare Wohnung Angststörung, Bedarf an neuere betreuter seniorengerechte 4 Wohnform, diese nicht Wohnungen zu teuer bezahlbar, nicht barrierefrei, fehlendes Internet (Zeitungssuche zu langsam) psych. Erkrankung, Probleme im Sozialverhalten, Alleinerziehende, Haftentlassene, Migrationshintergrund für ärmere Rentner lange Wartezeiten, zu teuer psych. Erkrankung, Suchterkrankung lange Wartezeiten, zu teuer, fehlende Rück- Verschuldung, Haustier meldungen Verselbständigung aus Wohnheim ge- plant, mangels Wohnung nicht umsetzbar Privatinsolvenz Obdachlosen- unterkunft Sucher länger als 1 Jahr! Alle WGB´s: kein passender Wohnraum Wegfall der Wohnungen Herbstr. 10 psych. Erkrankung, frühere Mietschulden Obdachlosen- unterkunft, Zustände Reinhartser Str., nicht menschenwürdig, lange Suche, z.T. unnötiger Verbleib im Heim 22 8 2 9

Miteinander inklusiv Kempten (MIK) Kommunaler Aktionsplan zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention Straffälligenhilfe Allgäu Frauenhaus Kempten 10 (von 24) 10 Koki ca.20-25 (von 166) ca. 20 Weder private noch WBG´s wollen vermieten Notlösung: Unterbringung übers Ordnungsamt in der Pension Istanbul? lange Verweildauer im Frauenhaus, Folge: Neu- aufnahmen nicht möglich, Rückkehr in Gewaltbezie- hungen aus Mangel an Wohnraum Haftentlassene, Arbeitslosigkeit Suchtproblematik Migration (Sprachprobleme), psych. Probleme, neg. Schufa Alleinerziehende Mütter, Schulden Strukturlosigkeit, Traumatisierung, Sprachprobleme, beh. Kind Schwangerenberatung 15 (SKF) (von 135) 15 neg. Schufa, Migration, nicht alle aus ALG II-Bezug Kempten Pro familia ca 20% der Beratungen > 1Prozent Gesundheitsamt/ Sozial-u. Schwangeren- beratung Caritas- 20 2 12 Betreuungsverein (von 40) (ca. 30 %) Alleinstehende Schwangere unter 28 J. Familien mit > 3 Kindern, Schulden neg. Schufa psych. Erkrankungen, Suchterkrankung, Messie-Syndrom, Schulden, neg. Schufa junge Schwangere ca. 15 Prozent auch nach mehreren Monaten erfolglos eigenes Bemühen meist erfolglos, gesetzliche Betreuung nötig, um Obdachlosigkeit zu verhindern 20 Lernbehinderung, psych. Behinderung, Schulden, Suchtprobleme Diakonie allg. Sozialberatung 137 (von 528) 23 ca. 60 Migration (Sprachprobleme), psychische Probleme, neg. Schufa, Familien mit > 3 Kindern Viele bei WGBs gemeldet > 1Jahr, Baugenossenschaft KE vermittelt nicht bei neg. Schufa Die Liste zeigt die Zahlen von Personen, die eine Wohnungsproblematik haben und zudem von einem Verlust der Wohnung bedroht sind. @ Umfrage von Rüdiger Leibfried, Diakonie Kempten Allgäu 47

Arbeitskreis II: Wohnen und öffentlicher Raum/ÖPNV Festgestellt wurde in dem Arbeitskreis II, dass eine niederschwellige Wohn- raumberatung durch den Bezirk Schwaben als überörtlicher Träger notwendig wäre. Derzeit gibt es nur 1 x monatlich eine allgemeine Beratungssprechstun- de in Kempten. Auch ist die Distanz zwischen Augsburg und Kempten zu beachten. Es müsste eine Sprechstunde vor Ort geben, die speziell auf das Thema Wohnen ausgelegt ist. Bei zwei der Wohnbaugesellschaften werden circa 20 Anfragen pro Jahr registriert. Für eine erfolgreiche Wohnungssuche braucht man oft mehr als ein halbes Jahr. In einigen Stadtteilen gibt es gut funktionierende Nachbarschaften. Hier ist die Inklusion ein Stück weit Normalität. Positive Beispiele sind hier die Sozia- le Stadt Thingers und Sankt Mang, das Integrierte Wohnen in der Brennergas- se mit dem Café Etwas, das Altstadthaus, das Haus International, das Künst- lercafé, die Pfarrgemeinden, das Demenzzentrum mit dem Café Konfetti im Freudental. Hier gibt es bereits „Kümmerer“, ehrenamtliche Helferinnen und Helfer, die ihre Zeit und ihr Wissen zur Verfügung stellen. Inklusiv ist auch das Konzept des AllgäuArtHotel der Körperbehinderte Allgäu, das im Novem- ber 2016 eröffnet. Aber: Es gibt auch weitere Bedarfe wie beispielsweise im Stadtteil „Auf dem Bühl“. Hier fehlt noch ein adäquates soziales Netz. 4.2.3. Ist-Zustand Infrastruktur/Beispiele Längst nicht alle Arztpraxen, Gaststätten und Geschäfte sind für Menschen mit Behinderung zugänglich. Treppen, Schwellen oder zu schmal gebaute Lifte stellen hier Barrieren dar (siehe auch AK III, 4.3). Ebenso fehlt es an eigens ausgewiesenen Behindertenparkplätzen. Oftmals handelt es sich um Privathäuser. Bei Neubauten soll künftig konsequent auf barrierefreie Zugän- ge geachtet werden. Um unsichtbare Barrieren wie Ängste zu berücksichtigen, sollten Zugänge zu Ämtern und Behörden entsprechend freundlich gestaltet werden. Nicht ausreichend ist der Bestand an öffentlichen Behinderten-WCs. 48

Miteinander inklusiv Kempten (MIK) Kommunaler Aktionsplan zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention In Zusammenhang mit dem öffentlichen Raum wurden im Arbeitskreis II die Beschilderungen, Wege und öffentlichen Toiletten angesprochen. Das Ergeb- nis: es gibt noch keine einheitlichen Piktogramme in der Stadt, die auf Barri- erefreiheit, Induktionsschleifen (Theater, Kirchen) etc. aufmerksam machen. Lückenhaft ist die Markierung von Treppen (z.B. Freitreppe, Gerberstraße). Noch gar nicht vorhanden sind Hinweise und Infotafeln in Braille-Schrift (Blindenschrift). Erfreulich: Die Stadt Kempten (Allgäu) hat einen interaktiven Stadtplan in Planung, bei dem auch Daten zur Barrierefreiheit abgerufen werden können (siehe auch AK V, 4.5). Stetig ausgebaut und kontrolliert werden die Behinderten-Parkplätze in der Stadt Kempten (Allgäu). Das Tiefbauamt der Stadt Kempten und der Behin- dertenbeirat arbeiten zu diesem Thema sehr eng zusammen. 4.2.4. Ist-Zustand ÖPNV/Beispiele ÖPNV Gut auf dem Weg ist Kempten im öffentlichen Nahverkehr. Die barrierefreie Gestaltung von Wegen, Plätzen und Bushaltestellen gilt bei der Stadt Kemp- ten als kontinuierliche „Daueraufgabe“. Im Innenstadtbereich gibt es zwei getrennte Systeme (geh- und sehbehindert). Nahezu alle Stadtbereiche sind erschlossen. Mankos gibt es beispielsweise auf der Ludwigshöhe und am Mariaberg. Unter dem Verbund „mona GmbH“ (Mobilitätsgesellschaft für den Nah- verkehr im Allgäu) kooperieren derzeit zehn Verkehrsbetriebe miteinander. „mona“ verbindet die Busunternehmen in und um Kempten. Zudem gibt es die Kemptener Verkehrsbetriebe und Beteiligungsgesellschaft GmbH (KVB). Die Busse im Stadtgebiet sind barrierefrei und preisgünstig. Die Verbindungen ZUM-Hauptbahnhof sind gut. Es gibt täglich 300 Verbin- dungen, alle 10 Min. eine Verbindung von Montag bis Samstag, bis 14.00 Uhr. Nicht mehr zeitgemäß sind dagegen die Wochenend-Verbindungen. Eine 49

Arbeitskreis II: Wohnen und öffentlicher Raum/ÖPNV Alternative am Abend zu den ab 20 Uhr nicht mehr fahrenden Omnibussen ist das AST-Sammeltaxi. Allerdings sind nicht alle Fahrzeuge rollstuhlgerecht. Positiv: Für Gehörlose besteht seit März 2013 die Möglichkeit, ein Taxi über sms zu ordern. „Taxi per sms“ – sie alle machten sich 2013 für diese Aktion stark, die gehörlosen Men- schen im Allgäu die Taxi-Order erleichtert: Unser Foto zeigt von links: Klaus Trunzer (Im- pulse Bürgerservice) mit Sohn David, AST-Teamleiter Andreas Mayer, die Taxi-Funk-Vor- stände Horst Rang und Alfred Becker, Nora Hourieh Preda und Viorel Preda sowie Albrecht Hung vom Behindertenbeirat. ©Monika Rohlmann - - chen für Menschen mit Geh- und Seh-Behinderungen barrierefrei ausgestat- tet. Durchschnittlich gibt es alle 500 Meter eine Haltestelle. 50

Miteinander inklusiv Kempten (MIK) Kommunaler Aktionsplan zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention 2014 wurden beispielsweise die Übergänge im Kreuzungsbereich Füssener Straße/Kaufbe- urer Straße behindertengerecht umgebaut (Kassler Board). ©Monika Rohlmann Auch die Gestaltung an der ZUM und an der Bushaltestelle Burgstraße sind Forum und Hochschule) und der Königstraße. Nicht befriedigend sind die Informationssysteme, die Busfahrpläne. Sie sind nicht nur für Menschen mit Beeinträchtigungen schwer lesbar. Wünschens- wert wäre zudem eine verständliche Bezeichnung der Haltestellen – und wiederum Tafeln in Brailleschrift. Ergänzend wäre eine Sprachausgabe der elektronischen Systeme sinnvoll (Zwei-Sinne-Prinzip). An der ZUM ist eine persönliche Ansprache im mona Kundencenter Montag - Donnerstag von 7.00 bis 18.00 Uhr, Freitag von 07.00 bis 16.00 Uhr und Samstag von 9.00 bis 12.00 Uhr möglich. 51

Arbeitskreis II: Wohnen und öffentlicher Raum/ÖPNV Aufgrund der Zuständigkeit der Bahn sind Probleme am Hauptbahnhof von der Stadt Kempten (Allgäu) zwar nicht zu lösen, aber sie benennt diese und ist mit der Deutschen Bahn im Gespräch. Schlecht: Der Zugang an der Rück- seite (Eicher Straße/Ostseite) zum Bahnhof ist für Menschen mit Behinde- rung gar nicht möglich. Nicht erreichbar sind die Bahnsteige, da die Rampen nicht den Normen entsprechen. Auch das Ein- und Aussteigen aus den Zü- gen ist nur mit Vorausplanung möglich. Hier muss dann ein mobiler Lifter eingesetzt werden, der frühzeitig vorbestellt werden muss. Trotzdem klappt das nicht immer – und der Mensch mit Behinderung hat das Nachsehen. 4.2.5. Ergebnisse kurz-/ mittel-/langfristig Maßnahme/Vorhaben Schlüsselakteure Bis wann 1. Information und Schulung von Architekten und privaten Bauherren zum Thema Barrierefreiheit (z.B. Flyer) Beratungsstelle der Architektenkammer Ist eingerichtet unternehmerischen Bereich 3. Überlegungen zur Schaffung von wohnortnahen, niedrigschwelligen Beratungsangeboten („Quartiers-Kümmerer“), um Wohnraum auch bei privaten Mietverhältnissen bei auftretenden - Überprüfung der Nahversorgung durch Ärzte im Wohnumfeld, Hintergrund Einschränkungen der Mobilität bei bestimmten Personengruppen (siehe auch Seniorenpolitisches Gesamtkonzept) Beratungsstelle der Architektenkammer, Citymanagement Ab sofort Ab sofort Bauträger, Verein Ikarus Thingers, Diakonie, soziale Dienste, Sozial- psychiatrischer Dienst (SpDi) Stadtteilkümmerer, Büros „soziale Stadt“ Mittelfristig 52

Miteinander inklusiv Kempten (MIK) Kommunaler Aktionsplan zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention 4. Vernetzung der Vermieter und sozialen Einrich- tungen, um die Bedarfe und Angebote beim Wohn- raum unproblematisch klären zu können. (Evtl. Schaffung einer Plattform über Angebote und Nachfrage mit genauer Beschreibung der Anforde- rungen an Barrierefreiheit.) Bauträger, Verein Ikarus Thingers und Diakonie (Stadtteilbüros), Betroffene Fortlaufend - Unter der Frage „Wie kann es gut gelingen positive Nachbarschaften zu gestalten?“ Sicherung bzw. Ausbau der stadtteilbezogenen Anlaufstellen und „Kümmerern“ (siehe auch Seniorenpolitisches Gesamtkonzept). Beratungsstellen und Wohnbaugesellschaften, Behindertenbeirat und soziale Dienste, Stadtteilmanagement, psychosoziale Träger Mittel-bis langfristig - Entwicklung von inklusiven Wohnformen gemäß den Bedarfen, besonders für Menschen mit geistiger bzw. psychischer Beeinträchtigung. (Kostenträgerschaft ist oft ein Hindernis.) Beteiligte und Bauträger Stadt Kempten (Allgäu), psychosoziale Träger Fortlaufend - Einrichtung einer jährlichen Konferenz der Akteure aus dem Bereich Menschen mit Behinderung, Informations- und Beratungsstellen sowie Wohn- baugesellschaften zum Thema „Wohnen“ (regionale Wohnkonferenz) Koordinierungsstelle der Stadt Kempten (Allgäu) Ab sofort 5. Niedrigschwelliges Beratungsangebot bei Bedarf nach behindertengerechtem Umbau außerhalb der BSG und der Sozialbau sicherstellen. Beratungsstelle der Architektenkammer, Amt für Ausbildungs-, Wohnungsfragen und Senioren Ist eingerichtet 53

