Biodiversität
Ende 2018 wurde im Ausschuss für Umwelt und Klimaschutz beschlossen das Thema Biodiversität durch Informationen und Maßnahmen gezielt zu fördern. Neben den klassischen Biotop- und extensiv genutzten Landwirtschaftsflächen können hierbei auch öffentliche Grünflächen, Seitenstreifen an Straßen und Verkehrsinseln einen Beitrag zur Erhöhung der Artenvielfalt leisten.
Einsaaten mit blühenden Kräutern und Sommerblumen sowie die Pflanzung von mehrjährigen Stauden bereichern nicht nur das Straßenbild, sie stellen auch ein großes Potential zur Förderung der Artenvielfalt und der Etablierung insektenfreundlicher Flächen in der Stadt dar.
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Staudenpflanzungen
In Kempten werden derzeit vermehrt Staudenpflanzungen angelegt, die neben den Einsaaten von Blühwiesen und den Schmuckpflanzungen mit einjährigen Zierpflanzen das Stadtbild bereichern und einen wichtigen Beitrag zur Biodiversität leisten.
Die Stadt bietet Stauden ein breites Spektrum an Wuchsorten. Diese reichen von Parkanlagen über Plätze und Fußgängerzonen bis hin zum groß- oder kleinflächigem Verkehrsgrün.
Richtig ausgewählt und platziert kommen Stauden mit den Bedingungen des städtischen Lebensraums gut zurecht und zahlreiche Arten und Sorten gedeihen auch an Extremstandorte.
Stauden verändern ihr Erscheinungsbild im Jahreslauf und in einer für den Standort sorgfältig ausgewählten Mischung blüht über das Jahr verteilt zu jeder Zeit etwas. Da die Staudenpflanzung eine Dauerkultur ist, wird das Bodenleben nicht durch Umgraben gestört. Die vielen verschiedenen Pflanzengattungen und –arten bilden eine Mischkultur, die wenig anfällig gegen Krankheiten und Schädlinge ist. Aufgrund der unterschiedlichen Blühzeitpunkte der Pflanzen und in Kombination mit Frühjahrszwiebelpflanzen wird von Februar bis in den November ein Nahrungsangebot für Insekten geschaffen.
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Ansaaten
Blühflächen bereichern mit ihren blühenden Kräutern nicht nur das Stadt- und Straßenbild, sie bieten auch die Möglichkeit dem Artensterben vieler Insekten entgegenzuwirken.
Es werden einjährige Zwischenbegrünung mit Sommerblumen, mehrjährige Wildblumen und Mischsaaten von ein- und mehrjährigen Blühsaaten ausgebracht. Die Ansaaten entwickeln sich innerstädtisch sehr gut auf den extensiv genutzten Flächen in Park- und Grünanlagen sowie auf den Seitenstreifen und Grüninseln der Straßen.
Beim Neubau und Umbau von Straßen und bei der Ersatzpflanzung von Bäumen wird in der Regel ein Magersubstrat aus feinem Kiesboden ausgebracht, da sich dauerhafte Blumenwiesen – auch Magerwiesen genannt - am besten auf wasserdurchlässigen und mineralischen Böden entwickeln. Der nährstoffarme Kies begünstigt nicht nur die Keimung von Kräutern und Blumen, sondern bietet bodenbrütenden Wildbienen und anderen Insekten ideale Voraussetzung ihre Brutröhren zu bauen.
Die Entwicklung der mehrjährigen Blühmischungen dauert ca. 2-3 Jahre, sie muss in der Regel nicht mehr nachgesät und nur noch ein bis zweimal im Jahr gemäht werden.