Erster Demenz-Screeningtag in Kempten
05.05.2025
Am Mittwoch, 14. Mai 2025, findet in Kempten der erste Demenz-Screeningtag statt. Denn Früherkennung ist wichtig und bedeutet Gewissheit.
Bürgerinnen und Bürger aus Kempten und Umgebung können von 11 Uhr bis 17 Uhr im „Beratungszentrum Pflege und Demenz“ im Margaretha- und Josephinen-Stift am Adenauerring 39 ihre Gedächtnisleistung kostenfrei und mit Hilfe eines wissenschaftlichen Kurztests überprüfen lassen.
Dazu lädt digiDEM Bayern, das Digitale Demenzregister Bayern in Erlangen, gemeinsam mit seinen Kooperationspartnern, der Fachstelle für pflegende Angehörige der Caritas Kempten-Oberallgäu sowie der Koordinationsstelle Seniorenpolitisches Gesamtkonzept der Stadt Kempten, herzlich ein. Das Testangebot richtet sich an Menschen ab 65 Jahren, die bei sich selbst eine Verschlechterung des Gedächtnisses wahrgenommen oder bei denen nahestehende Personen ein Nachlassen der geistigen Leistungsfähigkeit bemerkt haben.
Demenzerkrankungen werden nach wie vor zu wenig diagnostiziert. Einer deutschen Studie zufolge leben 60 Prozent der an Demenz Erkrankten ohne eine gesicherte Diagnose. Gleichzeitig wird die Demenz-Diagnose, meist sehr spät und häufig erst bei fortgeschrittener Symptomatik gestellt.
Dabei ist es für Menschen mit kognitiven Einschränkungen und ihre Angehörigen von großer Bedeutung, frühzeitig Gewissheit zu haben: „Je früher eine Demenz erkannt wird, desto früher lernen Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen mit den Krankheitssymptomen umzugehen, und desto früher können Behandlungs- und Unterstützungsmöglichkeiten in die Wege geleitet werden", erklärt Prof. Dr. med. Peter Kolominsky-Rabas. Der Neurologe ist einer der Projektleiter von digiDEM Bayern.
Kostenfreier wissenschaftlicher Kurztest
Deshalb sind sogenannte Demenz-Screeningtage wichtig. Christoph Burandt, Sachgebietsleiter Seniorenpolitisches Gesamtkonzept bei der Stadt Kempten, sagt: „Das frühzeitige Erkennen einer Demenz ist sowohl für die erkrankte Person wie auch den An- und Zugehörigen von großer Wichtigkeit. Auch wenn die Erkrankung noch nicht heilbar ist, kann man sie verzögern, sofern sie frühzeitig erkannt wird. Bei Verdacht auf eine Einschränkung der geistigen Leistungsfähigkeit lohnt es sich also, mit einer Testung für Gewissheit zu sorgen. Als demenzfreundliche Kommune begrüßen wir das Angebot von digiDEM Bayern sehr und freuen uns auf den 1. Demenz-Screening-Tag in Kempten“.
Der Screeningtest ersetzt zwar keine umfassende ärztliche Diagnose, liefert aber erste Hinweise darauf, ob eine weitere Abklärung notwendig ist. Durchgeführt werden die Gedächtnistests von den digiDEM Bayern-Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern.
Anmeldung ist erforderlich
Interessierte, die ihre Gedächtnisleistung überprüfen lassen möchten, werden gebeten, sich vor dem Demenz-Screeningtag an das Amt für Ausbildungsförderung, Senioren- und Wohnungsfragen zu wenden.
Anmeldungen sind unter der Telefonnummer 0831/2525-5560 zu folgenden Zeiten möglich: am 05.05.2025 von 14.00 bis 16.00 Uhr, am 06.05.2025 von 09.00 bis 11.00 Uhr sowie am 09.05.2025 von 10.00 bis 12.00 Uhr und 13.00 bis 15.00 Uhr. Alternativ kann man auch per E-Mail an bzpd@kempten.de einen Testtermin vereinbaren.
Interessierte, die beim Sehen und Hören eingeschränkt sind, werden dringend darum gebeten, ihre Seh- und Hörhilfen mitzubringen. Ohne diese Hilfsmittel kann der Gedächtnistest nicht durchgeführt werden.
Das Ziel von digiDEM Bayern ist es, die Lebenssituation von Menschen mit Demenz und deren pflegenden Angehörigen nachhaltig zu verbessern, besonders im ländlichen Raum. Gefördert wird digiDEM Bayern vom Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit, Pflege und Prävention (StMGP).
Die Veranstaltung auf einen Blick
1. Demenz-Screeningtag in Kempten
Wann: Mittwoch, 14.05.2025 von 11.00 bis 17.00 Uhr
Wo: Beratungszentrum Pflege und Demenz, Margaretha- und Josephinen-Stift, Adenauerring 39, 87439 Kempten
Der Zugang ist barrierefrei. Es stehen begrenzt kostenfreie Parkplätze vor dem Beratungszentrum und in der Umgebung zur Verfügung.
Foto:
Lisa Laininger, wissenschaftliche Mitarbeiterin im Projekt digiDEM Bayern, bei einem Demenz-Screeningtest. Bildnachweis: digiDEM Bayern/Ilona Hörath
Bitte beachten Sie: Unsere Durchwahlen haben sich seit 23.10.2020 geändert.