Arbeitskreis II: Wohnen und öffentlicher Raum/ÖPNV 6. Beachtung der Normen bei Markierungen von Treppen/Stufen im öffentlichen Raum und den Handläufen. - Erarbeitung eines Informationssystems zur Barrierefreiheit im öffentlichen Raum ausgehend vom vorhandenen Innenstadtplan. - Festlegung der Art, Notwendigkeit und Prioritäten von nötigen Kennzeichnungen (wichtigen Orientie- rungspunkten) und Leitsysteme vereinheitlichen - Brailleschrift-Hinweise an Bushaltestellen und öffentlichen WCs - Fortführung des Ausbaus der Bushaltestellen mit dem „Kasseler Board“ bei Neubau und Straßen- sanierung - Soweit keine Normierung vorliegt, einheitliche Piktogramme, Symbole und Farben verwenden - Barrierefreier Ausbau von Wegen und Plätzen entsprechend im Neubau und der Sanierung berücksichtigen und durchführen, das gilt auch für Leitsysteme bei Beachtung der unterschiedlichen Einschränkungen (gehen, sehen, hören) - Errichtung von Behindertenparkplätzen in der Nähe der Eingänge der zu erreichenden Einrichtungen Stadt Kempten (Allgäu), Baureferat Fortlaufend Fortlaufend Fortlaufend Fortlaufend Fortlaufend Ab sofort Amt für Information- und Kommunikations- technik (IuK-Amt) Geoinformations- system (GIS), Tiefbauamt, Stadtplanungsamt Behindertenbeirat, Städteplaner IuK-Amt/GIS, Tiefbauamt, Stadtplanungsamt Behindertenbeirat, Städteplaner Tiefbauamt Kempten Tiefbauamt/ Kemptener Verkehrs- betriebe- u. Beteiligungs GmbH & Co. KG (KVB) Tiefbauamt Kempten, Behindertenbeirat, kommunaler Beauftragter, Koordinierungsstelle der Stadt Kempten (Allgäu) Fortlaufend Fortlaufend 54

Miteinander inklusiv Kempten (MIK) Kommunaler Aktionsplan zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention 7. Erarbeitung eines Konzepts für ein Leitsystem für Menschen mit Behinderung auf Grundlage des Informationssystems, so z.B. von der ZUM zu anderen öffentlichen Einrichtungen Stadt Kempten (Allgäu), KVB, Koordinationsstelle, ÖPNV-Betriebe Kurz- bis mittelfristig - Anzeigesysteme an den Bushaltestellen sind zu optimieren ÖPNV-Betriebe, MONA, KVB Kurzfristig - Schaffung eines QR-Systems, um Echtzeit-Infos im ÖPNV zu bekommen ÖPNV-Betriebe, MONA, KVB Mittel- bis langfristig - Verbesserung des Busangebots (besonders St. Mang-Ludwigshöhe) ÖPNV-Betriebe, MONA, KVB Ende 2016 - Schaffung einer Assistenz (ähnlich Bahnhofs- mission) an der ZUM KVB, MONA in Zusammenarbeit mit den Sozialverbänden, GPV und psychosozialen Trägern Mittel- bis langfristig 8. Barrierefreie Umgestaltung des Bahnhofvorplatzes Deutsche Bahn, Tiefbauamt Kempten Mittelfristig - Bahnsteige am Bahnhof sind ohne Assistenz für Rollstuhlfahrer nicht erreichbar. Zugang zum Bahnhof von der Ostseite ist nicht barrierefrei Deutsche Bahn Mittelfristig 55

Arbeits-Gruppe 2: Wohnen, Straßen und Plätze in der Stadt, Bus und Bahn Öffentliche Gebäude müssen barriere-frei sein. Das heißt: ohne Hindernisse. Zum Beispiel: • Mit Rampen für Rollstuhl-Fahrer. Damit auch Menschen mit Behinderung die öffentlichen Gebäude, Straßen und Plätze gut nutzen können. Zum Beispiel das Rathaus. Der Behinderten-Beirat von der Stadt Kempten hilft beim Planen. Manchmal ist es aber zu teuer: etwas umzubauen. Wohnen Neue Wohn-Häuser sollen barriere-frei gebaut werden. Es gibt schon verschiedene Wohn-Möglichkeiten für Menschen mit Behinderung in Kempten. Wo man unterstützt wird und selbst-bestimmt leben kann 56

Miteinander inklusiv Kempten (MIK) Kommunaler Aktionsplan zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention Zum Beispiel: In einer Wohn-Gemeinschaft oder in einer Haus- Gemeinschaft. Wo jeder sein eigenes Zimmer hat. Es gibt seit vielen Jahren ein großes Haus in der Brenner-Gasse. Dort leben Menschen mit und ohne Behinderung. Auch Familien wohnen dort. Es gibt ein Café und einen Gemeinschafts-Raum für Alle. Menschen mit Behinderung müssen manchmal sehr lange auf eine Wohnung warten. Sie suchen oft mehr als ein halbes Jahr nach einer guten Wohnung. In einigen Stadt-Teilen helfen sich die Menschen gegenseitig. Sie kümmern sich gut umeinander. Zum Beispiel im Stadt-Teil Thingers. 57

Straßen und Plätze Es sind noch nicht alle Geschäfte und Plätze für Menschen mit Behinderung zugänglich. Es gibt noch zu wenig Park-Plätze für Menschen mit Behinderung. Es gibt noch zu wenig öffentliche Toiletten für Menschen mit Behinderung. Das Bau-Amt von der Stadt und der Behinderten-Beirat arbeiten gut zusammen, damit das besser wird! Bus-Verkehr und Bahn Busse im Stadt-Gebiet sind barriere-frei. Das heißt: Es gibt Rampen und Plätze für Rollstuhl-Fahrer. Auch die Halte-Stellen sind in fast allen Stadt-Teilen barriere-frei. Das heißt: Es gibt bestimmte Hilfen: • für Menschen mit einer Geh-Behinderung. für Menschen mit einer Geh-Behinderung. • für Menschen mit einer Seh-Behinderung. für Menschen mit einer Seh-Behinderung. 58

Miteinander inklusiv Kempten (MIK) Kommunaler Aktionsplan zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention Von der Innen-Stadt zum Haupt-Bahnhof fahren tagsüber viele Busse. Aber es fahren noch zu wenige Busse: • am Wochenende • am Abend Die Bus-Fahr-Pläne müssen in größerer Schrift geschrieben sein. Es gibt Anruf-Sammel-Taxis. Aber nicht alle Taxis können Rolli-Fahrer mitnehmen. können Rolli-Fahrer mitnehmen. Bahn Am Bahnhof haben Menschen mit Behinderung Probleme. haben Menschen mit Behinderung Probleme. Sie können nicht alleine in den Zug einsteigen und aussteigen. in den Zug einsteigen und aussteigen. Es gibt einen Lift für Rollstühle. Man muss den Lift aber lange vorher bestellen. Trotzdem klappt es nicht immer. Ergebnisse von der Arbeits-Gruppe: Alle wollen weiter daran arbeiten: • Es soll gute Wohnungen für Menschen mit Behinderung geben. • Straßen und Plätze müssen barriere-frei gemacht werden. • Menschen mit Behinderung sollen Bus und Bahn besser nutzen können. 59

Arbeitskreis III: Arbeit und Beschäftigung/Soziale Sicherheit/ Gesundheit Der Artikel 27 der UN-Behindertenrechtskonvention „anerkennt das gleiche Recht von Menschen mit Behinderungen auf Arbeit, dies beinhaltet das Recht auf die Möglichkeit, den Lebensunterhalt durch Arbeit zu verdienen, die in einem offenen, integrativen und für Menschen mit Behinderungen zugängli- chen Arbeitsmarkt und Arbeitsumfeld frei gewählt ...wird. Die Vertragsstaaten sichern und fördern die Verwirklichung des Rechts auf Arbeit...“ Ein Ziel kann es sein, weitere Möglichkeiten zu eröffnen, damit Menschen mit Behinderung leichter Zugang zu einer Anstellung auf dem ersten Arbeitsmarkt bekommen. Entscheidend ist dabei, den jeweiligen Unternehmer/Arbeitgeber von dem Mehrwert (siehe Pkt. 7) für seine Firma zu überzeugen, wenn er einen Menschen mit Beeinträchtigung einstellt. Je nach Schwere der Behin- derung kann übrigens schon eine Beschäftigung in einer Werkstatt für Men- schen mit Behinderung den Inklusions-Gedanken beinhalten. Problematisch ist, dass Stellenangebote selten bis gar nicht in leichter Spra- che verfasst werden. Auch haben noch längst nicht alle Arbeitssuchenden einen eigenen Internetanschluss, um schnell an entsprechende Informati- onen zu kommen. Zudem fehlt in den meisten Fällen eine Sprachausgabe (Zwei-Sinne-Prinzip). Wünschenswert wäre generell eine bessere Durch- lässigkeit zwischen den Systemen des Arbeitsmarktes. Es mangelt noch an besseren Methoden, um personenzentriert zu einer sinnvollen Gesamtein- schätzung zu kommen. In den Allgäuer Werkstätten wird dies beim Übergang Schule-Beruf im Berufsbildungsbereich während des Praktikums erprobt. So kristallisieren sich Fähigkeiten und Talente heraus. Bei der Agentur für Arbeit wird ein Berufe-Entwicklungsnavigator (BEN) eingesetzt. 60

Miteinander inklusiv Kempten (MIK) Kommunaler Aktionsplan zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention Zum Thema Arbeit gehören auch die soziale Absicherung und Fragen zur Gesundheit. Hier ist in drei Sitzungen des Arbeitskreises III festgestellt wor- - tereinander statt. Menschen, die bisher nicht mit dem Thema Behinderung in Berührung gekommen sind, sehen keine Veranlassung, sich einzubringen. Sie vom Mehrwert (siehe Punkt 7) zu überzeugen, den die Begegnung mit Men- schen mit Behinderung für sie bringen kann, kann eine zentrale Aufgabe von MIK werden. Gerade hier können Menschen mit Beeinträchtigung durch ihre sozialen Kompetenzen sehr wertvoll sein. Die kontinuierliche Darstellung von positiven Beispielen in der Öffentlichkeit kann helfen, Vorurteile und Barrieren abzubauen. Der Artikel 25 der UN-Behindertenrechtskonvention beschreibt „das Recht behinderter Menschen auf den Genuss des erreichbaren Höchstmaßes an Gesundheit ohne Diskriminierung aufgrund von Behinderung“. Im Rahmen dieser Gesundheitssorge ist durch geeignete Maßnahmen zu gewährleisten, dass behinderte Menschen Zugang zu Gesundheitsdiensten, einschließlich Rehabilitation, haben. Auch sind Gesundheitsleistungen anzubieten, die von behinderten Menschen speziell wegen ihrer Behinderung benötigt werden. Das Thema Gesundheit wurde jedoch, da sehr individuell, im Aktionsplan nur am Rande behandelt. Hier zeigte sich in punkto Barrierefreiheit noch ein gro- ßer Bedarf. Dem Arbeitskreis war wichtig, dass sich die Stadt Kempten dazu bekennt: „Die Gesundheit aller Bürger ist für uns relevant.“ 61

Arbeitskreis III: Arbeit und Beschäftigung/Soziale Sicherheit/ Gesundheit 4.3.1. Ist-Zustand Arbeit und Beschäftigung/Beispiele Die Erhebung, wie viele Menschen mit Behinderung beschäftigt werden, ist schwierig, da in der Agentur für Arbeit nur die Personen gezählt werden, die einen Schwerbehindertenausweis haben bzw. gleichgestellt (anerkannter Grad der Behinderung liegt zwischen 30 und 50 Prozent) sind. Nachstehend einige Beispiele. Es gibt sicher mehr. Arbeitgeber wie Menschen mit Behinde- rung mögen leider selten öffentlich benannt werden. Dabei können positive Beispiele anregen. Die Allgäuer Werkstätten GmbH zählt aktuell 666 (Stand Ende 2015) Beschäftigte mit Behinderung. Darunter sind einige wenige, die über einen Außenarbeitsplatz von Integra auf dem ersten Arbeitsmarkt unter- gebracht sind. In Kempten gibt es über die Allgäuer Werkstätten das Modell „Personenzentrierte, individuelle Teilhabeleistung“ (PIT). (www.allgaeuer-werkstaetten.de/teilhabe.html) Sie haben einen Außenarbeitsplatz: (v. l.) Stephan Dorn arbeitet in der Stadtgärtnerei Kempten, Daniel Bickel in der Bäckerei Wipper, Melanie im Alloheim in Sonthofen, Irena Renpenning übt hier für ein Praktikum im Klinik-Café Sonthofen und Andreas Mang arbei- tet ebenso für die Stadtgärtnerei Kempten. ©Monika Rohlmann 62

Miteinander inklusiv Kempten (MIK) Kommunaler Aktionsplan zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention Öffentlichkeitswirksam kann sich hier zukünftig die neue Kreativ-Werkstatt mit Bistro und Werksverkauf der Allgäuer Werkstätten GmbH an der Zeppelinstraße 10 zeigen, wo neben- bei auf kleinem Raum die unterschied- lichsten Produkte gezeigt werden, die Menschen mit Behinderung unter An- leitung fertigen. Auch hier gibt es zwei Außenarbeitsplätze für Menschen mit Der Verein Körperbehinderte Allgäu baut gerade das Allgäu Art Hotel, bei dem bis zu 20 Menschen mit Beeinträchtigung einen Arbeitsplatz bekommen sollen. 5 Menschen mit Behinderung arbeiten bereits im Smart Motel, das ebenfalls zur Körperbehinderte Allgäu gehört. Des Weiteren wird in Betzigau ein sogenannter CAP-Lebensmittelmarkt gebaut, bei dem ab 2016 gleichfalls 5 Beschäftigte mit Behinderung eingesetzt werden sollen. Schon jetzt beschäf- tigt die Körperbehinderte Allgäu 3 Menschen mit Beeinträchtigungen in der Verwaltung. Alexander Bratke ist ein 25jähriger Rollstuhlfahrer aus Unterthingau. Er hat seit 2011 ein eigenes Spezial-Auto und fährt damit zu seinem Arbeits- platz im Centrum Viva, wo er als Verwaltungsangestellter 63

Arbeitskreis III: Arbeit und Beschäftigung/Soziale Sicherheit/ Gesundheit Im Förderzentrum St. Georg werden Jugendlichen und junge Erwachsene auf ihrem Weg in den Beruf unterstützt. Es gibt Praktika in Firmen und kleinen Handwerksbetrieben und Begleitung in verschiedenen Berufen. Die RPK Rehabilitationseinrichtung für psychisch Kranke bereitet durch ihre Region derzeit 34 stationäre und 6 ambulant behandelte Menschen mit psy- chischer Erkrankung auf den (1./2.) Arbeitsmarkt vor. Der psychosoziale Hilfsverein Hoi! betreibt in gemeinsamer Trägerschaft mit der Kommune den Wertstoffhof am Schumacherring (Zuverdienst) und hat zusammen mit den Dienstleistungen bei Garten- und Umzugshilfen etwa 25 MitarbeiterInnen mit psychischen Beeinträchtigungen beschäftigt. Im Jahr 1991 gründete HOI! e.V. möglich war, psychisch kranke und behinderte MitarbeiterInnen an die Stadt Kempten als „Leiharbeiter“ für den Betrieb der damals neu ge- schaffenen Wertstoffsammelstellen zu vermitteln. Seit 1994 hat HOI! e.V. die Leitung als Betreiber des Wertstoffhofes am Schuhmacher- Das Sozialpsychiatrische Zentrum (SPZ) der Diakonie Kempten Allgäu bietet im Zuverdienst und in Projektarbeit der Tagesstätte Arbeit und Beschäftigung an – und zwar in den Bereichen Serien-/Auftragsarbeit, Holzprojekt und Fahr- radwerkstatt. 2015 nahmen dieses Angebot circa 60 Personen wahr. 64

