Ambulante Erziehungshilfen / Erziehungsbeistandschaften
Die ambulante Erziehungshilfe führt mit fünf hauptamtlichen, sozialpädagogischen Fachkräften Erziehungsbeistandschaften, Intensive sozialpädagogische Einzelbetreuung (ISE), Hilfe für junge Volljährige und Clearingmaßnahmen durch.
In Erziehungsbeistandschaften und ISE's sollen Fremd- und Heimunterbringungen von Kindern und Jugendlichen möglichst verhindert werden, die Personensorgeberechtigte/n erfahren in ihrer Erziehungsfunktion nachhaltige Unterstützung, Kindern und Jugendlichen werden bei Schul- und Ausbildungsproblemen sowie bei der Berufsfindung durch den Erziehungsbeistand "unter die Arme gegriffen" und Konflikte und Gefährdungen des jugendlichen Klientel werden gemeinsam bearbeitet.
Bei der Hilfe für junge Volljährige werden die Ablösung vom Elternhaus und die Verselbstständigung des Heranwachsenden begleitet und gefördert.
Diese Hilfen werden auf Antrag der Personensorgeberechtigte/n bzw. des jungen Volljährigen durchgeführt – sie sind also freiwillig, erfordern aber bei Zustandekommen ein großes Maß an Kooperationsbereitschaft und Offenheit.
Die Zielsetzung einer Clearingmaßnahme ist es, durch sozialpädagogische Diagnose die richtige Hilfeform für das Kind oder den Jugendlichen zu finden und diese Hilfe gegebenenfalls einzuleiten.
Zur Erreichung dieser Ziele arbeitet der Erziehungsbeistand eng mit der Familie zusammen (regelmäßige Hausbesuche und Familiengespräche) und fördert die einzelnen Kinder und Jugendlichen nachhaltig in der Schule, bei der Berufsfindung und bei der Absolvierung einer Ausbildung. Das familiäre Leben soll sich durch gemeinsames Erarbeiten konstruktiver Konfliktlösungen für die betreffenden Eltern und ihre Kinder positiv verändern.
Die Erziehungsbeistände arbeiten im Besonderen mit den Kindern und Jugendlichen vertrauensvoll zusammen – um hier eine gute Beziehung aufzubauen führen sie Freizeiten und Gruppenaktivitäten (Fahrradtouren, Snowboardaktionen, geschlechtsspezifische Angebote wie die Mädchen- oder Fitnessgruppe) durch, die auch wesentlich die Gruppen- und Teamfähigkeit des Einzelnen fördern sollen. Viele dieser Aktivitäten haben erlebnispädagogischen Charakter und sollen zudem eine Anregung für eine aktive Freizeitgestaltung darstellen. Das Selbstbewusstsein des Einzelnen soll auch auf diese Weise durch Förderung eigener Ressourcen gestärkt werden; letztlich auch um so Delinquenz zu verhindern und den Jugendlichen, die oft auf vielfältige Weise negativ vorbelastet sind eine Startchance ins gesellschaftliche Leben zu ermöglichen.