Die älteste schriftlich erwähnte Stadt Deutschlands
Die Erwähnung Kemptens beim griechischen Geographen Strabon belegt, dass eine Stadt (griech. „polis“) der Estionen – einem keltischen Stamm – bestanden hat. Damit findet sich hier die erste schriftliche Erwähnung einer römischen Stadt in Deutschland etwa aus dem Jahr 18 n. Chr. Die Auswertung des archäologischen Fundmaterials – im Besonderen der Keramik und der Münzen – hat gezeigt, dass die Siedlung bereits unter Kaiser Augustus floriert hat. Damit ist Cambodunum sogar älter als es die Erwähnung bei Strabon belegt.
Das Gebiet der modernen Stadt Kempten (Allgäu) und somit der römischen Siedlung Cambodunum auf dem Lindenberg wird während des Alpenfeldzugs 15 v. Chr. von den Römern erobert. Die Anlage der Stadt erfolgte vermutlich aufgrund der verkehrsgeografisch günstigen Lage am Kreuzungspunkt mehreren Fernstraßen in Richtung Bregenz bzw. Bodensee und nach Norden in Richtung Donau. Ein weiterer nicht zu unterschätzender Punkt dürfte gewesen sein, dass die Iller ab Kempten in Richtung Norden durchgängig flößbar war. Die frühe Siedlung war geprägt von Fachwerkhäusern – sog. Streifenhäusern – in denen die ersten Siedler arbeiteten und lebten. Anhand des Gräberfelds auf der Keckwiese kann sogar die Herkunft eines Großteils der ersten Siedler aus Italien nachgewiesen werden.