Miteinander inklusiv Kempten (MIK) Kommunaler Aktionsplan zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention Positiv erkannte der Arbeitskreis an, dass das Förderzentrum St. Georg und einige andere Einrichtungen zwischenzeitlich einen eigenen Aktionsplan zur Inklusion aufgestellt haben. Sinnvoll erachtete das Gremium ein gemeinsames Papier mit den Kontaktda- ten der verschiedenen Informationsstellen und den Namen von entsprechen- den Ansprechpartnern. Wichtig wäre es, diese Liste kontinuierlich aktuell zu halten. Fraglich ist noch, wer diese Liste erstellen soll. Wie sich in der Diskussion im Arbeitskreis herausstellte, gibt es bereits eine zentrale Servicestelle der Kostenträger mit einem niederschwelligen Zugang zur Beratung. Für Kempten ist das die AOK. Bedauerlicherweise ist diese so gut wie gar nicht bekannt. Schon jetzt arbeitet der Integrationsfachdienst (ifd) als Job-Coach. Zudem bestand bereits ein „Runder Tisch“ zum Thema Beschäftigung. Dieser müsste neu aktiviert werden. 65

Arbeitskreis III: Arbeit und Beschäftigung/Soziale Sicherheit/ Gesundheit 4.3.2. Ist-Zustand soziale Sicherheit/Beispiele Bei der sozialen Absicherung gelten bundes- beziehungsweise länderweit gesetzliche Vorgaben. Die unterschiedlichen Kompetenzen – niedergeschrie- ben in den Sozialgesetzbüchern – machen das System oftmals schwerfällig und unbeweglich. Seitens der Kommune ist keine Veränderung möglich. Hier forderten die Teilnehmer eine bessere Vernetzung und Abstimmung der Be- hörden untereinander. Mehr Informationen und ein besserer Zugang zum sozialen Netz wären hilfreich. durch die Grundsicherung gegeben ist. Der AK hat erkannt und anerkannt, möglich gemacht werden soll. Nicht beantwortet wurde die Frage, ob derjeni- ge, der viel Eigeninitiative zeigt, eine schlechtere Förderung bekommt. Sollte das der Fall sein, dienen solche Vorschriften nicht der eigenverantwortlichen Teilhabe. 4.3.3. Ist-Zustand Gesundheit/Beispiele Das Thema Gesundheit ist sehr individuell zu sehen. Grundsätzlich besteht ja freie Arztwahl. Hier ist die Einschränkung: Wie komme ich hin? Zahlreiche private Praxen sind noch nicht auf Barrierefreiheit eingestellt. Allerdings wur- den inzwischen in Kempten mehrere ärztliche Versorgungszentren gebaut, in denen komprimiert mehrere unterschiedliche Arztpraxen untergebracht sind. Besondere Probleme gibt es nach Auskunft von Betroffenen bei zahnärztli- chen Behandlungen. Offensichtlich fehlt es den Kemptener Zahnärzten an einem entsprechenden Zeitkontingent. Gleichzeitig ist es so, dass noch längst nicht alle Zahnarztpraxen barrierefrei erreichbar sind. Und selbst wenn, ist nicht gesagt, dass auch der Behandlungsstuhl genutzt werden kann. So sind derzeit nach Aussagen im Arbeitskreis Offene Behindertenhilfe solche Be- handlungen nur außerhalb von Kempten möglich! Generell wurde in dem Arbeitskreis die Aussage getroffen: Die Behandlungs- möglichkeiten von Menschen mit Behinderung sind nicht ausreichend. Zu- 68

Miteinander inklusiv Kempten (MIK) Kommunaler Aktionsplan zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention 4.3.4. Ergebnisse kurz-/mittel-/ langfristig Maßnahme/Vorhaben Schlüsselakteure Bis wann Arbeit 1.Koordinierung der vorhandenen Informationen trägerübergreifend zur Unterstützung von Beschäf- tigungen am 1. Arbeitsmarkt, „Runder Tisch“, Aufbau eines Netzwerkes Bestehenden Arbeits- kreis wieder aktivieren, Kommunaler Behindertenbeauftragter Fortlaufend (evtl. ohne OA) 2.Unterstützung und Belohnung für Arbeitgeber gestalten, (Inklusionspreis für Firmen), vorbildliche Arbeitgeber öffentlich machen Stadt Kempten (Allgäu), Bezirk Schwaben, Träger von Zuverdienstprojekten Kurzfristig - Potentiale von Menschen mit Behinderung aufzeigen - Verbesserung der Nutzungsmöglichkeiten der technischen Systeme (Leichte Sprache, Gebärden- sprachdolmetscher) 3. Beschäftigungen von Menschen mit Behinderung bei der Stadt und anderen öffentlichen Arbeit- gebern ausbauen 4. Patenmodelle für Unternehmen Behindertenbeirat, Träger, Vereine, Selbsthilfegruppen, Medien Fortlaufend Zuarbeit aller Beteiligten Fortlaufend Stadt Kempten sowie alle Behörden und Einrichtungen Ab sofort IHK, HWK, regionale/örtliche Firmen, Hochschule Kurzfristig 69

Arbeitskreis III: Arbeit und Beschäftigung/Soziale Sicherheit/ Gesundheit 5. Taktdichte des ÖPNV, vor allem ins Umland, und Barrierefreiheit sind nicht gewährleistet. (Men- schen mit Behinderung haben deshalb Schwierig- keiten, mittels ÖPNV ihre Arbeitsplätze zu erreichen. Teilhabe an kulturellen und sonstigen sozialen Kontakten ist nur sehr begrenzt möglich.) - Ausbau des Radwegenetzes und der Barriere- freiheit der Fußgängerüberwege 6. Zentrale Servicestelle der Kostenträger mit niederschwelligem Zugang zur Beratung - das Angebot muss bedarfsgerecht (ausreichend) sein Mittelfristig MONA,KVB, Stadt Kempten (Allgäu) und Landkreis Oberallgäu Fortlaufend Kurzfristig Stadt Kempten (Allgäu) und Landkreis Oberallgäu Bezirk Schwaben, Agentur für Arbeit, Rentenversicherung, Stadt Kempten (Grundsicherungsamt) 7. Arbeitgeber sind oft unzureichend über Hilfen zur Eingliederung von Menschen mit Behinderung informiert Integrationsämter, runder Tisch Fortlaufend Soziales 1. Schulung der MitarbeiterInnen zu „sozial kom- petenter Beratung“, Beratung aus der Sicht des/ der Nachfragenden Kurzfristig Stadt Kempten, Personalamt sowie jeder Träger, auch Selbsthilfegruppen und Betroffene 2. Bessere Vernetzung der zuständigen Dienst- stellen im System Soziale Sicherheit Stadt Kempten (Allgäu) und alle Beteiligten Kurz- bis mittelfristig - Verbesserung der Informationen zum System Soziale Sicherheit (Leichte Sprache, siehe Muster Stadt München) Stadt Kempten (Allgäu), Behindertenbeirat, Bezirk Schwaben Kurz- bis mittelfristig 3. Beachtung des Zieles „Leben in Selbstbestim- mung“ (ambulant vor stationär), dabei sollte sich Eigeninitiative nicht nachteilig auswirken. Lobbyisten suchen Verbände, Stadt über den Städtetag Fortlaufend 70

Miteinander inklusiv Kempten (MIK) Kommunaler Aktionsplan zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention Gesundheit 1. Barrierefreie Zugänge zu allen Arztpraxen und therapeutischen Angeboten ermöglichen (z.B. Info- Mittelfristig Beratungsstelle der Architektenkammer sowie Eigenverantwortung jedes Vermieters und der Praxisinhaber 2. Ausbau von ambulanten Hilfen um stationären Aufenthalt zu vermeiden Krankenkassen Mittel- bis langfristig 3. Ausreichendes Angebot zur zahnärztlichen Behandlung für Menschen mit Behinderung Kassenärztliche Vereinigung Kurz- bis mittelfristig 4. Gesundheitsfürsorge ist in Zusammenarbeit mit dem staatlichen Gesundheitsamt auch Aufgabe der Kommune. Sie bemüht sich im Rahmen ihrer Möglichkeiten, Fehlentwicklungen im Gesundheits- bereich entgegenzuwirken. Die Stadt Kempten (Allgäu) leistet in diesem Rahmen ihren Beitrag, damit die medizinische, gesundheitliche Versorgung aller Bürger gewährleistet ist. Staatl. Gesundheitsamt Kassenärztliche Vereinigung Mittelfristig 71

Arbeitskreis IV: Kultur und Freizeit Alle Menschen werden als Bereicherung des gesellschaftlichen Lebens ein- bezogen und respektiert. So steht es im Artikel 30 der UN-Konvention. Das heißt, Menschen mit Behinderungen können gleichberechtigt am kulturellen Leben, an Sport- und Freizeitangeboten teilnehmen. Sie dürfen nach ihren eigenen Wünschen und Vorlieben ihre Freizeit gestalten. Dies erhöht die individuelle Lebensqualität. Das wiederum bedeutet, dass sich alle Veranstal- tungsangebote auch an alle Personengruppen richten, also den „inklusiven Gedanken“ haben. Im Bereich Sport besteht schon ein umfangreiches Angebot. Das zeigt, die Sportvereine in Kempten sind für Anfragen von Menschen mit Behinderung offen. Es wird versucht, auf die Bedürfnisse und Wünsche einzugehen. Im Ar- beitskreis IV wurde allerdings darauf hingewiesen, dass es noch Berührungs- ängste gibt und diese noch weiter abgebaut werden müssen. Das gilt auch für den Bereich Kultur. Heinz Buhmann (Kempten Tourismus) informierte dazu, dass das Citymanagement und „Kempten Tourismus“ derzeit gemeinsam an einem neuen, sprich einheitlichen Stadtführer mit entsprechenden Pikto- grammen arbeiten. Beide Bereiche - Kultur und Freizeit – sind in Kempten auf einem guten Weg. Hinsichtlich der Information muss noch Einiges verbessert werden. Das soll auch über die Informationsplattform der Stadt Kempten (All- gäu) passieren. Die Homepage ist nicht barrierefrei. 76

Arbeitskreis IV: Kultur und Freizeit die Sportlerehrung der Stadt Kempten (Allgäu) die jährliche Veranstaltungsreihe „Tage der seelischen Gesundheit“ (seit 7 Jahren) im Rahmen des Gemeindepsychiatrischen Verbundes (GPV) Kempten-Oberallgäu Das Foto entstand auf der Erlebnisausstellung über Depression und Schizophrenie „Grenzen Erleben“ in der Markthalle am Königsplatz in Kempten. Sie wurde im Rahmen der „Tage der seelischen Ge- sundheit 2013“ eröffnet und ging über fünf Tage. BASTA-Projekte zur Antistigmatisierung mit entsprechender Aufklärung die Boule-Spielbahn am St. Mang-Platz der Allgäuer Trialog das Projekt „Barriere (LOS) – geht´s“ von Dominik-Ringeisen-Werk/Körperbehinderte Allgäu und Stadtjugendring die Rolli-Tanzgruppe die gemischte Basketballgruppe 78

Arbeitskreis IV: Kultur und Freizeit Die Aufstellung des Sportamtes (Stand: 14.04.2015) dokumentiert die Barrierefreiheit der einzelnen Sporthallen in Kempten: Sporthalle Koordinationstelle Königsplatz obere Halle Königsplatz untere Halle Dreifachsporthalle an der Westendstraße Robert-Schuman- Mittelschule (auch Hallenbad) Neudorferstraße 4 Gustav-Stresemann-VS, Hanebergstraße 34 Konrad-Adenauer-VS, Wettmansberger Weg 2 VS an der Sutt Kronenstraße 3 VS auf dem Lindenberg Merktstraße 3 (kleine Halle) Mittelschule auf dem Lindenberg Merktstraße 1 (große Halle) VS Kempten-Nord Lotterbergstraße 1 VS Heiligkreuz Tannachstraße 20 VS Kottern-Eich Friedrich-Ebert-Straße 14 Mittelschule Wittelsbacher Schule, Frühlingsstraße 14 Agnes-Wyssach-Schule Ostbahnhofstraße 57 Hildegardis-Gymnasium Süd, Lindauer Straße 22 Stadt Kempten Stadt Kempten Stadt Kempten Stadt Kempten Stadt Kempten Stadt Kempten Stadt Kempten Stadt Kempten Stadt Kempten Stadt Kempten Stadt Kempten Stadt Kempten Stadt Kempten Sonderpädagog. Förder- zentrum /Stadt KE Stadt Kempten Nutzung Schul- sport ja nein ja ja ja ja ja ja ja ja ja ja ja ja ja Nutzung Verein Barriere- frei Behinderten -WC ja ja ja ja ja ja ja ja ja ja ja ja ja ja ja nein nein nein ja ja ja ja nein nein nein ja ja ja ja nein nein ja nein nein ja ja ja ja ja nein nein ja nein nein nein 80

Miteinander inklusiv Kempten (MIK) Kommunaler Aktionsplan zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention Sporthalle Koordinationstelle Nutzung Schul- sport Nutzung Verein Barriere- frei Behinderten -WC Hildegardis-Gymnasium Nord, Lindauer Straße 22 Allgäu-Gymnasium Süd Eberhard-Schobacher-Weg 1 Allgäu-Gymnasium Mitte Eberhard-Schobacher-Weg 1 Allgäu-Gymnasium Nord Eberhard-Schobacher-Weg 1 Zugang über Haubenschloßplatz Carl-von-Linde-Gymnasium West, Haubensteigweg 10 Carl-von-Linde-Gymnasium Ost, Haubensteigweg 10 Zugang über Robert-Koch- Weg VS an der Fürstenstraße, Fürstenstr. 38 Staatl. Realschule an der Salzstraße, Salzstr. 17 Aula Sporthalle Fürstenstr. (ehem. Maria-Ward-Schule) Stadt Kempten Stadt Kempten Stadt Kempten Stadt Kempten Stadt Kempten Stadt Kempten Stadt Kempten Stadt Kempten Stadt Kempten Dreifachsporthalle Kotterner Str. /Wiesstr. Schulzentrum /Stadt KE ja ja ja ja ja ja ja ja ja ja ja ja ja ja ja ja ja ja ja ja ja ja nein nein nein nein nein ja ja ja nein nein nein nein nein nein ja ja nein nein ja ja ja ja nein nein Lebenshilfe Kempten nein nur T-M-S Schulwerk der Diözese Augsburg ja Tom-Mutters-Schule Schwalbenweg 61 Maria-Ward- Mädchenrealschule Hoffeldweg 12 Maria-Ward- Mädchenrealschule Außenstelle Gerhardingerweg 4 Kloster Lenzfried Schulwerk der Diözese Augsburg ja nein nein nein 81

Arbeitskreis IV: Kultur und Freizeit Sporthalle Koordinationstelle Nutzung Schul- sport Nutzung Verein Barriere- frei Behinderten -WC St. Georgsheim Fachakademie für Sozialpädagogik Privat Schulwerk der Diözese Augsburg nein ja nein nein TV Kempten 1856 - Sporthalle, Aybühlweg 65 TVK 1856 - Karate Dojo, Aybühlweg 71 TSV Kottern - St. Mang 1874 Oberhalb der Iller VS Kempten - Nord (Gymnastikhalle) Boulderraum Post-Sportverein (Gymnastikraum im 1. Stock) Lehrschwimmbecken Lindenbergschule Cambomare Kempten Eisstadion Kempten vereinseigen vereinseigen vereinseigen Stadt Kempten (Allgäu) / DAV nein nein ja ja vereinseigen nein Stadt Kempten (Allgäu) Stadt Kempten (Allgäu) Stadt Kempten (Allgäu) ja ja ja nein nein ja nein nein nein nein ja ja ja ja ja nein nein ja ja ja ja nein nein nein nein nein nein nein nein ja nein In der Schwimmhalle und der Sporthalle der Robert-Schuman-Schule sind die baulichen und technischen Voraussetzungen für ein Behinderten-Schwimmen gegeben (siehe Liste). Beanstandet wurde im AK IV allerdings, dass oftmals Helfer notwendig wären, die die Schwimmer mit Behinderung unterstützen (z.B. beim Aus- und Anziehen). Es wurde vermutet, dass die teilweise erhöh- ten Anforderungen an die Helfer abschrecken. Laut Auskunft des Sportamtes bietet der BLSV (Bayerische Landessportverband) spezielle Ausbildungsange- bote für Übungsleiter an. 82

Miteinander inklusiv Kempten (MIK) Kommunaler Aktionsplan zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention Bemängelt wurde im Arbeitskreis, dass viele Veranstaltungen nur zielgrup- Bürger erreicht. Berücksichtigt werden müsste zudem, dass Menschen mit Behinderung oftmals eine gewisse Scheu in der Öffentlichkeit hätten – oder - genargument wurde angeführt, dass es Bürger gebe, die sich gleichfalls nicht alles leisten könnten. Hier – beispielsweise – Theaterkarten günstiger für Menschen mit Beeinträchtigung auszugeben, setze ein falsches Zeichen für Inklusion, hieß es. Dann müsste eine solche Vergünstigung auch für andere ohne Behinderung.“ gezwungen werden. Es gilt, Begegnungsmöglichkeiten zu schaffen. Eine allge- meine Lösung gibt es nicht. Des Weiteren gibt es nach dem aktuellen Wissensstand noch folgende Angebote: Die Wasserwacht Kempten bietet das Schwimmen für Menschen mit Behinderung an. Der Schützenbezirk Schwaben hat das „Körperbehindertenschießen“ im Programm. Es gibt Einladungen zum Mitmachen im Taekwondo. Menschen mit Behinderung machen bei den Stockschützen mit. 83

Turnverein Kempten 1856 e.V. Sportliche Angebote für Menschen mit Behinderung Gymnastik für Erwachsene montags 18.30 - 20 Uhr Lindenbergschule Jonglieren für Jugendliche und Erwachsene Christa Herz- Rapka montags Sitzball montags 18.30 - 20 Uhr Lindenbergschule Robert Wessel für Jugendliche und Erwachsene 18.30 - 20 Uhr Lindenbergschule Robert Wessel Nordic Walking für Jugendliche und Erwachsene dienstags 18 - 19 Uhr Lindenbergschule Christa Herz- Rapka vorherige Anmeldung unter 0831-78065 Sport für Gehörlose und Hörende für Jugendliche und Erwachsene dienstags 19.15 - 21 Uhr Lindenbergschule Schwimmen für Kinder und Jugendliche mittwochs 18 . 19 Uhr Astrid-Lindgren-Schule Christa Herz- Rapka 84

Miteinander inklusiv Kempten (MIK) Kommunaler Aktionsplan zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention donnerstags für Jugendliche und Erwachsene 20 - 21.30 Uhr Cambomare Tischtennis für Jugendliche und Erwachsene mittwochs 17 - 19.30 Uhr Carl-von-Linde-Gymnasium (untere Halle) Christa Herz- Rapka Edith Wassermann Turnen und Spiele für Kinder und Jugendliche Thea Eberle, freitags 17 - 19 Uhr Haubenschlossschule Angelika Häfele für Jugendliche und Erwachsene Thea Eberle, donnerstags 17 - 19 Uhr Tom-Mutters-Schule Angelika Häfele Bedauert wurde, dass kulturelle Angebote oftmals in historischen Gebäuden - steinhaus, VHS-Gebäude). Auch die Bücherei ist aus dem Blickwinkel der Erreichbarkeit für Menschen mit Einschränkungen im Gehbereich eine „Katas- trophe“. Das Allgäu-Museum ist nur mit Unterstützung erreichbar. Das Muse- ums-Café bleibt auf direktem Wege unerreichbar durch die Treppenstufen am Eingang. Das Stadttheater, die Kunsthalle und die kleinen Thermen im APC-Park sind dagegen barrierefrei. 85

Arbeitskreis IV: Kultur und Freizeit In allen Museen fehlen noch Audio-Guides oder auch Piktogramme oder Informationen in Braille-Schrift. Längst nicht alle Kirchen sind mit Indukti- onsschleifen für Hörbehinderte ausgestattet. Entsprechende Beschilderungen wären hilfreich. Induktionsschleifen gibt es in folgenden Kirchen: Kempten Kempten Kempten Kempten Kempten Kempten Kempten Kempten Kempten Kempten-St. Mang öffentl. Gebäude: Kempten Kempten Kempten Basilika St. Lorenz St. Mang-Kirche Bildungshaus St. Raphael, Kirche Christi Himmelfahrt Heiligkreuz St. Anton St. Franziskus St. Hedwig St. Michael Maria Himmelfahrt Stadttheater großer Sitzungssaal Rathaus kleiner Sitzungssaal Rathaus (Kein Anspruch auf Vollständigkeit) 86

Miteinander inklusiv Kempten (MIK) Kommunaler Aktionsplan zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention Auch werden bereits hin und wieder Gottesdienste mit Gebärdensprachdol- metschern gehalten (z.B. Weihnachten in der evangelischen St. Mang-Kirche). Diese Termine müssen besser bekannt gemacht werden – ebenso wie die (noch vereinzelten) Theaterveranstaltungen, die gedolmetscht werden. Zur bigBOX Allgäu berichtete Michaela Rathmacher im Arbeitskreis IV, dass sie diese als Rollstuhlfahrerin nur mit einer Begleitperson besuchen darf. Ziel sollte es aber sein, dass Veranstaltungen und Museen von Menschen mit Behinderung selbständig besucht werden können. In manchen Fällen – wie gewünscht – sollen aber auch Assistenzen möglich gemacht werden. Hier er- hielt der AK IV die Rückmeldung von der bigBOX Allgäu, dass die zusätzliche Person eine Sicherheitsmaßnahme für den Menschen mit Behinderung im Notfall sei. Bereits sehr ausgeklügelt sind die Stadtführungen in Kempten. Es gibt sie für Menschen mit Sehbehinderung, Hörbehinderung und Gehbehinderung, für Kinder. Die Stadtführer werden für die speziellen Bedürfnisse von Menschen mit Beeinträchtigungen sogar geschult. Es wird zwar mit Audio-Guides ge- arbeitet, aber diese sind noch nicht in ausreichender Zahl vorhanden. Auch sollte die Bedienung dieser Geräte möglichst einfach sein, zumal sie nicht nur Menschen mit Behinderung, sondern ebenso älteren Mitbürgern zugutekom- men. Außerdem: Je einfacher die Bedienung, desto weniger defekte Geräte wird es durch falsche Handhabung geben. 87

Arbeitskreis IV: Kultur und Freizeit 4.4.2. Ergebnisse kurz-/mittel-/ langfristig Maßnahme/Vorhaben Schlüsselakteure Bis wann 1. Barrierefreiheit bei allen öffentlichen Veranstaltun- gen und Einrichtungen der Stadt Kempten (Allgäu) Stadt Kempten (Allgäu), Kulturamt, Theater, Kempten Messe- und Veranstaltungsbetrieb Fortlaufend • Zugänglichkeit zu kulturellen Angeboten und Stadt Kempten (Allgäu) Fortlaufend historischen Räumen erleichtern • Zugang Bücherei verbessern • Zumsteinhaus (Neugestaltung der Museen) • Angebote der Volkshochschule (Schwaigwiesschule) • den barrierefreien Zugang Sing- und Musikschule gewährleisten und verbessern. • Führungen und Museumspädagogik 2. Stadtführer „barrierefrei“ gestalten Amt für Tourismus Citymanagement Fortlaufend 3. Werbung für Veranstaltungen möglichst barriere- frei und inhaltsorientiert aufmachen – die Öffnung für alle Menschen nach Möglichkeit betonen. Veranstalter Ab sofort 4. Befragung von Menschen mit Behinderung zu • Wünschen bezüglich Angeboten im Sport • Wünschen bzw. Teilhabe an kulturellen Veranstaltungen • Leitfaden Barrierefreiheit für Veranstalter Stadt Kempten (Allgäu) in Zusammenarbeit mit der Hochschule Kempten Kurz- bis mittelfristig Kurzfristig Sportamt, Kulturamt, Ordnungsamt, Theater, Kempten Tourismus, Behindertenbeirat, kommunaler Behindertenbeauftragter 88

Miteinander inklusiv Kempten (MIK) Kommunaler Aktionsplan zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention 5. Bewusstseinsbildung: Gespräch mit Anbietern und Veranstaltern bezüglich Barrierefreiheit suchen Kommunaler Behindertenbeauftragter Kurzfristig Betreuer in Wohngruppen und Institutionen darauf hinweisen, dass sie sich auch selber um Informa- tionen über Angebote kümmern müssen, wie es auch für selbstständig lebende Menschen gilt. Fortbildungen zur Haltung zur Behindertenrechts- konvention, Zugänge zum Sozialraum ermöglichen und beeinträchtigte Menschen zur Teilhabe ermäch- tigen, sozialraumorientiertes Arbeiten fördern (Inklusion ist keine Einbahnstraße) Menschen mit Behinderung auf die nicht geschützte Teilhabe im Freizeitbereich schulen, vorbereiten. Über individuelle Begleitung zur Selbstverantwortung und Selbstständigkeit Jeder Träger Ab sofort Jeder Träger, Anbieter Ab sofort Werbung im Sinne der Mediennutzung der Ziel- gruppen entwickeln und gestalten, Nutzerverhalten erkennen und berücksichtigen (Modelle entwickeln) Veranstalter und Nutzergruppen, Internet Kurzfristig Werbung für Veranstaltungen möglichst barrierefrei und inhaltsorientiert aufmachen, die Öffnung für alle Menschen nach Möglichkeit betonen (z.B. Gottesdienste oder Theaterstücke mit Gebärdensprachdolmetschern) Citymanagement, über print, über Webseiten (teuer) Stärker auf Angebote hinweisen, die Behinderungen ausgleichen, z. B. Stadtführungen für geh-/seh- und hörbehinderte Menschen Amt für Tourismus, Infostelle 115 Kurzfristig Kurzfristig 6. Ausbau der Induktionsanlagen in Kornhaus, Fürstensaal und in einigen Kirchen bzw. deren Veranstaltungssälen Stadt Kempten (Allgäu) und die jeweiligen Träger Fortlaufend Rauchmelder mit Blitzlicht in öffentlichen Gebäuden (Räumen und Toiletten) installieren (für Hörbehinderte). Sicherstellen des Zwei-Sinne-Prinzips Stadt Kempten (Allgäu) und die jeweiligen Träger Fortlaufend 7. Hinweise durch Piktogramme für Nutzungsmöglichkeiten bei Sinnesbehinderungen, z. B. Gebärdensprachdolmetscher, vorhandene Induktionsschleifen Kontrolle durch den kommunalen Behindertenbeauftragten, Behindertenbeirat Fortlaufend 8. Ein Forum schaffen (Arbeitskreis verstetigen), das sich der Begleitung und Weiterentwicklung des Themenkomplexes annimmt Kommunaler Behindertenbeauftragter Fortlaufend 89

Arbeitskreis V: Bewusstseinsbildung/Öffentlichkeitsarbeit Die Beurteilung „Wie werden Menschen mit Behinderung in der Öffentlich- keit wahrgenommen? Inwieweit ist das Thema Inklusion bereits in der Öf- fentlichkeit verankert?“ oblag dem Arbeitskreis V von MIK. In vier Sitzungen beschäftigte er sich mit dieser Thematik, schloss darin auch ganz explizit das Bewusstsein in der Stadtverwaltung Kempten mit ein. Wichtig war den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Aufbau einer „inklusiven Kultur des Miteinanders“. Hier schwang ganz deutlich wieder die Bedeutung des Mehr- wertes mit, der durch das gemeinsame Leben und Arbeiten für Menschen mit und ohne Behinderung gegeben ist. Dem Thema „Mehrwert“ wird ein eigenes Kapitel gewidmet (siehe Pkt. 7). Einig waren sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Arbeitskreis V, dass die Wahrnehmung der Aktivitäten grundsätzlich in Ordnung ist. Nicht genügend berücksichtigt wird bisher das Problem des zunehmenden Anal- phabetismus (circa 11 Prozent der Bevölkerung). Das ist zwar keine direkte Behinderung, kann im gesellschaftlichen Miteinander durchaus eine enorme Beeinträchtigung darstellen. Als eigener Themenkomplex hat sich die Stadtverwaltung innerhalb des Inklu- sionsprozesses herauskristallisiert. Ihr wird hier vom Arbeitskreis eine ganz eigene Rolle zugedacht. Das beginnt bei der Wahrnehmung der Menschen mit Behinderung als Kollege/Kollegin. Eine generelle Sensibilisierung im politi- schen Bereich wird als notwendig empfunden. So sind die Verständlichkeit der Formulare und Gespräche nach Erfahrungen von betroffenen Menschen mit Behinderung nicht ausreichend. Schulungen für Bedienstete von Behörden in 94

Miteinander inklusiv Kempten (MIK) Kommunaler Aktionsplan zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention Leichter Sprache würden das Verständnis erleichtern und fördern. Ein wich- tiges Thema der Inklusion ist bei der Umsetzung der Barrierefreiheit in der Stadtverwaltung Kempten die Einrichtung einer zentralen Bürgerservice-Stel- le. In dieser sollten die wesentlichen Angelegenheiten direkt erledigt werden können. 4.5.1. Ist-Zustand Bewusstseinsbildung und Öffentlichkeitsarbeit/ Beispiele Aktuell gibt es sehr viele unterschiedliche Netzwerke, Informationsbroschü- ren, Wegweiser. Behindertenbeirat, Arbeitskreise, GPV, die einzelnen Orga- nisationen im Behindertenbereich tun ein Übriges. Einen Gesamtauftritt gibt es nicht, ebenso wenig einen „runden Tisch“, der die Informationen der unterschiedlichen Einrichtungen bündelt – oder zumindest für einen Aus- tausch untereinander sorgen könnte. Im alltäglichen Leben ist das Thema „Inklusion“ ohnehin nicht permanent präsent. So gibt es teilweise Angebote (Schultheatertage, Tage der seelischen Gesundheit, Basta-Projekte, Allgäuer (siehe auch Beispiele der anderen Arbeitskreise). Aufklärung über die Inklusion tut not. Das offenbarte sich beim Aktionstag am 5. Mai 2015 vor dem Forum in Kempten unter Beteiligung der Hochschule Kempten (siehe Pkt. 5). Der Begriff „Inklusion“ und die Auseinandersetzung damit existiert haupt- sächlich in der Fachwelt. Selbst in den Medien wird das Thema Inklusion nicht als wichtig erachtet. Es ist ein „Sozialthema“, welches erst dann Relevanz Die Finanzierung von Prävention und Selbsthilfe ist nicht ausreichend. Ein Beispiel: Die Caritas Kempten Allgäu ist gerade dabei, über eine Internetplatt- form die einzelnen Angebote und Informationen zu bündeln. Das Motto: „Meine Gemeinde – Heimat für alle.“ 95

Arbeitskreis V: Bewusstseinsbildung/Öffentlichkeitsarbeit Von links: Johanna Rieger (Offene Behindertenarbeit Sonthofen, OBA), Miriam Duran (Integrationsbeauftragte Landkreis Oberallgäu), Uwe Hardt (Geschäftsführer Caritas – bis 2015), Thomas Kiechle (Oberbürgermeister der Stadt Kempten), Stefan Raichle (OBA Kempten), Anton Klotz (Landrat Oberallgäu), Klaus Trunzer (Impulse Bürgerservice), Siegfried Zengerle (2. Vorsitzender Regionalentwicklung Oberallgäu), Dr. Armin Ruf (Leiter des Projektes „Meine Gemeinde - Heimat für alle“), Gisela Bock (Kreisrätin und Seniorenbeauftragte Landkreis Oberallgäu) und Günter Stangl (Behindertenbeauftragter Landkreis Oberallgäu). ©Monika Rohlmann 96

Miteinander inklusiv Kempten (MIK) Kommunaler Aktionsplan zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention Eine klare Koordination der unterschiedlichen Internetauftritte ist in den Bereichen Kindertagesstätten, Schulen und im Arbeitskreis offene Behinder- tenarbeit noch nicht erkennbar. Problematisch ist, dass es bei sämtlichen Internetauftritten an einer Version in Leichter Sprache fehlt. Im Bereich der Zuständigkeiten Bezirk Schwaben/Krankenkassen ist die Koordination verbes- serungswürdig. In der Stadt Kempten (Allgäu) ist es derzeit eine Hauptaufgabe von Andreas Ellinger, die Internetseite der Stadt weitestgehend barrierefrei zu gestalten. Bei rund 4000 Einzelseiten und bis zu 2000 externen Seiten ist das aufgrund von gesetzlichen Wortlauten nicht 1:1 umsetzbar. Hilfe kann dann der Verweis auf einen Sachbearbeiter sein. Grundsätzlich soll die Webseite eine Art Ser- vice-Plattform für Menschen mit und ohne Behinderung sein. Einheitlich für alle nutzbar soll ein neuer Stadtplan erstellt werden, in dem barrierefreie Einrichtungen (z. B. Geschäfte, Unternehmen, Behörden etc.) aufgenommen werden. Hier wird das Citymanagement mit eingebunden sein. Ein Stadtplan mit Angaben u. a. zur Neigung der Straßen, zu Behindertentoi- letten usw. liegt innerhalb der Stadtverwaltung für die Innenstadt bereits vor. Die praktische Umsetzung soll im Rahmen einer Erkundung der Stadt Kemp- ten (Allgäu) erfolgen. Die Geschäfte, die das Kriterium der Barrierefreiheit erfüllen, sollen durch Aufkleber kenntlich gemacht werden. Eine weitere Idee: ein „Routing“ (Routenplaner), aus dem z. B. hervorgeht, welche Wege zwi- schen den gewünschten Zielen für Rollstuhlfahrer am günstigsten befahrbar sind. Die Fertigstellung ist noch offen und der Plan wird dann in den Internet- Als hilfreich hat sich bereits die Quartiersarbeit herausgestellt – ob in Thin- gers oder Sankt Mang. Der Arbeitskreis V sieht hier eine Chance, „Kümme- rer“ nah an die Personenkreise in den einzelnen Stadtteilen zu bekommen. Außerdem kennt man sich von Begegnungen beim Einkaufen, beim Bäcker, beim Spaziergang auf der Straße. Denn: Maßgeblich ist der persönliche Be- gegnungsbereich. Er bietet beim Inklusionsgedanken enormes Potential und sollte nicht unterschätzt werden. 97

Arbeitskreis V: Bewusstseinsbildung/Öffentlichkeitsarbeit Bedarf gebe es, so stellte sich während der Treffen des Arbeitskreises V heraus, zudem an entsprechenden Schulungen für Mitarbeiter der Stadtver- waltung, z.B. für Nachwuchsführungskräfte. Generell sollte das Thema „Inklu- über die Berufsschule. In Frage käme ebenso „die Leichte Sprache“ als ein Schulungsmodul. Eine Umfrage bei Behörden und öffentlichen Einrichtungen in der Stadt Kempten (Allgäu) zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention ergab: Arbeitsgericht: Für den Publikumsverkehr ist ein barrierefreier Zugang gewährleistet. Es gibt ein Behinderten-WC. Weitere technische Einrichtungen sind nicht vorhanden - und auch nicht notwendig, da bei Bedarf der Sicherheitsdienst des Hauses erforderliche Hilfestellungen gewähren kann. Ärztlicher Kreisverband: Dem Verband stehen keine Informationen zur Verfügung, in wieweit Maßnah- men im Sinne der UN-Behindertenrechtskonvention ergriffen oder in Planung sind. Deutsche Bahn AG: In Blick auf Beschäftigte mit Behinderung: In unserem Zuständigkeitsbereich achten wir auf eine weitest gehende behindertengerechte Einrichtung unserer Betriebsanlagen. Auf dem Betriebsgelände gibt es zwei speziell für Rollstuhl- fahrer angepasste Behindertentoiletten. Die Zugänge zur Werkstatt und zum Verwaltungsgebäude sind barrierefrei. Büroplätze werden den Erfordernissen von körperlich eingeschränkten Mitarbeitern angepasst. 98

Miteinander inklusiv Kempten (MIK) Kommunaler Aktionsplan zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention Deutsche Post AG: Da sie nur mehr ein Logistikunternehmen ist, sind nicht alle Räume barriere- frei. Es gibt aber Behindertentoiletten. Auch gibt es einige schwerbehinderte Beschäftigte, für die entsprechende Voraussetzungen geschaffen wurden. Finanzamt: Der Zugang kann Am Stadtpark 3 barrierefrei erfolgen, nicht aber in den Ge- bäuden Salzstraße 18 und 22. Über das Hauptgebäude am Stadtpark gelangt man aber auch in diese Abschnitte. Maßnahmen zur Schulung und Ausbil- dung im Umgang mit Menschen mit Behinderung sind nicht bekannt oder in Planung. Landgericht: Der Bereich der Justizbehörden – insbesondere der für den öffentlichen Pub- likumsverkehr – ist auch für Menschen mit Behinderung oder sonstiger Ein- schränkung bei der Fortbewegung, erreichbar. Im nördlichen Mittelbau gibt es Lifte, die auch für Rollstuhlfahrer groß genug sind. Die Gänge sind ebenso problemlos nutzbar. Abstriche gibt es wohl bei den Türschwellen, die in dem historischen Gebäude begründet liegen. Im Bereich des Publikumsverkehrs gibt es auf allen Etagen großzügig dimensionierte Behindertentoiletten, die schwellenlos erreichbar sind. Für hörbehinderte Personen ist die Anschaffung einer Induktionsanlage für einen Sitzungssaal geplant. Polizeipräsidium Schwaben: Die Dienststellen sind gemäß den Planungsrichtlinien für Polizeibauten barri- erefrei gestaltet. Staatliches Bauamt: Im Behördenzentrum Rottachstraße 11 – 15 sind alle Gebäude barrierefrei. In Haus Nr. 13 gibt es im Erdgeschoß eine Behindertentoilette. Blindenleitsyste- me oder Piktogramme gibt es nicht. Das Bauamt beschäftigt zwei Rollstuhl- fahrer und zwei stark sehbehinderte Kolleginnen. Die Schwerbehindertenver- tretung ist geschult. Es gibt ein Betriebliches Gesundheitsmanagement. 99

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Arbeitskreis V: Bewusstseinsbildung/Öffentlichkeitsarbeit 4.5.2. Ergebnisse kurz-/mittel-/ langfristig Maßnahme/Vorhaben Schlüsselakteure Bis wann 1. Den Denk- und Bewusstseinswandel zum Begriff Inklusion bei Menschen mit Behinderung verdeut- lichen (Abbau von Barrieren/Hindernissen für Menschen generell vor individuellen Hilfestellungen) Jeder einzelne Träger, die Selbsthilfegruppen Fortlaufend • Interesse an Inklusion ist meist nur bei persönlicher Betroffenheit vorhanden, sie gesamtgesellschaftlich auf eine andere Ebene zu heben ist notwendig. Es gilt überörtlich gesetzliche Hürden zu beseitigen. Jeder Einzelne, Behindertenbeirat, Behindertenbeauftragte von Stadt und Bezirk Schwaben Ab sofort • Menschen mit Behinderung sollten sich auch nicht als gesonderten Kreis sehen, sondern dürfen in der Öffentlichkeit Begegnung suchen. Feste, Nachbar- schaften, Einladungen aussprechen Jeder Bürger auf privater Ebene, Vereine etc. alle Ab sofort Fortlaufend statt zu sehen, dass die Behinderung darin liegt, dass für den Kollegen, Nachbarn durch diese Sichtweise Barrieren bestehen, die nur gemeinsam überwunden werden können, weil jede/r in seiner Verschiedenheit respektiert wird. • Schulung der Sensibilität bei Beschäftigten von Einrichtungen für die Bedürfnisse und Belange von Einschränkungen (z.B. Stadtbedienstete) (siehe auch AK III Soziales) Jeder Träger, Stadt Kempten, Basta-Projekte Fortlaufend 2. Menschen mit Behinderung noch mehr in Planungsprozesse einbinden Behindertenbeirat Bei Bedarf 100

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Miteinander inklusiv Kempten (MIK) Kommunaler Aktionsplan zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention 3. Bewusstseinsbildung und Aufmerksamkeit bei Journalisten/Pressevertretern ermöglichen Öffentlichkeitsarbeit über Beratungsdienste, Tage der seelischen Gesundheit, den Allgäuer Trialog, den Gemeindepsychiatrischen Verbund 4. Schulung in Leichter Sprache, Entwicklung eines Schulungsmoduls, Angebot über das Intranet der Stadt Formulare bzw. Erläuterungen dazu in Leichter Sprache, ein Grundgerüst entwickeln und Erfahrun- gen damit sammeln Barrierefreier Internetauftritt der Stadt, Bundes- standard nach Möglichkeit verwenden Leichte Sprache im Internet Hörfassungen fürs Internet für Blinde und Seh- Behinderte Keine Fachsprache verwenden, sondern möglichst die Notwendigkeiten bildhaft und anschaulich vermitteln Informationen über Hilfsangebote/Orientierungs- hilfen für Menschen mit Behinderung auf der Home- page der Stadt ( z.B. Audio-Behindertenführer, barrierefreies PDF) Angebot von Teilen des Internetauftrittes in Gebärdensprache (z. B. Tourismus, Geschichte) – Markierung durch Piktogramme Verzeichnis der schon jetzt barrierefrei zugänglichen Veranstaltungsräume Über MIK, den kommunalen Behindertenbeauftragten Bei Bedarf Träger, GPV Ab sofort Stadt Kempten (Allgäu) Mittelfristig Mittelfristig In Arbeit In Arbeit In Arbeit In Arbeit Fortlaufend Mittelfristig Kurzfristig 5. Schaffung einer Servicetheke als zentraler Service- punkt in der Stadtverwaltung Stadt Kempten (Allgäu) Mittelfristig 101

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Arbeitskreis V: Bewusstseinsbildung/Öffentlichkeitsarbeit 6. Die Rolle und Aufgaben des „Kommunalen Behindertenbeauftragten“ gem. dem Bayerischen Behindertengleichstellungsgesetz für Kempten fest- legen und institutionalisieren, Beauftragter für Inklusion Personalamt der Stadt Kempten (Allgäu)/ Stadtrat Kurzfristig Generelle Beratung über Unterstützungsmöglich- keiten (auch über den eigenen Zuständigkeits- bereich hinaus) Träger, Ausschüsse Kurzfristig 7. Baustein Inklusion verbindlich in die Nachwuchs- führungskräfteschulung bzw. generell in die Verwal- tungsausbildung der Stadt einbauen, besonderer Wert ist auf die Sensibilisierung für die Situation des Bürgers zu legen. Personalamt der Stadt Kempten (Allgäu) Mittelfristig 8. Erarbeitung eines Handbuchs für das Intranet mit Grundinformationen im Bereich Behinderungen und Personalamt der Stadt Kempten (Allgäu) Kurzfristig 9. Informationen bekannt machen und vernetzen sowie die Infowege bekannt machen z. B. Integrationsämter, kommunaler Behindertenbeauftragter Fortlaufend 10. Koordination der Zuständigkeiten bei Bezirk und Krankenkasse entwickeln und vernetzen Krankenkassen, Bezirk Schwaben Kurzfristig 11. Bei Maßnahmen zum Barriereabbau den Mehrwert für alle sichtbar machen (Kosten sind oft ein Argument gegen Inklusion) Kommunaler Behindertenbeauftragter, Öffentlichkeitsarbeit Fortlaufend 12. Fortführung des Arbeitskreises als „runder Tisch“, um den Prozess zu verstetigen Kommunaler Behindertenbeauftragter Fortlaufend/ Jährlich 13. Strukturen über den gemeindepsychiatrischen Verbund (GPV) vernetzen GPV Fortlaufend 102

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5. Die Beteiligung der Hochschule Kempten „Die Stadt Kempten (Allgäu) ist auf dem Weg zur inklusiven Gesellschaft – jede(r) (Schritt) zählt!“ – So formulierte es Professorin Dr. Ursula Müller bei der Auftaktveranstaltung zu MIK im Oktober 2014. Sie bedeutete, dass Inklusionsarbeit auch als Kommunikationsarbeit an den sozialen Strukturen zu verstehen ist. „Inklusion meint alle, nicht die anderen!“ Gemeinsam mit Dr. Patricia Pfeil und den Studierenden der Fachrichtung Sozialwirtschaft der Hochschule hat sie die Entwicklung des Kommunalen Aktionsplanes beglei- tet. Die Studierenden haben dabei ihre eigene Bestandsanalyse erarbeitet. Dadurch ist eine Erkenntnis in einer Eigen- und Außenansicht möglich. Die Unterstützung durch die Hochschule gestattete einen vielschichtigen Blick auf den Ist-Stand in Kempten. Am 16. Juli 2015 stellten die Studentinnen und Studenten die Projekte an der Hochschule der Lenkungsgruppe von MIK vor. 106

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5. Die Beteiligung der Hochschule Kempten Ist die UN-Behindertenrechtskonvention bekannt? Diese Frage stellten sieben Studierende der Hochschule zusammen mit Vertretern des Behindertenbei- rates am Europäischen Protesttag für Menschen mit Behinderung am 5. Mai 2015. Von den 356 befragten Passanten antworteten 276 mit „Ja“. Hiervon waren die meisten direkt oder indirekt betroffen, d.h. sie hatten selbst eine Behinderung oder kannten das Thema, weil in ihrem persönlichen Umfeld jemand behindert ist. Viele Vorübergehende ließen sich gar nicht befragen. Auffällig war, dass in Punkto Behinderung in der Wahrnehmung als Erstes Menschen mit Behinde- rung im Rollstuhl gesehen werden. Seh- oder Hörbehinderungen stehen nicht wirklich im Fokus, ebenso wenig wie Menschen mit geistiger oder psychischer Beeinträchtigung. Hier ist die „Behinderung“ nämlich nicht immer auf den ersten Blick erkennbar. Gleichzeitig befragten die Studierenden die Passan- tinnen und Passanten entsprechend der Thematik der fünf Arbeitskreise von MIK: Frühförderung/Schule/Bildung Bis auf die Verbesserung der Assistenz auf den Schulhöfen wurde hier wenig geäußert. Das lässt auch auf fehlende Informationen zu Kindergärten und Schulen schließen. Wohnen und öffentlicher Raum/ÖPNV Hier wurde der öffentliche Nahverkehr positiv genannt. Das Einsteigen in die Busse werde durch Rampen erleichtert. Die Busfahrer seien sehr entgegen- kommend. Die Sozialbau steht in den Augen der Befragten für barrierefreies Bauen. Negativ wurde angemerkt: Es fehlen barrierefreie Lokale und WCs. Es 108

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Miteinander inklusiv Kempten (MIK) Kommunaler Aktionsplan zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention gibt zu wenige Behindertenparkplätze und oftmals sind auch Gehsteige ohne Absenkungen noch ein Hindernis. Piktogramme und Erklärungen in Leichter Sprache würden helfen. Arbeit & Beschäftigung/soziale Sicherheit/Gesundheit - onen zu diesem Thema. Es müsste erst einmal eine Art Jobbörse geben, bei der Arbeiten für Menschen mit Behinderung abgefragt oder angefragt werden könnten. Ein wichtiger Aspekt: Arbeitgeber sollten vermehrt motiviert wer- den, Menschen mit Beeinträchtigungen einzustellen und am Arbeitsprozess zu beteiligen. Unverzichtbar seien parallel Arbeitsangebote über die Allgäuer Werkstätten, Hoi! e.V., RPK oder die Diakonie Kempten Allgäu. Kultur und Freizeit Barrieren durch unebene Wege erschweren Zugänge zu kulturellen Veranstal- tungen. Als Beispiel wurde hier das Kino genannt. Es gibt hier nur einen Auf- zug, der zu den Sälen führt – und es sind auch nicht alle Kinosäle erreichbar. Als Barriere wurden teilweise auch die Kosten für Theater- und Konzertkarten gesehen. Eine Vergünstigung wäre aber eine Bevorteilung gegenüber anderen Bürgern, die sich gleichfalls nicht alles leisten können. Bewusstseinsbildung/Öffentlichkeitsarbeit Mehr Informationen, mehr Aktionen, mehr Aufklärung – hier besteht noch ein großer Nachholbedarf. Personen, die bisher mit Behinderung persönlich, be- Thematik einzusteigen. Sie haben bisher noch nichts vom Mehrwert gehört, den die „Teilhabe für alle“ bringt. Hier sind Nachbesserungen nötig. Sprich: Es braucht über die Öffentlichkeitsarbeit mehr positive Beispiele. 109

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5. Die Beteiligung der Hochschule Kempten Parallel zu der Umfrage der Studierenden hatte der Behindertenbeirat am Pro- gemacht werden. Auf der Internetseite www.heimatfueralle.de/hier-läuft-schon-was sind die Ergebnisse zu sehen. Gesammelt sind hier Bilder zu Barrieren wie Treppen, Barrieren im Kommunikationswillen oder mangelhaften Busverbindungen. Auch ein BAföG-Antrag wurde genannt. Insgesamt gibt es zu der Aktion rund Das klare Fazit der Studierenden nach dem Protesttag: „Inklusion beginnt im Kopf“. 110

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Miteinander inklusiv Kempten (MIK) Kommunaler Aktionsplan zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention 5.2. Inklusion an der Hochschule Unter dem Gesichtspunkt des „Quartiers“ untersuchte dieses Team die Struk- turen an der Hochschule selbst, erstellte eine Bedarfsanalyse und entwickelte eine Strategie für eine Verbesserung der Inklusion an der Hochschule. Unser Foto zeigt das „Quartiers-Team“: (v. l. n. r.) Christoph Hammer, Franziska Hartmann, Lena Steindl, Daniela Busse. © Monika Rohlmann Der Ist-Zustand (Sommer 2015): An der Hochschule lernen derzeit drei Per- sonen im Rollstuhl und ein Student mit Hör-und Sprachbehinderung. Außer- dem gibt es unter dem nicht wissenschaftlichen Personal 17 Menschen, die eine Beeinträchtigung haben. Im Lageplan der Hochschule sind die behindertengerechten Parkplätze, WCs oder Liftmöglichkeiten nicht ausgewiesen. Schnell „zauberte“ die zuständige Gruppe Abhilfe und demonstrierte – nicht alles muss lange in die Wege gelei- tet werden. 111

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5. Die Beteiligung der Hochschule Kempten Barrieren in den Köpfen bestehen noch bei der Integration von muslimischen Studierenden oder bei der Gleichberechtigung von Frau und Mann. Um das Thema Inklusion an der Hochschule zu optimieren, regte diese Gruppe die Etablierung eines Arbeitskreises „Inklusion“ an der Hochschule an. In ihrer PowerPoint-Präsentation gingen die Studierenden auf die unterschied- lichen Beeinträchtigungen ein und forderten unter anderem eine ¼ Stelle für eine weibliche Beraterin für Menschen mit psychischen Belastungen, denn drei weitere Beratungsstellen sind bereits von männlichen Fachleuten besetzt. Über ein allgemeines, offenes Coaching sollen demnach die Hemmschwelle gesenkt und Probleme im Keim erstickt werden. „Wenn man mehr überein- ander weiß, kann man besser miteinander umgehen.“ Das beziehe das Leben außerhalb der Hochschule mit ein. So könne man beispielsweise die Quote der Studienabbrecher gering halten. Fazit dieser Gruppe: 112

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Miteinander inklusiv Kempten (MIK) Kommunaler Aktionsplan zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention 5.3. Ausstellung über das Thema Inklusion an der Hochschule und die Ergebnisse dazu Mit dieser provokanten Frage überschrieb ein weiteres Team der Sozialwirt- schaft (6. Semester) seine kleine Ausstellung zum Thema Inklusion in der Hochschule. Mit drei Plakaten zogen Frauke Guggenmos, Karolina Reisach, Matthias Holleschovsky und Sara Osterried von Fakultät zu Fakultät. „Schon mal was davon gehört?“ – „Schon mal anders gedacht?“ – „Inklusion meint nicht nur die anderen, sondern auch Dich!“ waren die drei Info-Blätter über- schrieben. Auch hier gab es erneut die Erfahrungen: Personen, die bisher nicht mit der Thematik in Berührung gekommen waren, hatten zwar mal etwas von der UN-Behindertenrechtskonvention gehört, aber Genaueres konnten sie nicht sagen. Das erste Plakat klärt hier auf. Dass es sich bei der Umsetzung insbesondere um einen veränderten Denkprozess handelt, ver- deutlicht das zweite Plakat. Das dritte klärt über den Bayerischen Aktionsplan auf – und spricht die Betrachter direkt an. Die Reaktionen auf die Ausstellung in der Hochschule waren positiv, haben das Thema „in Gang gebracht“. Die Erfahrung der Studierenden: „Präsenz hilft, dass Inklusion in den Köpfen der Menschen ankommt.“ 113

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Miteinander inklusiv Kempten (MIK) Kommunaler Aktionsplan zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention 5.5. Fazit Mehrwert: Welchen Nutzen haben alle von der Inklusion? Das Statement der Studierenden zum Mehrwert „Inklusion“: „Unserer Grup- pe wurde schnell bewusst, dass Inklusion nicht nur Vorteile für Menschen mit Behinderung mit sich bringt, sondern für die gesamte Gesellschaft. Da dieser Mehrwert der Inklusion vermutlich vielen nicht bekannt ist, nehmen wir es uns als Aufgabe, der Bevölkerung einen Gedankenanstoß zu geben. Unser oberstes Ziel ist es, die Bevölkerung zu sensibilisieren und ihr einen Gedan- kenanstoß zu dem Thema Mehrwert Inklusion zu geben. Unser Projekt soll zum Thema Inklusion aufklären und die Akzeptanz und die Wertschätzung für einander fördern. Außerdem wollen wir die Eigenverantwortung jedes Einzel- nen in Bezug auf die Inklusion bewusst machen.“ Dazu führte die Gruppe eine Befragung am Wochenmarkt in Kempten durch. - derung haben Fähigkeiten, die wir nicht haben.“ - „Wir brauchen Rücksicht auf Schwache.“ - „Die Förderschule ist in der Ausbildung noch nicht ange- kommen.“ - „Jeder von uns kann schon am nächsten Tag auf der anderen Seite stehen.“ – „Es gibt noch viel zu tun.“ gab es „dahinter“ interessante Gespräche. Die Gruppe zog das Fazit: „Inklusi- on ja, aber viele wissen nicht, was sie dazu beitragen können.“ 115

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Miteinander inklusiv Kempten (MIK) Kommunaler Aktionsplan zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention 7. Mehrwert Vielfach sind es die Barrieren im Kopf, die einen natürlichen sozialen Um- gang zwischen Menschen mit und ohne Behinderung ausschließen. Dabei ist längst erwiesen, dass das Miteinander für alle Personenkreise Vorteile bringt, einen Mehrwert hat. Die Zusammenarbeit mit ihnen ermöglicht – egal ob in Kindertagesstätte, Schule oder im Beruf - soziale Lernprozesse, die dem all- gemeinen Klima zugutekommen. Das bestätigt schon der natürliche Umgang der Kinder untereinander in den integrativen Kindertagesstätten. Hierzu hatte Frau Anke Kadereit von der Kinderhilfe Allgäu ein sehr positives Beispiel: Es handelt sich um ein Kind, das sowohl sprachlich als auch moto- risch sehr stark eingeschränkt ist, nicht spricht und sich nicht eigenständig bewegen kann, jedoch wach an seiner Umwelt teilnimmt. Inzwischen 7 Jahre alt, besucht das Mädchen im 2. Jahr einen Kindergarten (frühere Versuche, das Kind zu integrieren, waren gescheitert, eine Förderung in einer Schulvor- bereitenden Einrichtung –SVE- war nicht gewünscht worden). Frau Kadereit berichtete, dass das Mädchen im Morgenkreis immer wieder ausgewählt wird, um sich mit Unterstützung zu beteiligen. Andere Kinder gehen gerne zu ihr, um mit ihr zu kuscheln, sie helfen ihr, indem sie beispielsweise Würfel in die nonverbalen Antworten oder stellen Fragen, die sie nur mit Ja-Nein beantwor- ten muss. Sie schieben gerne ihren Rollstuhl, wählen sie als Spielpartner, weg vom reinen Helfen zum gelingenden Miteinander. Das Mädchen macht unter der integrativen Förderung und Betreuung gute Fortschritte, sie beobachtet viel und beteiligt sich, wo sie es kann. 117

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7. Mehrwert Auch bei der Arbeit sorgt die Anwesenheit von Menschen mit Behinderung beispielsweise für eine neue Variante des Sozialverhaltens. Es bringt im Kolle- gium mehr Sicherheit im Umgang mit Menschen mit Beeinträchtigungen. Die Hemmschwelle sinkt und Begegnungen sind ebenso in anderen Bereichen einfacher. Gleichzeitig erhöht sich die Wertschätzung für die eigene Gesund- - dürftigkeiten und Schwächen anderer Mitmenschen klein. Die Menschen mit Beeinträchtigungen hingegen fühlen sich besser in die Gemeinschaft/Gesell- schaft aufgenommen. Das bringt Selbstbewusstsein und ein besseres Selbst- wertgefühl. Zudem sind behinderte Arbeitnehmer überaus loyal. Bei jedem Menschen sollte man die Stärke, nicht die Schwachstelle sehen. Hier passt das Leitmotiv der Lebenshilfe sehr gut: „Es ist normal, verschieden zu sein.“ Die Begegnung auf Augenhöhe ist wichtig. Erlebnisse und das Mit- einander können einen persönlich „entschleunigen“ und „erden“. Sie lassen uns selbst wieder auf das Wesentliche besinnen. 118

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Miteinander inklusiv Kempten (MIK) Kommunaler Aktionsplan zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention Von Menschen mit Behinderungen lässt sich sehr viel lernen, beispielsweise Begeisterungsfähigkeit, Lebensfreude und Dankbarkeit, Wärme, Toleranz, Demut, Zufriedenheit, Ehrlichkeit, Urvertrauen u.v.a.m. Inklusion kann nur Gewinn bringen, sie bereichert uns alle! Es ist daher wich- tig, positive Beispiele immer wieder aufs Neue nach außen in die Öffentlich- keit zu tragen, damit letztlich die Barrieren im Kopf verschwinden. Jacqueline (Würzburg) formulierte den Zugewinn so: „... als hätte uns vorher (vor der gelebten Inklusion) eine Farbe gefehlt.“ (Erk gründete 1986 den ersten integ- rativen Kindergarten Unterfrankens und bildet seit Jahren pädagogische Kräfte zur Integrationsfachkraft aus) Behinderung als Wechselwirkung bedeutet: 119

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8. Beteiligte Gremien/Ansprechpersonen Die Lenkungsgruppe: Herr Oberbürgermeister Thomas Kiechle Herr Lothar Köster, Beauftragter des Stadtrats für Senioren, Menschen mit Behinderung und Heime Herr Benedikt Mayer, Referat für Jugend, Schule und Soziales Herr Pfarrer Fritz Thum, Ev.-luth. Dekanat Kempten Herr Johann Fasser, Staatliches Schulamt Immenstadt Herr Prof. Dr. Dr. Peter Brieger, Bezirkskrankenhaus Kempten Frau Indra Baier-Müller, Diakonisches Werk Kempten Allgäu Frau Prof. Dr. Ursula Müller, Hochschule Kempten Herr Stefan Raichle, Caritasverband Kempten-Oberallgäu Herr Alexander Schwägerl, BRK Kreisverband Herr Lothar Seidel, Arbeiterwohlfahrt Frau Christine Lüddemann, Lebenshilfe Kempten Herr Reinhold Scharpf, Körperbehinderte Allgäu Herr Stephan Prause, Stadtrat, CSU-Fraktion Herr Dieter Zacherle, Stadtrat, Freie Wähler – ÜP Frau Katharina Schrader, Stadträtin, SPD-Fraktion Frau Susanne Vanoni, Stadträtin, Bündnis 90/Die Grünen Herr Michael Hofer, Stadtrat, Ausschussgem. FPD/UB/ödp Frau Michaela Rathmacher, Vorsitzende des Behindertenbeirates Herr Wolfgang Blumtritt, Vertreter des Behindertenbeirates Herr Martin Haertle, Vertreter des Behindertenbeirates Herr Cemal Coskun, Vertreter des Integrationsbeirates Herr Helmut Eber, Bezirk Schwaben Frau Julia Kohlmus, Bezirk Schwaben Frau Christa Herz-Rapka, Behindertensport Herr Andreas Ellinger, Öffentlichkeitsarbeit Stadt Kempten (Allgäu) Herr Matthias Zimmermann, Allgäuer Werkstätten GmbH Frau Claudia Faust, Amt für soziale Leistungen und Hilfen Frau Barbara Martin, Amt für soziale Leistungen und Hilfen 122

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Miteinander inklusiv Kempten (MIK) Kommunaler Aktionsplan zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention Dieser Personenkreis arbeitet in der Lenkungsgruppe „MIK“ – Miteinander inklusiv Kempten – mit. Unser Foto zeigt von links: Prof. Dr. Dr. Peter Brieger (Bezirkskrankenhaus Kempten), Barbara Martin (Amt für soziale Leistungen und Hilfen), Prof. Dr. Ursula Müller (Hochschule Kempten), Johann Fasser (Staatliches Schulamt Immenstadt), Prof. Dr. Patri- cia Pfeil (Hochschule Kempten), Benedikt Mayer (Referat für Jugend, Schule und Soziales), Elena Seiß (Integrationsbeirat), Alexander Haag (Stadtjugendring), Cemal Coskun (Integrationsbeirat), Oliver Huber (Amt für Jugendarbeit), Oberbürgermeister Thomas Kiechle, Thomas Baier-Regnery (Stadtjugendamt), Claudia Faust (Amt für soziale Leistun- gen und Hilfen), Christine Lüddemann (Lebenshilfe Kempten), Lothar Köster (Behindertenbeauftragter und Koordinator von MIK), Alexander Schwägerl (BRK Kreisverband), Julia Kohlmus (Bezirk Schwaben), Susanne Vanoni (Stadträtin), Indra Baier-Müller (Diakonie Kempten Allgäu), Andreas Ellinger (Öffentlichkeitsarbeit der Stadt Kempten), Dieter Zacherle (Stadtrat), Stefan Raichle ( Caritasverband Kemp- ten-Oberallgäu), Martin Haertle (Vertreter des Behindertenbeirates), Reinhold Scharpf (Körperbehinderte Allgäu), Matthias Zimmermann (Allgäuer Werkstätten), vorne: Michaela Rathmacher (Vorsitzende des Behindertenbeirates). ©Monika Rohlmann 123

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8. Beteiligte Gremien/Ansprechpersonen Arbeitskreis I Frühförderung/Schule/Bildung: Herr Lothar Köster, Beauftragter des Stadtrats für Senioren, Menschen mit Behinderung und Heime Herr Benedikt Mayer, Referat für Jugend, Schule und Soziales Herr Wolfgang Blumtritt, Vertreter des Behindertenbeirates Frau Sigrun Stöffel, Integrative Kindertagesstätte Miteinander Herr Bernhard Dossenbach, Agnes-Wyssach-Schule Frau Anke Kadereit, Frühförderstelle „Kinderhilfe Allgäu“ Frau Iris Kessler, Volkshochschule Herr Tobias Schiele, Grundschule an der Sutt Herr Johann Fasser, Staatliches Schulamt Immenstadt Frau Susanne Wirth, Tom-Mutters-Schule Herr Klaus Bernegger, Berufsschule St. Georg Frau Eva Brunnemann, Caritasverband Kempten-Oberallgäu Frau Fiorella Hasenritter-Sono, Vertreterin des Integrationsbeirates Frau Angela Immler, Lebenshilfe Frühförderung Herr Uwe Schmidt, Vorsitzender des gemeinsamen Elternbeirats der öffentli- chen Grund- und Mittelschulen Herr Dr. Thomas Störmer, Körperbehinderte Allgäu Herr Georg Trautmann, Beratungsstelle für Schulen Frau Cordula Lüttig, Beratungsstelle für Schulen Frau Michaela Rathmacher, Vorsitzende des Behindertenbeirates Frau Oksana Schmidt-Folgmann, Absolventin der Hochschule, Studiengang Sozialwirtschaft Frau Susanne Steinle, Dominikus-Ringeisen-Werk Frau Barbara Martin, Amt für soziale Leistungen und Hilfen 124

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Miteinander inklusiv Kempten (MIK) Kommunaler Aktionsplan zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention Der Arbeitskreis I(v. l.): Uwe Schmidt (Vorsitzender des gemeinsamen Elternbeirats der öffentlichen Grund- und Mittelschulen), Tobias Schiele (Grundschule an der Sutt), Cordula Lüttig (Beratungsstelle für Schulen), Susanne Wirth (Tom-Mutters-Schule), Bernhard Dos- senbach (Agnes-Wyssach-Schule), Anke Kadereit (Frühförderstelle „Kinderhilfe Allgäu“) Johann Fasser (Staatl. Schulamt), Lothar Köster (Behindertenbeauftragter und Koordinator von MIK), Benedikt Mayer (Referat für Jugend, Schule und Soziales), Georg Trautmann, (Beratungsstelle für Schulen), Barbara Martin (Amt für soziale Leistungen und Hilfen), vorne: Michaela Rathmacher (Vorsitzende des Behindertenbeirates), Susanne Steinle (Do- minikus-Ringeisen-Werk) ©Monika Rohlmann 125

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8. Beteiligte Gremien/Ansprechpersonen Arbeitskreis II Wohnen und öffentl. Raum/ÖPNV Herr Lothar Köster, Beauftragter des Stadtrats für Senioren, Menschen mit Behinderung und Heime Herr Benedikt Mayer, Referat für Jugend, Schule und Soziales Herr Markus Wiedemann, Tiefbauamt Herr Herbert Beck, Kemptener Verkehrsbetriebe- und Beteiligungsgesellschaft GmbH (KVB) Herr Martin Langenmaier, Sozialbau Frau Kathrin Schlechter, Sozialbau Herr Ralph Kehrer, BSG Allgäu Herr Bernd Einsiedler, Körperbehinderte Allgäu Herr Maximilian Bogner, Körperbehinderte Allgäu Herr Jürgen Schulz, Lebenshilfe für Menschen mit Behinderung e. V. Frau Michaela Rathmacher, Vorsitzende des Behindertenbeirates Herr Waldemar Ruf, Vertreter des Behindertenbeirates Frau Nadja Klessinger, Caritasverband Kempten-Oberallgäu Herr Dieter Zacherle, Stadtrat, Freie Wähler - ÜP Frau Barbara Hörmann, Betreuungsstelle Frau Claudia Burmann, Betreuungsstelle Frau Susanne Steinle, Dominikus-Ringeisen-Werk Frau Petra Ruf, HOI! – Psychosoziale Hilfsgemeinschaft e. V. Frau Konstanze Koenning-Egetmeyer, HOI! – Psychosoziale Hilfsgemeinschaft e. V. Frau Pia Schmidt Frau Rita Schmidt Herr Peter Geiger, architekturforum allgäu e. V. Herr Hans Henkel, Hochbauamt Frau Antje Schlüter, Stadtplanungsamt Frau Cornelia Sailer, Studierende der Hochschule Kempten Herr Berthold Klein, Amt für Senioren- und Wohnungsfragen Herr Rüdiger Leibfried, Diakonie Kempten Allgäu Herr Özkan Gönültas, Vertreter des Integrationsbeirates Frau Jessica Hansch, Studierende der Hochschule Kempten Frau Barbara Martin, Amt für soziale Leistungen und Hilfen 126

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Miteinander inklusiv Kempten (MIK) Kommunaler Aktionsplan zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention Arbeitskreis III Arbeit und Beschäftigung/soziale Sicherheit/Gesundheit Herr Lothar Köster, Beauftragter des Stadtrats für Senioren, Menschen mit Behinderung und Heime Herr Benedikt Mayer, Referat für Jugend, Schule und Soziales Frau Michaela Rathmacher, Vorsitzende des Behindertenbeirates Herr Stefan Raichle, Caritasverband Kempten-Oberallgäu Herr Matthias Zimmermann, Allgäuer Werkstätten GmbH Herr Michael Hauke, Allgäuer Werkstätten GmbH Frau Julia Kohlmus, Bezirk Schwaben Herr Robert Neuhauser, Integrationsfachdienst in Schwaben (IFD) Frau Monika Prokesch, Integrationsfachdienst in Schwaben (IFD) Herr Christoph Nunner, Förderzentrum St. Georg Frau Inge Berka, Förderzentrum St. Georg Herr Peter Müller, Jobcenter Kempten (Allgäu) Herr Heinrich Epp, Förderzentrum St. Georg Herr Roland Lumpe, Agentur für Arbeit Herr Hannes Bader, Agentur für Arbeit Herr Siegfried Quiring, RPK Kempten Frau Christine Montague, RPK Kempten Frau Ursula Kesel, Arbeitskreis Behindertenbeirat Frau Joline Port, Studierende an der Hochschule Kempten Herr Prof. Dr. Dr. Peter Brieger, Bezirkskrankenhaus Kempten Frau Lisa Birke, Bezirkskrankenhaus Kempten Herr Reinhold Scharpf, Körperbehinderte Allgäu Herr Jochen Duss, Klinikum Kempten-Oberallgäu Herr Johann Unglert, Handwerkskammer für Schwaben Herr Martin Haertle, Vertreter des Behindertenbeirates Herr Wolfgang Blumtritt, Ver.di-Erwerbslosenberatung Frau Christina Schwarzmann, Studierende der Hochschule Kempten Frau Alexandra Fallini, Studierende der Hochschule Kempten Frau Angela Sontheim, 1. stellv. Vertrauensperson der Schwerbehinderten (Stadt Kempten) Frau Monika Rohlmann, Journalistin Frau Barbara Martin, Amt für soziale Leistungen und Hilfen 127

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8. Beteiligte Gremien/Ansprechpersonen Der Arbeitskreis III (v. l.): Angela Sontheim (stellvertretende Vertrauensperson der Schwer- behinderten der Stadt Kempten), Johann Unglert (Handwerkskammer für Schwaben), Roland Lumpe (Agentur für Arbeit), Peter Müller (Jobcenter), Stefan Raichle (Caritasver- band Kempten-Oberallgäu), Inge Berka (Förderzentrum St. Georg), Professor Dr. Dr. Peter Brieger (Bezirkskrankenhaus Kempten), Michaela Rathmacher (Vorsitzende des Behin- dertenbeirates), Christine Montague (RPK Kempten), Siegfried Quiring (RPK Kempten), Barbara Martin (Amt für soziale Leistungen und Hilfen), Matthias Zimmermann (Allgäuer Werkstätten), Lothar Köster (Behindertenbeauftragter und Koordinator von MIK). © Monika Rohlmann 128

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Miteinander inklusiv Kempten (MIK) Kommunaler Aktionsplan zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention Arbeitskreis IV Kultur und Freizeit Herr Lothar Köster, Beauftragter des Stadtrats für Senioren, Menschen mit Behinderung und Heime Herr Benedikt Mayer, Referat für Jugend, Schule und Soziales Frau Mathilde Hanke, Vertreterin des Behindertenbeirates Frau Michaela Rathmacher, Vorsitzende des Behindertenbeirates Herr Eugen Hübert, Vertreter des Integrationsbeirates Frau Waltraud Bickel, Lebenshilfe für Menschen mit Behinderung e. V., Behindertenbeirat Herr Andreas Türmer, Körperbehinderte Allgäu Herr Harald Platz, Stadtverband der Sportvereine Herr Klaus Schwaninger, Sportamt Frau Silva Schneller, Gemeindepsychiatrischer Verbund Kempten-Oberallgäu (GPV) Frau Tina Hartmann, Caritasverband Kempten-Oberallgäu Herr Stefan Raichle, Caritasverband Kempten-Oberallgäu Herr Klaus Sachs, Bayerisches Rotes Kreuz – Wasserwacht Kempten Herr Alexander Haag, Stadtjugendring Herr Martin Fink, Kulturamt Frau Christine Müller Horn, Kulturamt Herr Heinz Buhmann, Kempten Tourismus Frau Marlene Köhler, Kempten Tourismus Frau Tanja Schweizer, Studierende der Hochschule Kempten Frau Nicole Schaber, Studierende der Hochschule Kempten Frau Barbara Martin, Amt für soziale Leistungen und Hilfen 129

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8. Beteiligte Gremien/Ansprechpersonen Arbeitskreis V Bewusstseinsbildung/Öffentlichkeitsarbeit Herr Lothar Köster, Beauftragter des Stadtrats für Senioren, Menschen mit Behin- derung und Heime Herr Benedikt Mayer, Referat für Jugend, Schule und Soziales Herr Andreas Ellinger, Stelle für Öffentlichkeitsarbeit der Stadt Kempten (Allgäu) Herr Josef Leicht, Körperbehinderte Allgäu Frau Michaela Rathmacher, Vorsitzende des Behindertenbeirates Herr Stefan Raichle, Caritasverband Kempten-Oberallgäu Frau Silva Schneller, Gemeindepsychiatrischer Verbund Kempten-Oberallgäu GPV) Herr Manfred Schilder, IHK Regionalgeschäftsstelle Kempten Herr Johann Unglert, Handwerkskammer für Schwaben Frau Katja Farinetti, Handwerkskammer für Schwaben Frau Elisabeth Brock Frau Rita Schmidt Frau Monika Rohlmann, Journalistin Frau Christine Tröger, Journalistin Herr Wolfgang Kimmig, Lebenshilfe für Menschen mit Behinderung e. V. Herr Wolf Hennings, Vertreter des Integrationsbeirates Herr Martin Haertle, Vertreter des Behindertenbeirates Frau Dorina Wagner, Studierende der Hochschule Kempten Frau Sabine Blessing, Gleichstellungsbeauftragte/Stelle für Personalentwicklung der Stadt Kempten (Allgäu) Frau Barbara Martin, Amt für soziale Leistungen und Hilfen 130

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Miteinander inklusiv Kempten (MIK) Kommunaler Aktionsplan zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention Der Arbeitskreis V (v. l.) Michaela Rathmacher (Vorsitzende des Behindertenbeirates), Bar- bara Martin (Amt für soziale Leistungen und Hilfen) , Rita Schmidt, Lothar Köster (Behin- dertenbeauftragter und Koordinator von MIK), Benedikt Mayer (Referat für Jugend, Schule und Soziales), Katharina Steinhauser (Praktikantin Caritas), Stefan Raichle (Caritasverband Kempten-Oberallgäu), Katja Farinetti (Handelskammer für Schwaben), Silva Schneller (Ge- meindepsychiatrischer Verbund Kempten-Oberallgäu - GPV) und Sabine Blessing (Gleich- stellungsbeauftragte der Stadt Kempten). © Monika Rohlmann 131

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9. Literaturverzeichnis (Die angeführten Materialien wurden im Arbeitsprozess eingesehen bzw. genutzt) Bücher Die UN-Behindertenrechtskonvention, Die Beauftragte der Bundesregierung für die Belange behinderter Menschen, Berlin, Oktober 2014 Unser Weg in eine inklusive Gesellschaft, Der Nationale Aktionsplan der Bundesregierung zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention, Bun- desministerium für Arbeit und Soziales, Referat Öffentlichkeitsarbeit, Internet, Berlin September 2011, Best.-Nr.: A 740 Teilhabebericht der Bundesregierung über die Lebenslagen von Menschen mit Beeinträchtigungen, Bundesministerium für Arbeit und Soziales, Referat Information, Publikation, Redaktion, Bonn, August 2013, Best.-Nr.: A 125-13 Inklusion vor Ort, Montag Stiftung Jugend und Gesellschaft, Bonn 2011, ver- öffentlicht im Eigenverlag des Deutschen Vereins für öffentliche und private Fürsorge e.V., ISBN 978-3-7841-2070-6 Richtung Inklusion, LWL-Inklusionsbericht 2012, Landschaftsverband Westfa- len-Lippe (LWL), LWL-Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Münster, 2012 Leichte Sprache, Ein Ratgeber, Bundesministerium für Arbeit und Soziales, Berlin, April 2014, Best.-Nr.: A 752 Inklusives Gemeinwesen Planen. Eine Arbeitshilfe, Ministerium für Arbeit, Integration und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf, März 2014 Zusammen Arbeiten, Inklusion in Unternehmen und Institutionen, Ein Leitfa- den für die Praxis, Bundesministerium für Arbeit und Soziales, Referat Öf- fentlichkeitsarbeit, Internet, Berlin, Januar 2014, Best.-Nr. A 755 132

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Miteinander inklusiv Kempten (MIK) Kommunaler Aktionsplan zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention 1. Aktionsplan zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention, Landes- hauptstadt München, Sozialreferat, München, Februar 2014 Leitfaden Barrierefreies Bauen, Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit, Berlin, März 2014 Barrierefreies Bauen 01 Öffentlich zugängliche Gebäude, Bayerische Architek- tenkammer, Bayerisches Staatsministerium des Innern, für Bau und Verkehr, Bayerisches Staatsministerium für Arbeit und Soziales, Familie und Integrati- on, München, Juli 2013 Barrierefreies Bauen 02 Barrierefreie Wohnungen, Architektenkammer, Bayeri- sches Staatsministerium des Innern, für Bau und Verkehr, Bayerisches Staats- ministerium für Arbeit und Soziales, Familie und Integration, München, Juli 2013 Broschüren Ein großer Schritt nach vorn, Das Übereinkommen der vereinten Nationen über die Rechte von Menschen mit Behinderungen, Aktion Mensch e.V. , Bonn, März 2011 Leitlinien und Aktionsplan des Bezirk Schwaben, Augsburg 2014, auch in Leichter Sprache erhältlich Der 1. Bericht von der BRK-Allianz in Leichter Sprache, Berlin, 2013 Was ist eigentlich Inklusion, Aktion Mensch e.V., Bonn, ohne Jahrgang Die UN-Behindertenrechtskonvention, Fakten für pädagogische Fachkräfte, Aktion Mensch e.V., Bonn, Februar 2013 Schon viel erreicht, Noch viel mehr vor, Aktion Mensch e.V., Bonn, Februar 2014 133

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9. Literaturverzeichnis Unsere Gemeinde wird inklusiv, Ein Leitfaden für die Erstellung kommunaler Aktionspläne zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention, Ministeri- Öffentlichkeitsarbeit und Reden, Mainz, Mai 2013 Miteinander Zukunft Inklusion, Bayerisches Staatsministerium für Arbeit und Soziales, Familie und Integration, München, Juni 2014 Einfach verstehen, Die Kommunal-Wahlen in Bayern am 16. März 2014, Text in Leichter Sprache, Beauftragte der Bayerischen Staatsregierung für die Be- lange von Menschen mit Behinderung. Bayerische Landeszentrale für politi- sche Bildungsarbeit, München, Februar 2014 Wenn Sie in einer sozialen Not-Lage sind, Die Sozial-Leistungen vom SGB 12 zusammengefasst in Leichter Sprache, Landeshauptstadt München Sozialre- ferat, München, Februar 2015 Handbuch Inklusion, Informationen und Tipps zur Organisation inklusiver Veranstaltungen, Caritasverband für die Diözese Augsburg e.V., Referat Behin- dertenhilfe, Augsburg, ohne Jahrgang Inklusion Unternehmen, Ausbildung und Beschäftigung von Menschen mit Behinderung – ein Leitfaden, Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeber- verbände BDA, Berlin, Februar 2014 Alle Potentiale nutzen, Inklusionspreis 2013, Bundesvereinigung der Deut- schen Arbeitgeberverbände BDA, Berlin, Oktober 2013 Wegweiser für Menschen mit Behinderung, Zentrum Bayern Familie und Sozi- ales, Bayreuth, September 2014 Vielfalt mit Stärken, Inklusion von jungen Menschen mit Behinderungen in der Kinder und Jugendarbeit in Bayern, Bayerischer Jugendring K.d.ö.R., Mün- chen, März 2015 134

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Miteinander inklusiv Kempten (MIK) Kommunaler Aktionsplan zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention Themen des Tages, Neue Lebensformen für Behinderte, Süddeutsche Zeitung, München, Nr. 33, Seite 58, 10. Februar 2011 Barrierefrei durch München, ein Wegweiser für Touristen und Einheimische, Behindertenbeirat der Landeshauptstadt München, München, 2013 Praktische Tipps und Trainingshilfen für den Inklusionsfussball, Bayerischer Fussball-Verband, München, ohne Jahrgang Internet Positionen, lfd. Veröffentlichungen Deutsches Institut für Menschenrechte, Monitoringstelle zur UN-Behindertenrechtskonvention, Berlin, seit 2010, abrufbar im Internet unter http://www.institut-fuer-menschenrechte.de/monitoring-stelle-un-brk/ Kommunaler Index für Inklusion - DOKU/Inklusion2012/KommunenundInklusion_Arbeitsbuch_web.pdf Linkliste zu unterschiedlichen Aktionsplänen http://www.rehadat.de/rehadat/Reha.KHS?SORT=L13&State=340&Db=2&- SUC=Aktionsplan+zur+Umsetzung+der+UN-BRK&Dok=0&OptD Aktionsplan Schwerpunkte der bayerischen Politik für Menschen mit Behinde- rung im Lichte der UN-Behindertenrechtskonvention http://www.gemeinsam-einfach-machen.de/SharedDocs/Downloads/DE/ StdS/UN_BRK/aktionsplan_bayern.pdf?__blob=publicationFile Kommunaler Aktionsplan der Stadt Wetter Aktionsplan_1_.pdf 135

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9. Literaturverzeichnis Kommunaler Aktionsplan des Landkreises Unterallgäu - samt/buergerservice/behinderung/inklusion/dokumente/lokaler_aktionsplan. pdf Kommunaler Aktionsplan Stadt Würzburg http://www.wuerzburg.de/media/www.wuerzburg.de/org/ med_404757/419268_kommunaler_aktionsplan_inklusion_gesamtentwurf_6_ handlungsfelder.pdf Integrierter Teilhabeplan Stadt und Landkreis Aschaffenburg Kommunaler Aktionsplan Stadt Münster https://www.muenster.de/stadt/stadtplanung/pdf/Anlage_zu_Vorla- ge_0125_2013_Aktionsplan_UN-BRK_Stadt_Muenster.pdf Inklusionsorientierte Verwaltung - eine Arbeitshilfe https://www.uni-siegen.de/zpe/forschungsnetzwerke/teilhabeplanung/pdf/ zpe_schriftenreihe_25.pdf Inklusion, Barrierefreies Kulturmanagement, KM, http://www.kulturmanagement.net/frontend/media/Magazin/km1403.pdf Eckpunkte des Deutschen Vereins für einen inklusiven Sozialraum https://www.deutscher-verein.de/de/empfehlungen-stellungnah- men-2011-eckpunkte-des-deutschen-vereins-fuer-einen-inklusiven-sozial- raum-sb1sb-1543,287,1000.html Die Regeln für leichte Sprache http://www.leichtesprache.org/images/Regeln_Leichte_Sprache.pdf Inklusion als tragende Beziehung, Kirchen als Inklusionsagenten https://www.ekd.de/si/download/Inklusion_%282012%29.pdf 136

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Miteinander inklusiv Kempten (MIK) Kommunaler Aktionsplan zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention Inklusion leben in Kirche und Gesellschaft, eine Orientierungshilfe https://www.ekd.de/download/orientierungshilfe_inklusion2105.pdf Inklusion! Illusion? Impulse für eine einladende Gemeinde, Diözesanrat der Katholiken der Erzdiözese München und Freising, München, November 2014 https://www.erzbistum-muenchen.de/media/pfarreien/media29850420.PDF Die Inklusion in den 1. Arbeitsmarkt geht http://www.academia.edu/9825386/Inklusion_in_den_1._Arbeitsmarkt_es_ geht_Leitfaden_zur_gesundheitsgerechten_Gestaltung_von_Arbeit_f%C3%B- Cr_unterst%C3%BCtzt_kommunizierende_Personen Inklusion in Deutschland, Daten und Fakten, Bertelsmann Stiftung, 2015 GrauePublikationen/Studie_IB_Klemm-Studie_Inklusion_2015.pdf Lernbehinderung, die Behinderung „auf den 2. Blick“ – oder: Sind (junge) Menschen mit Lernbehinderung überhaupt behindert? http://www.kjf-augsburg.de/web/st_nikolaus.nsf/gfx/C12571F10033C121C- Index für Inklusion Lernen und Teilhabe in der Schule der Vielfalt entwickeln http://www.eenet.org.uk/resources/docs/Index%20German.pdf Der Arbeitsmarkt für schwerbehinderte Menschen https://statistik.arbeitsagentur.de/Statischer-Content/Arbeitsmarktberichte/ Personengruppen/generische-Publikationen/Kurzinfo-Die-Arbeitsmarktsituati- on-schwerbehinderter-Menschen-Nov-2014.pdf Inklusion im Sport – es gibt zu wenig davon http://www.deutschlandfunk.de/sport-barrierefrei- inklusion-im-sport-es-gibt-zu-wenig-davon.1346.de.html?dram:article_ id=341406 137

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Miteinander inklusiv Kempten (MIK) Kommunaler Aktionsplan zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention Impressum Herausgeber: Stadt Kempten (Allgäu) Texte: Johann Fasser, Rüdiger Leibfried, Zusammenfassung: Monika Rohlmann Fotos: Hoi e.V., Olaf Höck, Sabine Sykora, Monika Rohlmann Leichte Sprache: Entwurf Elisabeth Brock Text in Leichter Sprache überarbeitet, Gestaltung mit Bildern und geprüft von: Einfach verstehen – Medienwerkstatt für Leichte Sprache Mitglied im Netzwerk Leichte Sprache Bilder: © Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung Bremen e.V., Illustrator Stefan Albers, Atelier Fleetinsel, 2013 Leichte-Sprache-Zeichen: © Inclusion Europe Foto: © © Stadt Kempten (Allgäu) · April 2016 · Inhalt ist urheberrechtlich geschützt. Nachdruck – auch auszugsweise – nur mit schriftlicher Genehmigung des Herausgebers. 139